Smarte Technologien: So transformieren sie das urbane Wohnen von morgen
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Intelligente Stromnetze können mehr: Smart Grids optimieren die Energieverteilung und unterstützen die dezentrale Energieerzeugung.
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Autonome Systeme: So revolutionieren autonome Fahrzeuge die Mobilität im Straßenverkehr.
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Vernetzte Städte: Advanced Network Tech und Connected Mobility als Grundlage für die Entwicklung zukunftsfähiger Städte.
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Mehr Sicherheit durch smarte Tools: Wie digitale Technologien zur Sicherheit im urbanen Raum und in den eigenen vier Wänden beitragen.
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Digitalisierung in der Immobilienverwaltung: Auf dem Weg zu Effizienzsteigerungen, Kosteneinsparungen und einer verbesserten Kundenerfahrung.
Das moderne städtische Wohnen wird zunehmend durch innovative Technologien und intelligente digitale Systeme geprägt. Diese Entwicklungen zielen darauf ab, den Alltag in urbanen Umgebungen effizienter, sicherer und lebenswerter zu gestalten. Das kommt auch den Erwartungen der Mieter entgegen, so das Ergebnis einer Umfrage zur Zukunft des Wohnens.* Demnach legen Mieter Wert auf Nachhaltigkeit und zeitgemäße, zukunftsfähige Infrastrukturen. Insbesondere Familien äußerten, dass ihnen E-Mobilität und der Zugang zu Ladestationen wichtig sind. Welche Vorteile bringen Technologien wie zum Beispiel Smart Grid, autonome Systeme und vernetzte Städte in diesem Zusammenhang? Wie können diese und weitere Innovationen das urbane Wohnen transformieren – und welche Potenziale bieten sie für die Zukunft?
Vorteile von Smart-Grid-Technologien und autonomen Systemen
Die Integration von Smart-Grid-Technologien und autonomen Systemen prägt das moderne urbane Wohnen entscheidend. Intelligente Stromnetze optimieren die Energieverteilung und erhöhen die Effizienz, während autonome Systeme, wie selbstfahrende Fahrzeuge, die Mobilität revolutionieren und für flüssigere Verkehrsabläufe sorgen. Diese Innovationen sind essenziell, um den stetig wachsenden Anforderungen an städtische Lebensräume gerecht zu werden.
Smart Grid wird perspektivisch die traditionellen Stromnetze ablösen. Denn diese sind lediglich eine „Einbahnstraße“, die den Strom aus stetig produzierenden Energiequellen zu den Nutzern transportiert. Im Rahmen der Energiewende kommen aber mehr und mehr erneuerbare Energien zum Einsatz, die eine dynamischere Steuerung der Netze erfordern.
Was sind Smart Grids?
Der Begriff stammt aus dem Englischen und bedeutet „intelligentes Stromnetz“. Gemeint ist die kommunikative Anbindung der Akteure eines Energiesystems von der Erzeugung über den Transport, die Speicherung und die Verteilung bis hin zum Verbrauch an das Energieversorgungsnetz.
In der Konsequenz wird die Stromerzeugung zunehmend dezentral und entwickelt sich weg von Kraftwerken hin zu Windkraft- und Solaranlagen, die im Land verteilt sind. Aus vielen ehemaligen Endverbrauchern werden in Zukunft sogenannte Prosumer. Sie sind Produzenten und Konsumenten zugleich, die aus eigenen Photovoltaik-, Windkraft- oder Biogas-Anlagen selbst Energie in die Netze einspeisen. Da eine konstante Erzeugung dieser Energieformen nicht gewährleistet werden kann, müssen intelligente Netze Erzeugung, Verbrauch und Speicherung steuern. In der Zukunft könnten so zum Beispiel Elektroautos als Stromspeicher für den Haushalt fungieren.
Das heißt auch: Ein Smart Grid muss Datenkommunikation in beide Richtungen ermöglichen. Die Voraussetzung hierfür bilden performante Datenleitungen. Zentraler Bestandteil der intelligenten Netze sind die sogenannten Smart Meters. Diese Messsysteme erfassen den Energieverbrauch und übermitteln die Daten in Echtzeit an die Energieversorger, die sie zur Abrechnung nutzen. Netzbetreiber erhalten durch diese Daten Einblicke in den Energiebedarf und können den Energiefluss entsprechend steuern. Zudem können die Informationen zur Steuerung von Gebäudeheizungen verwendet werden.
Autonome Systeme im Bereich von Fahrzeugen werden unsere Vorstellung von Mobilität grundlegend verändern. Ausgestattet mit Sensoren wie Radar, Lidar und Kamerasystemen scannen sie ihre Umgebung präziser, als es Menschen möglich ist. Autonome Roboter könnten in Zukunft Waren ausliefern, Müll sammeln und vieles mehr. Moderne Lager- und Verteilzentren haben autonome Systeme bereits integriert. Sie stellen Waren zusammen und transportieren sie eigenständig zum Bestimmungsort.
