Wohnen im Alter: barrierefrei, generationenübergreifend und smart
Silver Society: Dieser Begriff bezeichnet eine Gesellschaft, in der das Altern sich vollkommen anders vollzieht als noch vor wenigen Jahrzehnten. Immer mehr Menschen erreichen ein hohes Alter und erfreuen sich viel länger einer relativ guten Gesundheit. Damit steigen auch die Erwartungen in Sachen Lebensqualität. Die Senioren wollen so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden leben, eigenständig sein und aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen.
Hier sind Sie als Vermieter gefragt, denn die Wohnsituation spielt dabei eine ganz zentrale Rolle.
Die Nachfrage nach barrierefreien Wohnungen steigt deutlich an. Es ist also in jedem Fall sinnvoll, einen entsprechenden Um- bzw. Ausbau in Betracht zu ziehen. Ob für den Eigenbedarf oder aktuelle oder zukünftige Mieter, eine barrierefreie Immobilie ist hochattraktiv.
Barrierefreiheit – sinnvoll, wertsteigernd und mit Fördermöglichkeiten
Es lohnt sich also, über die Verringerung von Barrieren in der eigenen Immobilie frühzeitig nachzudenken.
Hier einige Anregungen für sinnvolle Veränderungen:
- barrierefreier Zugang zum Haus und zu den Mülltonnen
- helle Beleuchtung rund ums Haus
- breitere Türen zum Bad, bodengleiche Dusche und höhenverstellbares Waschbecken
- durchgehende Handläufe und rutschhemmende Beläge im Treppenhaus
- neues Bediensystem für Rollläden und Türöffner
Es gibt viele sinnvolle Möglichkeiten, ein Haus oder eine Wohnung für ältere Bewohner fit zu machen, die zudem noch vom Staat gefördert werden. Informationen zu den Fördermöglichkeiten eines altersgerechten Umbaus durch die KfW-Bank:
Selbstbestimmt wohnen – aber nicht allein: Wohngemeinschaften und Mehrgenerationenprojekte
Pflegenotstand, hohe Kosten, Horrorgeschichten aus Altersheimen und Erfahrungen im Bekanntenkreis lassen die meisten älteren Menschen den Lebensabend im Seniorenheim sehr skeptisch betrachten. Sie würden es vorziehen, auch in höherem Alter in privaten Haushalten zu wohnen. Nicht unbedingt allein, aber selbständig und in der Gemeinschaft mit anderen Menschen. Mehrgenerationenprojekte und Senioren-WGs sind auf dem Vormarsch. Hier finden junggebliebene und rüstige ältere Menschen das ideale Umfeld für ein gesellschaftlich aktives Leben in einer Gemeinschaft und können gleichzeitig ihre Unabhängigkeit wahren. Oft ist auch der Wunsch der Senioren, ihr Eigenheim zugunsten einer pflegeleichteren Wohnung aufzugeben, der Auslöser für ein Mehrgenerationenprojekt.
Auch hier gilt:
Wie lassen sich Immobilien so einrichten, dass sie sich für Senioren-Wohnprojekte eignen?
Welche Bereiche zur gemeinschaftlichen Nutzung müssen vorhanden sein und wie sollten sie aussehen?
Worauf ist auch hinsichtlich der technischen Anbindung solcher Wohnungen zu achten?
Welche Anforderungen müssen hinsichtlich der Versorgung mit TV- und Internet-Technologie erfüllt werden?
Welche Bandbreiten müssen vorhanden sein, damit alle Bewohner das Internet gleichzeitig und datenintensiv nutzen können?
Laut Bitkom hat Corona der Nutzung von digitalen Technologien gerade bei den über 65-Jährigen einen besonderen Schub gegeben. Im Vergleich zu 2021 gaben 2022 +24 % der befragten Senioren an, digitale Technologien, Geräte und Anwendungen häufiger oder sogar deutlich häufiger als zuvor zu nutzen.
Und nicht zufällig bezeichnet der Begriff „Silver Surfer“ längst eine eigene, stetig wachsende Zielgruppe. Die Anforderungen an die Belastbarkeit der Hausverteilanlage werden also weiterhin wachsen. Durch mehr Homeoffice, aber eben auch durch die steigende Zahl der digital aktiven Älteren, die ihre Kontakte online pflegen, sich durch das Internet weiterbilden und sogar die Möglichkeit virtueller Arztbesuche wahrnehmen.
Für Bauherren bzw. Vermieter von Immobilien für Mehrgenerationenprojekte oder Wohngemeinschaften bedeutet dies: Je mehr Einzelpersonen in einem Haushalt zuverlässigen Internet-Zugang benötigen, desto wichtiger ist eine starke digitale Infrastruktur. Und die spielt auch dann eine Rolle, wenn das Stichwort „Smart Home“ im Raum steht.
Wobei es hier jetzt natürlich nicht so klingen soll, als wenn die Ü-65er die neuen Digital Natives sind. Lineares Fernsehen spielt nach wie vor eine große Rolle bei den Senioren und sollte deshalb gerade von Vermietern genauso viel Berücksichtigung finden wie andere Dinge, die den Senioren das Leben angenehmer machen.
Smart Home – tolle Alltagshelfer für Senioren
Ältere Menschen haben die Scheu vor der digitalen Technik längst abgelegt. Auch sie nutzen immer mehr die technischen und technologischen Neuerungen – vor allem dann, wenn sie im Alltag Erleichterungen bringen und die eigene Unabhängigkeit bewahren. Beste Beispiele: automatisiertes Herauf- und Herunterfahren von Jalousien je nach Lichteinstrahlung oder Tageszeit; automatische Heizungssteuerung; durch Bewegungssensoren gesteuerte Lampen, die Stürze im Dunkeln vermeiden helfen; automatisches Abschalten des Herdes; Verhindern des Überlaufens von Wasser und nicht zuletzt Einbruchschutz, z. B. durch die Steuerung der Türkommunikation.
Für ältere Menschen sind Smart-Home-Lösungen eine Art digitale Barrierefreiheit: Die digitale Technik ermöglicht es ihnen, sich in ihrem privaten Raum sicher und komfortabel zu bewegen. Für Bauherren und Vermieter ist der Einbau von Smart-Home-Elementen nicht nur wegen der Fördermöglichkeiten attraktiv, sondern auch, weil Smart Homes auf dem Wohnungsmarkt nicht nur für technikaffine Jüngere, sondern zunehmend für die eigenständigen Älteren immer attraktiver werden.
Trends erkennen, Lösungen finden
Die Wohnungswirtschaft beobachtet die Trends im Wohnverhalten der älteren und alten Menschen sehr genau – wissend, dass hier ein zukunftsträchtiges Segment immer mehr wächst und Rentabilität verspricht. Die Devise lautet: barrierefreies Wohnen ermöglichen, alternative Wohnprojekte fördern – und all dies mit digitaler Technik kombinieren, die das Leben sicherer und einfacher macht. Sowohl in Bestandsbauten als auch in Neubauten.
Eine Perspektive, die auch für Sie als Eigentümer interessant – und mit Vodafone als Vorreiter im digitalen Denken gut realisierbar ist.
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