Raus aus der Stadt, hinaus aufs Land
Warum das Leben und Arbeiten in ländlichen Regionen immer attraktiver wird
In den vergangenen Jahrzehnten sind die Städte immer weiter gewachsen, während die Landbevölkerung abgenommen hat. 2018 hatte der Anteil der Landbevölkerung seinen niedrigsten Stand seit 1871 erreicht.1 Doch seit einiger Zeit scheint sich der Trend umzukehren. Kommt nach der Landflucht jetzt die Stadtflucht?
Eine gute Gesundheitsversorgung, vielfältige Kultur- und Freizeitangebote, viele Einkaufsmöglichkeiten und flächendeckende Mobilität – lange Zeit galt die Stadt als der bessere Lebensraum. Die Landflucht stellte Politiker jahrelang vor große Herausforderungen. Doch günstigere Kauf- und Mietpreise und der Wunsch nach Entschleunigung und Stabilität sowie neue Formen des digitalen Arbeitens machen die Rückkehr aufs Land wieder einfacher – und auch attraktiver.
Laut einer repräsentativen Umfrage des Instituts Kantar/Emnid im Auftrag des Kommunal-Magazins zieht es die Mehrheit der Großstädter mindestens an den Stadtrand oder gar aufs Dorf. Schon länger ist ein starker Trend zur Suburbanisierung um Schwarmstädte wie Hamburg oder Berlin zu beobachten. Wo erfolgreiche mittelständische Unternehmen ansässig sind oder der Tourismus boomt, siedeln sich Städter ebenfalls gerne an. Einerseits haben sie zwar hohe Ansprüche an ihr Leben und Arbeiten auf dem Land, andererseits aber engagieren sie sich auch selbst für ein attraktives und vielseitiges Leben in ländlichen Gemeinden. Immer öfter findet man deshalb alternative Wohn- und Arbeitsprojekte wie Hofläden, Cafés, Galerien, Co-Working-Spaces, Gemeinschaftshäuser, Bürgerbusse oder Carsharing.
Schnelles Internet auch auf dem Land – ohne digitale Infrastruktur geht nichts
Viele Menschen wollen also ins Grüne ziehen, gleichzeitig aber die Vorteile der Stadt nicht missen. Damit sich die Stadtbewohner in einer ländlichen Gemeinde ansiedeln, ist eine schnelle und stabile Internet-Verbindung eine zwingende Voraussetzung.2 Je mehr es in ländliche Regionen und Randlagen geht, desto weniger wollen die Menschen für eine Immobilie mit schlechter Internet-Verbindung zahlen. Neben einer ausreichenden digitalen Infrastruktur ist außerdem der digitale Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen in den Gemeinden wichtig. Ohne droht der Wegzug, besonders von Jüngeren.3
Damit alles – von Homeoffice über Nahversorgung und Bildung bis hin zu Mobilität – reibungslos funktioniert, muss eine flächendeckende Breitband-Infrastruktur vorhanden sein. Die Lösung lautet daher „großflächiger Netzausbau“, den Vodafone weiter vorantreibt – auch in kleineren Städten und auf dem Land. Um ganz Deutschland für die digitale Zukunft zu rüsten, werden die Netze unter der Erde und „in der Luft“ kontinuierlich ausgebaut: Mit dem ersten 5G-Handy-Netz in Deutschland wurde ein bedeutender Meilenstein erreicht. Vodafone hat bereits mehr als 3.100 5G-Stationen in seinem Netz aktiviert und damit 5G für 25 Millionen Menschen verfügbar gemacht. Bis Ende 2021 werden es rund 30 Millionen Menschen sein. Gleichzeitig gibt Vodafone bei der Modernisierung seines Kabel-Glasfasernetzes weiter Vollgas. Mittlerweile sind rund 22 Millionen Haushalte an das Gigabit-Netz angeschlossen.
Homeoffice und Co-Working – wenn die Nähe zum Arbeitgeber weniger wichtig wird
Auf dem Land kann man nicht nur im Homeoffice arbeiten, sondern auch immer öfter wohnortnahe Co-Working-Spaces nutzen. Die liegen an beliebten Pendlerrouten, auf abgelegenen Landgütern, in leerstehenden Ladenlokalen in der Kleinstadt, inmitten beliebter Urlaubsregionen oder auf einem Bauernhof am Dorfrand.
Der Vorteil der Co-Working-Spaces: Statt im stillen Kämmerlein arbeitet man an einem modernen Arbeitsort, wo verschiedene Menschen unabhängig und doch gemeinsam tätig sein können. Selbständige, Freiberufler und auch immer mehr Angestellte finden dort klare Grenzen zwischen Beruflichem und Privatem, keine Ablenkung durch Haushalts- und Familienmitglieder, mehr soziale Kontakte und eine produktive Arbeitsatmosphäre. Co-Working-Spaces können strukturschwache ländliche Regionen neu beleben, indem sie den Pendlerverkehr reduzieren, den Zuzug junger Familien begünstigen und die Infrastruktur modernisieren. Aber auch hier steht und fällt alles mit den technischen Gegebenheiten. Die digitale Infrastruktur ist hier in der Regel besser als zuhause.
Digitalbasierte Mobilität im ländlichen Raum – auch ohne eigenes Auto mobil unterwegs
In der Stadt gibt es ein gut ausgebautes Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln. Ein eigenes Auto ist kein Muss. Auf dem Land sieht das anders aus. Während in den Städten die Mobilitätswende schon begonnen hat, wird der Verzicht auf das eigene Auto in ländlichen Regionen immer schwieriger.
Wer also ländliche Regionen attraktiver machen will, muss moderne, flexible und vor allem benutzerfreundliche Mobilitätsalternativen für die Landbewohner bieten. Das können zum Beispiel Sharing-Angebote für E-Bikes und E-Roller oder Rufbusse mit flexiblen Fahrplänen sein. Die Buchung erfolgt in allen Fällen per App. In Zukunft wird sicherlich auch das autonome Fahren zur Verbesserung der Mobilität im ländlichen Raum beitragen – sowohl im Individualverkehr als auch bei öffentlichen Verkehrsmitteln. Durch 5G wird eine intelligente Vernetzung aller Verkehrsteilnehmer ermöglicht, die das Verkehrssystem effizienter, nachhaltiger und komfortabler macht.
Digitalisierung als Chance für den ländlichen Raum – und für Vermieter
Beste Lage? Ist überall, auf dem Land oder mitten in der Stadt – Hauptsache, gut vernetzt:
Das Landleben boomt. Damit dieser Trend aber nachhaltig anhält, braucht es digitale Lösungen und Innovationen im ländlichen Raum. Neben Politik und Kommunen sind auch die Eigentümer und Vermieter gefordert. Denn die neuen Landbewohner erwarten nicht nur mehr Platz und Freiräume, sondern auch eine gute Medienversorgung mit Fernsehen in Topqualität und schnellem Internet in allen Räumen. Immer mehr Menschen nutzen die Annehmlichkeiten der Digitalisierung. Eine gute Breitband-Versorgung im Haus ist schon fast eine Selbstverständlichkeit, die nicht fehlen darf. Wer das als Vermieter beherzigt und auch umsetzt, kann den Wohnwert seiner Immobilien erhalten oder sogar steigern – auch auf dem Land.
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