Wenn Fahrzeuge miteinander kommunizieren und der Verkehrsfluss durch KI gesteuert wird, verändert das gleichzeitig auch den Straßenverkehr. Systeme, die unfallfreies und rechtlich abgesichertes Fahren ermöglichen, sind bereits verfügbar. Während der Fahrt analysieren Algorithmen kontinuierlich mögliche Routen und wählen in Echtzeit den besten Weg. Legale Aktionen anderer Verkehrsteilnehmer können innerhalb von Sekundenbruchteilen vorausberechnet werden, sodass vorausschauende Reaktionen möglich sind.
Vernetzte Städte: Advanced Network Tech und Connected Mobility
Mobilität spielt eine immer wichtigere Rolle im alltäglichen Leben. Video-Calls und das Streamen von Musik und Videos – auch unterwegs – erfordern hohe Bandbreiten und stabile Datenübertragungsstandards. In einem dynamischen mobilen (Berufs-)Leben vernetzen sich technische Geräte zunehmend kabellos miteinander und innerhalb von Netzwerken. Hier haben sich neben Technologien wie RFID und LTE auch Near Field Communication (NFC) und Bluetooth als Übertragungsstandards durchgesetzt. Der Einsatz des 5G-Standards bietet dazu bereits jetzt deutlich höhere Bandbreiten und Übertragungsgeschwindigkeiten. Die kommende Generation 6G wird durch die Nutzung von Terahertz-Frequenzen ab 100 Gigahertz extrem hohe Datendurchsätze ermöglichen, was Anwendungen wie Virtual Reality, digitale Zwillinge und vernetzte Industrie 4.0 weiter vorantreiben wird. Zusätzlich erfolgt die Datenübertragung zunehmend über Licht, beispielsweise durch Li-Fi mit sichtbarem Licht oder Infrarotstrahlung. Auch die kabellose Energieübertragung, etwa durch Magnetfelder oder Schall in Millimeterwellen per Beamforming, wird künftig möglich sein, was ein einfaches Aufladen akkubetriebener Geräte während der Nutzung ermöglicht.
Im Bereich der Mobilität begegnet man immer häufiger auch den Begriffen Advanced Network Technologies und Connected Mobility. Was genau verbirgt sich dahinter?
Beispiele für Advanced Network Tech:
- Intelligente Verkehrsleitsysteme: adaptive Ampelsysteme, die den Verkehr in Echtzeit überwachen und steuern
- IoT-Geräte: Sensoren, die Daten über Luftqualität, Lärmbelastung und Verkehrsbedingungen sammeln
- WiFi-Hotspots: öffentliche Internetzugangspunkte, die eine kontinuierliche Konnektivität ermöglichen
Beispiele für Connected Mobility:
- Autonome Fahrzeuge: selbstfahrende Autos, die sicher und effizient durch den Verkehr navigieren
- Vernetzte öffentliche Verkehrsmittel: Busse und Bahnen, die durch Echtzeit-Daten verbessert und effizienter gemacht werden
- Bike- und Car-Sharing-Dienste: intelligente Sharing-Systeme, die durch Apps gesteuert werden und die Mobilität innerhalb der Stadt verbessern
Diese Technologien bieten eine Grundlage für die Entwicklung zukunftsfähiger Städte, die sowohl effizient als auch nachhaltig sind. Und es gibt weitere Bereiche, in denen innovative Technologien unser Leben leichter und sicherer machen können.
Sicherheit durch Künstliche Intelligenz: einsturzgefährdete Dächer erkennen
Die Nutzung von KI zur Identifizierung einsturzgefährdeter Dächer ist ein beeindruckendes Beispiel für die Anwendung moderner Technologien zur Erhöhung der Sicherheit in städtischen Umgebungen. Die Stadt Baltimore (USA) ist einer der Vorreiter im Bereich dieser Technologie. Gemeinsam mit der Carnegie Mellon University wurde ein KI-Tool entwickelt, das einsturzgefährdete Häuserdächer frühzeitig identifiziert. Statt wie bisher Bilder von den Dächern ganzer Häuserblocks manuell auszuwerten, wird die Aufgabe durch die Verwendung eines KI-Algorithmus deutlich vereinfacht. Das Tool verwendet hierzu bestehende Daten der Stadt zur Durchsetzung von Vorschriften sowie Luftaufnahmen geografischer Informationssysteme (GIS) und nutzt diese zur automatischen Erkennung von Dächern, die Anzeichen von Schäden oder Einsturz aufweisen. Durch kontinuierliche Überwachung und Analyse können so potenzielle Gefahren frühzeitig erkannt und Maßnahmen ergriffen werden, um die Sicherheit der Bewohner zu gewährleisten.
