Zwei Fertigungsroboter bei der Arbeit
IoT

Cobots: So funktionieren die Industrieroboter der Zukunft

Parallel zu automatisierten Anlagen, vernetzten Fahrzeugen und dem 3D-Druck haben auch intelligente, interaktive Industrieroboter längst den Weg in die industrielle Arbeitswelt gefunden. Dabei erweist sich die Zusammenarbeit zwischen Mensch und „Cobots” bereits in vielen Bereichen als durchaus profitabel.

Sie schweißen, lackieren, löten und kleben: Hierzulande ist spätestens seit dem Karrierehoch des Augsburger Roboterarms Kuka klar, dass den elektronischen Fabrikarbeitern in der industriellen Zukunft eine Schlüsselrolle zukommt. Ob ausdauernde Präzisionsarbeiten, Mensch-Maschine-Interaktion im Alltag oder physisch harte Knochenjobs: mittlerweile greifen „collaborative robots“, kurz Cobots, Beschäftigten im Industrie- (und Dienstleistungs-)sektor tatkräftig unter die Arme.

Dabei sind sie nicht, wie herkömmliche Industrieroboter, auf feste Aufgaben beschränkt. Im Gegenteil: Sie sind teils sogar in der Lage, von ihren Mentoren, also dem Menschen, Aufgaben „abzuschauen” und somit von ihnen zu lernen.

Inhaltsverzeichnis

Cobots bringen wichtige Vorteile bei anstrengenden oder monotonen Tätigkeiten

Im Gegensatz zu automatisierten Maschinen sind Cobots auf die Zusammenarbeit mit dem Menschen „geschult“. Mittels ausgeklügelter Sensortechnik können die elektronischen Arbeitskräfte auf Mitarbeiter reagieren und mit ihnen interagieren. So bieten die Cobots vor allem mit Blick auf die demografische Entwicklung vielfältige Chancen in den industriellen Werkshallen. Ältere Beschäftigte können ihre Arbeit länger ausführen, wenn die Leichtbauroboter sie bei körperlich anstrengenden Tätigkeiten unterstützen. Zugleich erweitern die Cobots bereits ihr berufliches Einsatzfeld auf kundenorientierten Service im Einzelhandel oder auch in der Gastronomie. Der empathische Roboter „Pepper“ aus Japan ist nur ein Beispiel, wie Mensch-Maschine-Interaktion auch in gesellschaftlich relevanten Umfeldern auf sympathische Art und Weise gelingt.
Das Bild zeigt eine Hand unter einer symbolischen Wolke

Flexibel, skalierbar und sicher: Vodafone Cloud- und Hosting-Services

Sie suchen Cloud-Lösungen, die sich individuell und flexibel entsprechend Ihrer Business-Anforderungen anpassen lassen?

Bei der Sie bei Bedarf alle Services aus einer Hand erhalten und sich über Performance und Datensicherheit keine Gedanken machen müssen?

Gerne helfen wir Ihnen bei der Auswahl der passenden Cloud & Hosting Services für Ihr Unternehmen und unterstützen Sie mit Informationen, worauf es anderen Unternehmen bei der Auswahl eines passendens Cloud-Anbieters ankommt. 

Kollaborative Roboter in der Industrie: Die Automobilbranche als Vorreiter

Hingegen einiger Befürchtungen sind die Cobots keine Elite künstlicher Intelligenz, die den Job des Menschen autonom oder vollständig übernehmen könnte. Viel mehr sind sie programmierte Zuarbeiter, bei dessen Beschäftigung sich die Automobilbranche als Vorreiter erwies. Seit mehreren Jahren schon setzt BMW bei der Serienfertigung kollaborative Roboter ein, die den menschlichen Kollegen unter anderem beim Anbringen von Türdichtungen assistieren. VW und Daimler zogen kurz darauf nach. Dabei sind Cobots keineswegs auf das Schweißen von Nähten („Follow-the-line”-Anwendungen) oder das Anreichen schwerer Einzelteile („Pick-and-Place”) begrenzt:
  • Cobots in der Logistik: Wo bislang noch händisch Waren aus Regalen gesucht werden, könnten demnächst intelligente Roboter diese Arbeit übernehmen. Der Mensch prüft dann lediglich, ob diese Arbeiten korrekt ausgeführt werden und bringt dem Roboter im Zweifel komplizierte Handgriffe bei. Selbst Supermarktketten greifen inzwischen auf die smarten Lagerhelfer zurück. Intelligente Lieferdrohnen, die dann den Versand übernehmen, sind zwar bislang noch Zukunftsmusik, werden aber bereits ausführlich getestet.
  • Cobots in der Feinmechanik: Immer dort, wo absolute Präzision gefordert ist, kann ein Cobot helfen, diese im Zweifel besser als der Mensch und frei von (allzu großen) Schwankungsbandbreiten zu gewährleisten. Sei es beim Uhrenbau, oder aber auch im Bereich der Platinenbestückung, wo schon heute Fertigungsroboter zum Einsatz kommen. Der Unterschied zum Cobot liegt hier in der individuellen Anpassbarkeit, was wiederum hochwertige Einzelstücke ermöglicht.
  • Cobots in der Chirurgie: Bereits heute arbeiten moderne Kliniken teilweise mit roboterunterstützten Operationssystemen. Schafft man es jedoch, den verwendeten Robotern beizubringen, wie bestimmte Standardvorgänge auszuführen sind und welche Parameter hierbei wichtig sind, könnten diese lernen, beispielsweise Muttermale oder ähnliche, klar abgrenzbare Bereiche selbständig und hochpräzise zu bearbeiten.
 
