Netz-Segmentierung

Intelligente Technik-Komponente bringt noch mehr Speed für das Gigabit-Netz.

• Bedarfsgerechte Netz-Segmentierung erhöht die Bandbreite
• Versorgungsbereiche mit hoher Auslastung werden gezielt gestärkt
• Weniger Haushalte müssen sich einen Netzbereich teilen und erhalten volle Bandbreiten
• Durch die Einführung neuer DOCSIS-Funktionen werden noch höhere Geschwindigkeiten in Kabel-Glasfasernetzen (HFC) erreicht

​​​​​​​Vodafone rüstet sein Kabel-Glasfasernetz kontinuierlich mit intelligenten Technik-Komponenten auf.
Ein gutes Beispiel dafür ist die Netz-Segmentierung: Unser Kabel-Glasfasernetz ist in unterschiedliche Netzabschnitte aufgeteilt, die sogenannten Segmente. Segmentierung bedeutet: Aufteilung eines Versorgungsbereichs des Kabelnetzes, um Kapazitäten zu gewinnen für Internet, Telefonie und Video on Demand. Denn es kann vorkommen, dass in einem bestimmten Segment die Netzauslastung und der Bandbreiten-Bedarf besonders hoch sind. Da das Kabel ein sogenanntes Shared Medium ist, ist eine Segmentierung genau dann erforderlich, wenn die Kundenzahl in dem Versorgungsbereich so sehr gestiegen ist, dass dieses Wachstum zulasten der Bandbreite geht. Konkret macht sich dies u.a. mit einer sinkenden Internet-Geschwindigkeit für den einzelnen Nutzer bemerkbar.

Wenn wir feststellen, dass die Gesamtkapazität nicht mehr ausreicht, um allen unseren Kunden die gebuchte Bandbreite zu liefern, segmentieren wir dort das Netz. Dafür werden vorhandene Verstärkerpunkte modernisiert sowie zusätzliche Glasfaser-Knotenpunkte errichtet und auch per Glasfaser angeschlossen. Das erhöht die Stabilität in unserem Gigabit-Netz, denn es entstehen neue Netzbereiche, die nun eine deutlich geringere Anzahl von Haushalten mitversorgen müssen. Durch die kleineren Cluster steht somit unseren Kunden auch in den Stoßzeiten der Internet-Nutzung die volle Übertragungsbandbreite zur Verfügung.

Die Netz-Segmentierung erfolgt bedarfsgerecht und kontinuierlich und erhöht den Glasfaser-Anteil unseres Gigabit-Netzes. Auf den letzten Metern setzt Vodafone die bewährte Gigabit-Technologie DOCSIS ein, sodass Vorgärten, Keller und Hauswände unangetastet bleiben können. Denn die Glasfaserkabel enden meist an den Glasfaser-Knoten am Straßenrand und auf dem Bürgersteig, wo die optischen Signale aus der Glasfaser in ein elektrisches Signal umgewandelt werden. Von dort bewegen sich die Daten auf den wenigen letzten Metern zum Kunden im Kabelnetz mit DOCSIS-3.1-Technologie weiter. Schon heute erreicht Vodafone mit seinem bundesweiten Kabel-Glasfasernetz über 24 Millionen Haushalte, davon mehr als 23 Millionen mit Gigabit-Geschwindigkeit.

Temposprünge bei DOCSIS 3.1

Mit DOCSIS 3.1 steht Deutschland in Europa an der Spitze hinsichtlich der flächendeckenden Highspeed-Internets. Mit der Einführung neuer DOCSIS 3.1-Funktionen werden neue Geschwindigkeiten in Kabel-Glasfasernetzen (HFC) erreicht und es sind bis zu 7 Gbit/s im Download und mit High-Split-Technik bis zu 1 Gbit/ im Upload möglich. Mit dieser deutlichen Leistungssteigerung steht DOCSIS 3.1 der aktuellen Glasfaser-Technologie GPON in nichts nach und im Vergleich zum FTTH-Ausbau (Fibre to the home) sind und bleiben HFC-Netze einfach günstiger. Der DOCSIS 3.1-Ausbau und die Netz-Segmentierungen sorgen auch in Zukunft für Zuverlässigkeit und Stabilität im Vodafone-Netz.

Multi-Gigabit und die Zukunft von DOCSIS

Jede DOCSIS-Evolutionsstufe hat die Leistungsfähigkeit bei der Datenübertragung spürbar verbessert. Mit DOCSIS 4.0 wird der nächste Entwicklungsschritt vorbereitet. 2020 hat CableLabs die ersten Spezifikationen vorgestellt. Die neue Full-Duplex-Technologie ermöglicht mehrere Übertragungen im gleichen Frequenzspektrum, d.h. die gleichzeitige Nutzung der Up- und Download-Kanäle. Zudem sind ein erweitertes Frequenzspektrum (auf bis zu 1,8 GHz) und Low Latency DOCSIS (Latenzzeiten von nur einer Millisekunde) Bestandteil des neuen Standards. Mit DOCSIS 4.0 sind Geschwindigkeiten von bis zu 10 Gbit/s im Download und bis zu 6 Gbit/s im Upload möglich. Doch auch jetzt schon sind wir in der Lage, den immer weiter steigenden Bandbreiten-Bedarf zu stillen – und werden es auch zukünftig sein. 2020 waren es in Deutschland schon 65 Mrd. GB Gesamtdatenvolumen bzw. 155 GB Datenvolumen pro Anschluss und Monat ­– Tendenz weiterhin steigend.

Interview

2 Fragen zur Netz-Segmentierung und zu DOCSIS an Daniel Böttcher, Head of Fixed Access Network Design, Vodafone

Das Thema technische Weiterentwicklung spielt bei Vodafone eine große Rolle. Wie ist der Stand der Dinge?

Uns erwarten in Zukunft in weiten Bereichen erhebliche Bandbreiten-Erweiterungen von 204 MHz Upstream High-Split und Downstream 1,2 GHz. Damit steigt die geteilte Datenrate pro Cluster auf ca. 7 Gbit/s im Download und mit High-Split-Technik auf ca. 1 Gbit/s im Upload.

Ganz direkt gefragt: Wird es das Kabel-Glasfasernetz auch in Zukunft geben? Oder machen die reinen Glasfasernetze den DOCSIS-Standard überflüssig?

DOCSIS 3.1 ist absolut zukunftssicher und steht hinsichtlich der technischen Leistungsfähigkeit Glasfaser-Technologien wie GPON in nichts nach. Schon heute macht DOCSIS 3.1 Gigabit-Tempo möglich und das bieten wir bereits 23 Millionen Haushalten. Wir bringen immer mehr Glasfaser ins Netz, wodurch es noch robuster und leistungsfähiger wird. Zusätzlich gewährt DOCSIS 3.1 ausreichend Spielraum für weitere Evolutionssprünge.