Gebäude neu aufbereiten statt neu bauen: Umwelt, Immobilienbesitzer und Mieter profitieren
Kleidung, Fernseher, Auto: Was nicht mehr funktionsfähig oder einfach „nur“ alt ist, wird entsorgt und durch etwas Neues ersetzt. So war es zumindest über Jahrzehnte hinweg in der „Wegwerfgesellschaft“. Doch der Klimawandel hat für ein Umdenken gesorgt. Das Thema Recycling ist allgegenwärtig. Auch in der Bau- und Gebäudewirtschaft, die wesentlich zur Umweltbelastung beiträgt: Laut einem Uno-Bericht1 ist sie für 38 % der globalen CO2-Emissionen verantwortlich, ebenso für einen erheblichen Anteil des weltweiten Energieverbrauchs und des Abfallaufkommens. Revitalisierung statt Neubau ist eine Maßnahme, um die Branche nachhaltiger zu machen und gleichzeitig vorhandenen Wohnraum zu modernisieren. Denn: Was nicht abgerissen und neu erschaffen werden muss, schont die Umwelt.
Aus alter Lagerhalle wird attraktiver Wohnraum
Je älter eine Immobilie ist, desto mehr Instandhaltungsarbeiten fallen an. Um die Wirtschaftlichkeit eines Gebäudes zu erhalten, müssen nach einem gewissen Zeitraum bauliche Maßnahmen ergriffen werden. Das kann ein Abriss oder eine Sanierung sein. Die oft bessere und günstigere2 Lösung ist aber die Revitalisierung. Anders als bei der Sanierung wird viel von der inneren Architektur entfernt, damit Neues entsteht. So wird beispielsweise aus einer alten Lagerhalle attraktiver Wohnraum. Und das mit durchschnittlich nur 40 % des Bedarfs an mineralischen Baustoffen, der bei einem Abriss und dem anschließenden Neubau anfallen würde. Bei der Revitalisierung werden im Zuge der neuen Nutzungsstruktur unter anderem die Raumhöhe angepasst und die Dämmung modernisiert. Die Hausverteilanlage wird modernisiert, und ein zukunftsfähiger Anschluss ans Netz verlegt.
Revitalisierung ist oft die bessere Wahl als Neubau oder Sanierung
Neben mehr Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz verspricht die Revitalisierung zudem eine höhere Gewinnerwartung – und sie erhält den Bestand. Ein wichtiger Mehrwert für die Entwicklung in den Städten, wo Raum für Neubauten kaum vorhanden ist. Sie ist deswegen meist die bessere Wahl im Vergleich zu Abriss, Neubau oder Sanierung. Ob sie sich lohnt, kann im Einzelfall jedoch immer erst nach gründlicher Prüfung der baulichen, rechtlichen und wirtschaftlich-organisatorischen Rahmenbedingungen entschieden werden. Bei der Entscheidung helfen eine Machbarkeitsstudie für Standort und Immobilie, eine Wirtschaftlichkeitsberechnung sowie eine Konzeptanalyse. Daraus ergibt sich, wie und wann die Immobilie für Investoren und Mieter attraktiv genug ist. Ist die Entscheidung zugunsten einer Revitalisierung gefallen, kann es nachher so aussehen wie an der Löhrstraße 100 am Ende der Koblenzer Innenstadt. Im Rahmen eines neuen Nutzungskonzepts im Sinne des Stadtumbaus entstanden dort aus Leerstand moderne Apartments3.
Die Revitalisierung von Gebäuden bringt die Bau- und Gebäudewirtschaft auf den Weg zu mehr Nachhaltigkeit. Für Immobilienbesitzer ist sie eine kosteneffiziente und profitable Alternative zu Abriss und Neubau. Und auch die Mieter profitieren: Denn nach einer Revitalisierung bieten Gebäude nicht nur attraktive Wohneinheiten, sondern auch eine klimafreundliche Haustechnik und umfassende Vernetzung. So machen sie nachhaltiges, smartes Wohnen möglich.
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