Alltagshelfer: Alexa als Notrufhilfe
Gerade für alleinstehende ältere Menschen ist Sicherheit in den eigenen vier Wänden nicht selbstverständlich. Was passiert bei einem Sturz zuhause, wenn niemand in der Nähe ist, der Hilfe leisten kann? Auch hier sind vernetzte Technologien, wie zum Beispiel Alexa, von großem Nutzen. Der Sprachassistent bietet zum einen die Möglichkeit, auf Basis eines zuvor eingespeicherten Befehls einen Notruf abzusetzen. Dieser kann lauten: „Alexa, ruf den Krankenwagen“ oder „Alexa, wähle den Notruf“. Hinzu kommt der Alexa-Skill „Dein Hausnotruf“. Darüber erfolgt kein Notruf an Polizei, Feuerwehr oder Rettungsdienst. Stattdessen besteht die Möglichkeit, Verwandte, Freunde oder Nachbarn im Notfall per SMS, Telefon oder E-Mail zu informieren. Die Alarm-Empfänger benötigen entweder einen Festnetz- bzw. Mobilfunk-Anschluss oder eine E-Mail-Adresse. Bei „Dein Hausnotruf“ können bis zu fünf Personen angegeben werden, die einen Alarm erhalten, wenn der Hausnotruf abgesetzt wird. Zusätzlich bietet der Skill eine optionale „Alles okay“-Funktion. Damit können Nutzer Alexa in regelmäßigen Abständen mitteilen, dass es ihnen gut geht. Falls diese Bestätigung ausbleibt, wird der Alarm ausgelöst. „Dein Hausnotruf“ kann kostenlos getestet werden, danach ist der Service kostenpflichtig.
Für Menschen, die bewegungseingeschränkt oder hilfebedürftig sind, kann Alexa schnelle Hilfe bieten und somit zur Sicherheit in Wohnräumen beitragen. Der Sprachassistent ist ein praktisches Beispiel dafür, wie Technologie den Alltag verbessern und sicherer machen kann.
Digitalisierung in der Immobilienverwaltung
Natürlich verändert die Digitalisierung auch die Immobilienverwaltung und die Mieterkommunikation. Der Einsatz digitaler Technologien führt hier zu erheblichen Effizienzsteigerungen, Kosteneinsparungen und einer verbesserten Kundenerfahrung. Aufgaben wie Mietzahlungen und die Vertragsverwaltung müssen nicht mehr manuell durchgeführt werden, sondern lassen sich automatisiert abwickeln. Das spart Zeit und Ressourcen. Ein weiterer automatisierter Prozess betrifft die Nebenkostenabrechnung. Durch die Integration digitaler Lösungen können Verwalter die Nebenkosten automatisch erfassen und berechnen, was die Genauigkeit erhöht und den Verwaltungsaufwand reduziert. Mieter erhalten transparente Abrechnungen, die zu einem verbesserten Vertrauensverhältnis beitragen.
Digitale Kommunikationsmittel fördern eine effiziente und transparente Zusammenarbeit zwischen Eigentümern, Verwaltern, Mietern und Dienstleistern. Der schnelle Austausch von Informationen erhöht die Kundenzufriedenheit und sorgt für einen reibungslosen Informationsfluss.
Ein effizientes Datenmanagement, das durch die Digitalisierung ermöglicht wird, liefert wertvolle Einblicke in den Immobilienmarkt, Mieterpräferenzen und Finanzdaten. Diese Informationen unterstützen fundierte Entscheidungen und eine präzisere Planung.
Im Bereich des digitalen Marketings können Immobilienunternehmen ihre Reichweite erweitern und potenzielle Kunden gezielt ansprechen. Online-Marketingkampagnen und eine attraktive Online-Präsenz tragen maßgeblich zur Kundengewinnung bei. Augmented und Mixed Reality ermöglichen darüber hinaus virtuelle Hausführungen und verbesserte Visualisierungen von Bauprojekten. Sie bieten potenziellen Käufern und Mietern so die Möglichkeit, Immobilien bequem von zuhause aus zu besichtigen, und erleichtern dank ihrer Visualisierung die Planungen und Bauprozesse.
In der Konsequenz stellt die Digitalisierung ein zentrales Element für den Erfolg in der Immobilienwirtschaft dar. Immobilienunternehmen, die die Vorteile digitaler Technologien nutzen, können ihre Effizienz erhöhen, Kosten senken und ihre Wettbewerbsfähigkeit sichern. Unternehmen, die die Digitalisierung erfolgreich implementieren, können den sich ständig wandelnden Anforderungen des Marktes gerecht werden und langfristig erfolgreich sein.
Insgesamt zeigen die vorgestellten Technologien und Trends, wie das urbane Wohnen der Zukunft aussehen kann: vernetzt, effizient und vor allem sicher. Die Integration von Smart Grids, autonomen Systemen und vernetzten Städten schafft eine Grundlage für lebenswerte und nachhaltige städtische Umgebungen. Technologien wie KI zur Sicherheitserhöhung und digitale Tools in der Immobilienverwaltung machen den Alltag einfacher und sicherer.
Dabei stehen wir erst am Anfang einer spannenden Entwicklung, die das Leben in Städten revolutionieren wird. Bleiben Sie mit uns auf dem Laufenden und entdecken Sie, wie innovative Technologien weiterhin urbane Räume transformieren werden. Für weitere spannende Einblicke und Informationen empfehlen wir auch diesen Beitrag: Urbane Quartiere
Referenzen
* Quelle: Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der Aareal Bank, Februar 2023: https://www.aareal-bank.com/medienportal/newsroom/pressemitteilungen/pressemitteilungen/umfrage-zur-zukunft-des-wohnens
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