Zukunftstechnologien: Artificial Intelligence of Things (AIoT)
Ein neuronales Netzwerk für Immobilien
Die Vernetzung von technischen Geräten mit dem Internet ist inzwischen Standard. Schon heute gibt es deutlich mehr vernetzte Dinge als Menschen auf der Welt – mit weiterhin rasant steigender Tendenz. Und: Die smarte Technologie geht bereits den nächsten Entwicklungsschritt. Sie tauscht noch mehr Daten aus, „denkt“ selbst mit und wird lernfähig –mit der Artifical Intelligence of Things (AIoT)
AIoT ist die Kombination von künstlicher Intelligenz (KI) – englisch Artificial Intelligence (AI) – mit der Infrastruktur des Internet of Things (IoT). Beides hat bereits einen festen Platz in der Immobilienwirtschaft.
Internet of Things: Smarte Algorithmen
Als Teil der technischen Gebäudeausstattung besteht das IoT aus einem System von integrierten Sensoren und smarten Anwendungen. Diese sammeln Daten, senden sie zu einer Plattform, wo sie gespeichert und ausgewertet werden. Beispiele: Temperaturfühler können Heizungs- und Belüftungsdaten messen und Bewegungsmelder die Beleuchtung überwachen.
Diese Informationen werden visuell übersichtlich aufbereitet – damit das Gebäudemanagement den Überblick behalten und richtig reagieren kann. Manchmal ist das Eingreifen des Menschen sogar nicht mehr nötig, weil sogenannte „Wenn-dann-Algorithmen“ der Programme die Probleme eigenständig beseitigen können. Das ist nicht nur komfortabel, sondern spart ganz effektiv Energie-, Wartungs- und Reparaturkosten ein.
So macht IoT das Gebäude für Verwalter transparent und hilft ihm, fundierte und vor allem rechtzeitige Entscheidungen zu treffen. In der Praxis stammen verschiedene Sensoren und Systeme häufig aber von unterschiedlichen Anbietern, so dass dem Datenaustausch untereinander Grenzen gesetzt sind. Hier muss also der Mensch eingreifen, die Daten abgleichen und Schlussfolgerungen ziehen.
Künstliche Intelligenz: Selbstoptimierung durch Lernerfolge
KI-Algorithmen gehen einen Schritt weiter.
Sie übertragen menschliches Denken und Lernen so weit auf einen Computer, dass dieser einen Sachverhalt „begreifen“ und selbständig die passende Lösung finden kann. Gleichzeitig lernt die Anwendung, welche Maßnahme zur Lösung des Problems führt und welche nicht. Sie optimiert sich selbst und ist in der Zukunft noch treffsicherer. Um Muster zu sehen und interpretieren zu können, brauchen KI/AI-Anwendungen jedoch vor allem eins: Daten. Diese Datengrundlage wird von den IoT-Anwendungen geschaffen. Überall dort, wo Sensorik angeschlossen ist, sammeln sie z. B. die Nutzungs-, Verlaufs- und Verbrauchsdaten in der Immobilie und stellen sie der KI zur Verfügung.
KI-Anwendungen sind auch schon in der Immobilienwirtschaft etabliert: Smarte Fahrstühle schließen von Unregelmäßigkeiten im Betrieb darauf, welches Ersatzteil ausgetauscht werden muss – oder der digitalisierte Heizungskeller erkennt durch genaues Daten-Monitoring selbständig Fehleinstellungen, korrigiert sie, prüft sie erneut und optimiert immer weiter.
Mehr als die Summe aus AI und IoT: Mit AIoT alte Grenzen überwinden
IoT und KI/AI sind also zwei Hightech-Lösungen, die schon für sich allein einen deutlichen Benefit für die Immobilienwirtschaft haben. Die hohen Bandbreiten von heute ermöglichen die notwendigen Datenströme. Immer leistungsfähigere und miteinander vernetzte Sensoren liefern Mengen von Informationen, die den Menschen an seine Grenzen stoßen lassen.
Und genau hier fängt AIoT – die Artifical Intelligence of Things – erst richtig an. Die vernetzte künstliche Intelligenz kann die enormen Datenmengen auf der Plattform zusammenführen, interpretieren und selbst Lösungen entwickeln.
Besonders effektiv: Erfahrungen einzelner Programme einer Cloud werden nicht nur in eigene Handlungsstrategien einbezogen, sondern auch anderen Anwendungen zur Verfügung gestellt. Das beschleunigt wiederum deren Lernprozesse: Sie lernen aus Fehlern, die sie selbst noch gar nicht gemacht haben! Idealerweise ist dieser Datentransfer nicht nur unter verschiedenen Programmen auf einer Plattform möglich, sondern auch zwischen ganzen Plattformen untereinander, beispielsweise von baugleichen Gebäuden.
Steht der KI ein Internet of Things zur Verfügung, kann sie also aus dem Vollen schöpfen. Sie wird zu einer Schaltstelle, in der alle Informationen der Sensoren und Programme zusammenlaufen – ähnlich unserem Gehirn, das die Wahrnehmungen aus unterschiedlichen Regionen unseres Körpers zentral auswertet.
Kein Pardon bei Latenzen: AIoT braucht stabile Bandbreiten
Besonders wichtig für AIoT-Plattformen: ein stabiles Internet mit geringen Latenzen. Nur so kann die Datenerhebung punktgenau und in Echtzeit erfolgen. Denn wenn ein Teil der vernetzten Sensoren langsamer überträgt als der andere, kann das zu fehlerhaften Schlussfolgerungen der KI führen. Mit der richtigen Infrastruktur stellt die Artificial Intelligence of Things jedoch unter Beweis: Werden zwei leistungsstarke Systeme miteinander kombiniert, entsteht viel mehr als nur deren Summe. Die Vorteile potenzieren sich und es werden Ergebnisse erzielt, die ganz neue Perspektiven eröffnen.
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