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Big Data in der Immobilienwirtschaft

Big Data in der Immobilienwirtschaft

Big Data und Immobilien: Unerkannte Schätze heben

Betongold: So werden Immobilien wegen ihrer Wertbeständigkeit gerne bezeichnet. Was viele Besitzer und Verwalter nicht wissen: Jedes Objekt birgt noch einen Schatz ganz anderer Art: einen Datenschatz. Der besteht zwar nur aus Zahlen, Bits und Bytes, ist aber trotzdem Gold — oder vielmehr bares Geld — wert.

Daten werden heute in riesigen Mengen generiert. Mit fortschreitender Vernetzung werden immer mehr Daten über die Gebäude, deren Nutzung und deren Nutzer erzeugt. Immobilien sind schon heute eine riesige Quelle für Daten. Diese Datenflut muss effizient erhoben und analysiert, die daraus resultieren Ergebnisse müssen richtig genutzt werden. Dies ist nur noch mittels digitaler Anwendungen zu bewältigen. Daten werden zur harten Währung und ersetzen zunehmend die sonst wertbestimmenden Fakten wie Lage und Ausstattung.

Durch heutige Sensorik und Vernetzung werden so viele Informationen in so kurzer Zeit generiert, dass der Mensch sie oft nicht mehr allein auswerten kann. Das müssen dann Computer übernehmen, denn auswerten lohnt sich!

Data Lake und Data Warehouse

Data Lake und Data Warehouse

Data Lake: So nennt man die Schnittstelle, an der alle Daten zu einem Projekt gesammelt werden.

Hier spielen die Sensordaten aus Gebäudemanagement-Systemen wie GK4.0 und dem Internet of Things (IoT-Plattform) eine große Rolle. Hinzu kommen Marktdaten, weitere Verbrauchsdaten, Gebäudedaten, Lageinformationen, Nutzerdaten, soziodemographische und sozioökomische Daten, Daten zu Umweltgefahren, der Mietspiegel und vieles mehr. Sogar Informationen über die Restaurantdichte eines Viertels können einfließen, denn sie geben Auskunft darüber, ob ein Immobilienstandort im Aufschwung ist oder nicht.

All diese Informationen werden zunächst „roh“ im Data Lake gespeichert. Anders als beim sogenannten Data Warehouse, bei dem die Daten schon gezielt für einen bestimmten Zweck erhoben, geordnet und verarbeitet werden, ist der Data Lake zunächst ein riesiges Auffangbecken mit leicht zugänglichen, aber heterogenen Informationen. Um den Datenschatz zu heben, also um Nutzen für das Immobilienmanagement aus diesem Datenpool ziehen zu können, müssen die Werte je nach Zielsetzung geordnet und ausgewertet werden. Manchmal reicht dafür eine einfache Excel-Tabelle, manchmal schaffen das nur digitale Anwendungen mit künstlicher Intelligenz.

Was Daten leisten können: Predictive Maintenance

Was datengetriebenes Immobilienmanagement leisten kann, macht Predictive Maintenance auf Gebäudeebene bereits vor. Voraussetzung und Herzstück sind dabei Smart-Building-Anwendungen wie die der Gebäudekonnektivität GK4.0, die im Internet of Things (IoT) vernetzt sind. Sensor- und Zähler-Werte wie Wassertemperatur, Energieverbrauch oder auch der Betrieb des Fahrstuhls werden dabei aufgezeichnet und analysiert.

Schon anhand kleiner Abweichungen kann die intelligente Anwendung errechnen, ob beispielsweise der Verschleiß eines Ersatzteils droht oder ob es Hinweise auf ein Leck gibt. Dank dieser „vorausschauenden Wartung“ werden Gebäudeschäden behoben bevor sie entstehen können.

Von Datenschatz und Datenschutz

Während smarte Gebäudetechnik in Echtzeit Daten auf Immobilienebene sammelt, liefert der Data Lake Informationen, die noch viel umfassender sind (siehe Grafik) und den gesamten Immobilienmarkt abbilden können. Ein Stolperstein, den es dabei zu beachten gilt, ist der Datenschutz, denn sobald die eingespeisten Daten personenbezogen sind, sind sie datenschutzrechtlich relevant.

Überhaupt steht das Konzept des Data Lakes im Widerspruch zu zwei der grundlegendsten Datenschutz-Grundsätzen: Datenminimierung und Zweckbindung. Schon beim Entwurf eines Data Lakes sollten deswegen datenschutzrechtliche Anforderungen berücksichtigt und ggf. technische Maßnahmen wie eine Verschlüsselung ergriffen werden.

Datenschatz und Datenschutz in der Immobilienwirtschaft

Ein Haus am See: das Data Lakehouse

Um die umfangreichen Daten des Data Lakes nutzbar zu machen, gilt es, den „Datensee“ – oder die benötigten Ausschnitte davon – zu strukturieren. Erst kombiniert mit den Datenmanagement-Funktionen eines Data Warehouses kann die große Datenmenge für Learnings und konkrete Handlungsempfehlungen für das Immobilienmanagement (wie Investitionen, Aufbau, Umbau) genutzt werden.

Der Data Lake mit seiner Flexibilität und Kosteneffizienz wird — kombiniert mit den strukturgebenden Prozessen des Data Warehouses — zum Data Lakehouse. Das hört sich nicht nur attraktiv an, sondern ist es auch, denn so lässt sich der Datenschatz, der in jedem Immobilienobjekt und -projekt steckt, gewinnbringend heben.

Profit ist aber längst nicht mehr das einzige Maß, an dem sich ein Immobilienprojekt heute messen lassen muss. Nachhaltigkeit und die Schonung von Ressourcen rücken immer mehr in den Fokus und mit ihnen die Gebäudetechnologie. Moderne Gebäudemanagement-Systeme wie das der GK4.0, die Daten aus verschiedenen Smart-Building-Anwendungen zusammenführen und analysieren, leisten dazu einen entscheidenden Beitrag. Mit Hilfe großer Datenmengen berechnen sie KI-gestützt, mit welchen Einstellungen Energie am effizientesten genutzt werden kann. Außerdem hilft das Datenmanagement bei der Umsetzung und Einheiltung der vielen Gesetze und Anforderungen die aktuell zur Erreichung der Klimaziele auf den Weg gebracht werden.

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