Digitalisierung nach Corona

Neuer Bitkom-Report zeigt: Corona hat Deutschland digitalisiert

Wie haben zwei Jahre Corona unseren Alltag digitalisiert? Bitkom, der Branchenverband der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche, gibt jetzt die Antwort in seinem neuen Report¹. Die wichtigste Erkenntnis: Die Pandemie hat die Digitalisierung in Deutschland vorangetrieben. Eine zuverlässige technische Infrastruktur und eine leistungsfähige Internetverbindung sind dabei wichtiger denn je, damit Arbeiten im Homeoffice, Streaming, Online-Gaming und Video-Telefonie einwandfrei gelingen und nicht zum Stressfaktor werden.

Video-Calls und Co: Die Digitalisierung hilft am meisten im Bereich Arbeit

„Die Digitalisierung hilft Deutschland durch die Corona-Pandemie“, lautet die Kernbotschaft, die Bitkom aus der Befragung von 1.005 Personen ab 16 Jahren ableitet. Denn 65 % geben an, digitale Technologien, Geräte und Anwendungen hätten grundsätzlich dabei geholfen, die Pandemie zu meistern. Nur 15 % verneinen dies deutlich.

Wenig erstaunlich ist die Tatsache, dass die Mehrzahl „Arbeit“ als den Lebensbereich nennt, in dem die Digitalisierung am meisten geholfen habe. Das sagten 69 %, die Hälfte antwortete mit „hat sehr geholfen“. Im Homeoffice wurde vor allem der digitale Kontakt über Video-Telefonie deutlich mehr genutzt als zuvor. Nach dem Arbeitsbereich folgen mit 59 % und 58 % Einkaufen und die Kommunikation mit Freunden und Familie. „Unterhaltung und Freizeit“ landen mit 35 % hingegen nur auf dem drittletzten Rang, was in Zeiten von Streaming-Diensten ein wenig überrascht. Erfreulich: Insgesamt sagen 86 %, die Digitalisierung mache das Leben in der Pandemie einfacher, Seniorinnen und Senioren „stürmen“ das Internet.

Trotz steigender Nutzung digitaler Angebote sinkt der Digitalstress

Digitale Technologien, Geräte und Anwendungen haben auch dabei geholfen, soziale Kontakte aufrechtzuerhalten. Der Anteil, der dem zustimmt, stieg von 44 % im Jahr 2021 auf 59 % in 2022. Das gilt vor allem für die Altersgruppen unter 65 Jahren. Interessant dabei: Der Digitalstress nahm trotz der erhöhten Nutzung ab – nur 28 % fühlen sich durch die zunehmende Anwendung digitaler Angebote gestresst, 2021 waren es noch 38 %. So ist auch zu erklären, dass die durchschnittliche Bildschirmzeit von acht Stunden vor Corona auf zehn Stunden während der Pandemie anstieg.

Für eine störungsfreie Nutzung haben einige der Teilnehmer sogar in ihre technische Infrastruktur investiert: 22 % buchten sich während der Pandemie eine leistungsfähige Internet-Verbindung für ihren Haushalt. In Mehrfamilienhäusern sollte daher als Grundlage eine leistungsstarke Hausverteilanlage vorhanden sein.

Radio oder Fernsehen sind beliebteste Infoquelle zur Pandemie

Bitkom stellte auch die Frage, auf welchem Weg sich die Menschen in Deutschland über die aktuellen Geschehnisse zur Corona-Pandemie informieren. Trotz der deutlich gestiegenen Nutzung der digitalen Möglichkeiten rangieren Online-Nachrichtenseiten bei den Ergebnissen nur auf Rang drei (89 %). Die wichtigsten Infoquellen zur Pandemie bleiben Radio oder Fernsehen, gefolgt von persönlichen Kontakten zu Freundinnen, Freunden oder Familie (82 %).

Digitalisierung von Wohnräumen und Gebäuden ist Grundvoraussetzung

Zum Schluss noch ein Ausblick in die Zukunft, der zeigt, dass New Work und Remote-Arbeit bleiben werden, wie das Zukunftsinstitut, das Trend- und Zukunftsforschung in Deutschland betreibt, feststellt.² Das bedeutet, dass die Digitalisierung von Wohnräumen und Gebäuden noch wichtiger wird. Für Vermieter ist deswegen jetzt der richtige Zeitpunkt, die technischen Voraussetzungen für Highspeed-Internet zu schaffen, damit ihre Immobilie jetzt und in Zukunft konkurrenzfähig bleibt.