Cobots unterstützen einen Industriarbeiter
Die Bedienung eines Cobots kann mit Hilfe von Spracheingaben oder beispielsweise über ein Tablet erfolgen.
 

Die wichtigsten Hersteller von Cobots und Industrierobotern im Überblick

Interessieren Sie sich ebenfalls für den Einsatz von Cobots in Ihrem Unternehmen? Im Folgenden finden Sie einige der wichtigsten Hersteller für derartige Technologien, nach Jahresumsatz in 2019 absteigend sortiert:
  • Mitsubishi Electric (Japan)
  • ABB Robotics (Schweiz)
  • Fanuc (Japan)
  • Kawasaki Heavy Industries (Japan)
  • Yaskawa (Japan)
  • KUKA Robotics (Deutschland)
  • Dürr AG (Deutschland)
 

Interaktive Robotik als Baustein der Industrie 4.0: Chancen für die Wirtschaft

Hinsichtlich der „Roboter-Dichte“ liegt Deutschland laut Statista weltweit übrigens auf dem vierten Platz hinter Singapur, Südkorea und Japan. Aktuell kommen hierzulande 346 Roboter auf 10.000 Mitarbeiter im Industriebereich – in Singapur sind es sogar 918. Damit sind allerdings nicht nur die hier beschriebenen „Cobots”, sondern sämtliche Industrieroboter gemeint.
Im Grunde genommen heben Cobots das Thema Digitalisierung und Automatisierung einfach nur auf die nächste logische Ebene. Denn die flexible Interaktion zwischen Mensch und Maschine ebnet auch mittelständischen Betrieben einen neuen Weg, ihre Fertigung auf technisches Spitzenniveau zu automatisieren. Sowohl die Präzision als auch die Produktivität steigen hierdurch – was wiederum für sinkende Kosten und eine verbesserte Wettbewerbsposition sorgt.
Bis 2025 sieht Statista den Absatz von Industrierobotern weltweit jährlich bei fast 13 Millarden US-Dollar. Für die Umsetzung einer derartigen „connected industrial workforce“ braucht es wiederum stabile IoT-Netze und Software-Spezialisten zur Steuerung, Koordination sowie Wartung der Cobots und entsprechend aufgerüsteter, herkömmlicher Industrieroboter.
Einen interessanten Ausblick auf künftige Cobot-Einsatzfelder liefert auch das Forschungsprojekt AQUIAS des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation. Hier werden nicht zuletzt auch ethische Fragen rund um die Grenzen von Roboter-Befugnissen diskutiert und entsprechende Vorschläge für betriebsinterne Regelungen diesbezüglich gemacht.
Das könnte Sie auch interessieren:
Connectivity
GigaCube 5G vor einer TOTAL-Tankstelle

Die Tankstelle der Zukunft ist dank 5G vollvernetzt und digitalisiert

Die Tankstelle der Zukunft ist volldigital. Von der Zapfsäule über die Waschstraße bis hin zu den Info-Displays über den Kühlregalen sind alle Geräte per schnellem 5G-Mobilfunk untereinander und mit dem Internet verbunden. Was damit außer kostenlosem WLAN für die Kund:innen noch alles möglich wird, lesen Sie hier. Moderne Tankstellen haben viel mehr zu bieten als nur Benzin, Diesel, Strom oder Luft für die Reifen. Sie haben sich zu Vollsortimentern mit einem reichhaltigen Angebot an Convenience-Produkten entwickelt – inklusive Brötchenverkauf, Café und Kühltheke. Viele Kund:innen, insbesondere an Autobahnen und auf Autohöfen nutzen ihre Tankpausen daher, um sich mit Snacks, Kaffee oder Reisezubehör zu versorgen. Auch viele Handwerker:innen und Berufskraftfahrer:innen verbringen ihre Frühstückspause an der Tankstelle. Was liegt also näher, als den Kund:innen hier einen Service ähnlich wie in den Innenstädten zu bieten? Immerhin steigt mit der Verweildauer am Point of Sale (POS) in der Regel auch das Umsatzpotenzial. Und Lebensmittel und Zeitschriften haben eine deutlich bessere Marge als Betriebsstoffe. Der Tankstellenbetreiber TOTAL hat deshalb bereits 2020 die ersten zwei seiner bundesweit 1200 Stationen gemeinsam mit Vodafone zu 5G-Tankstellen weiterentwickelt.

Telefon

Digitalisierungs-Beratung

Sie haben Fragen zur Digitalisierung? Jetzt kostenlos beraten lassen. Montag-Freitag von 8-18 Uhr, außer an Feiertagen.

0800 505 4539

Hilfe und Service

Montag bis Freitag von 8 bis 20 Uhr, außer an Feiertagen.

0800 172 1234
Online
Vor Ort