Blick auf eine Stadt bei Nacht, in der alle Geräte symbolisch per IoT-Cloud vernetzt sind
IoT

IoT-Cloud: Die Speicher-Wolke für das Internet der Dinge

Immer mehr Geräte mit Internetanschluss sind heute überall im Einsatz – von der Erntemaschine mit 5G-Mobilfunk an Bord bis zur digitalen Gebäudesteuerung mit Sensornetz. Eine IoT-Cloud hilft Ihnen dabei, diese Maschinen und Geräte einfach zu verbinden und zu verwalten. Sogar von unterwegs. Wie das funktioniert und was eine IoT-Cloud sonst noch alles kann, lesen Sie hier.

Über 20 Milliarden Endgeräte – von der Smartwatch bis zum Kommunikationssatelliten – sind heute weltweit mit dem Internet verbunden, schätzen Experten. Doch wie verwalten Sie die wachsende Zahl von Maschinen und Geräten, die auch in Ihrer Firma einen Internetanschluss besitzen? Und wie können Sie durch effiziente Vernetzung Abläufe vereinfachen und Ressourcen sparen? Genau hierbei hilft Ihnen eine IoT-Cloud.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine IoT-Cloud?

Als Cloud werden allgemein IT-Ressourcen bezeichnet, die auf einer anderen Hardware-Plattform nachgebildet werden. Das kann beispielsweise die Festplatte eines Arbeitsplatz-Computers sein, die in den Speicher eines Rechenzentrums ausgelagert (virtualisiert) wird. Aus Sicht der Nutzenden verhält sich ein solcher Cloud-Speicher scheinbar genau wie die lokale Festplatte, hat ihr gegenüber aber viele Vorteile.
So ist Cloud-Speicher erheblich günstiger als eine Festplatte am Arbeitsplatz. Anschaffungs-, Betriebs- und Wartungskosten für lokale IT-Infrastruktur entfallen hier. Außerdem werden in einem Rechenzentrum besonders zuverlässige Festplatten verbaut, die auf lange Laufzeiten ausgelegt sind und permanent überwacht werden.
Erreicht eine solche Festplatte das voraussichtliche Ende ihrer Lebenszeit, werden alle darauf gespeicherten Daten im laufenden Betrieb auf andere verschoben. Auch Datensicherungen sind jederzeit möglich, ohne dass die Anwender:innen hiervon etwas merken. Somit bietet Cloud-Speicher eine deutlich höhere Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit und Sicherheit als lokaler Festplattenspeicher.
Neben Datenspeicher können Sie auch viele andere Ressourcen per Cloud virtualisieren, beispielsweise einzelne Office-Programme als Software-as-a-Service oder komplette Computer als Infrastructure-as-a-Service. Zu jeder gewünschten Cloud-Anwendung gibt es auch eine entsprechende Cloud, die Ihnen die dazu passende IT-Ressource virtuell bereitstellt.
Mit einer IoT-Cloud vernetzen und verwalten Sie somit einfach und unkompliziert alle Ihre internetfähigen Geräte. Welche unterschiedlichen IoT-Clouds es gibt und worauf Sie bei der Wahl eines Anbieters achten sollten, lesen Sie in den folgenden Kapiteln.

Das sind die Vorteile der Cloud der Dinge

Die IoT-Cloud ist das Dach, unter dem alle kommunikationsfähigen Sensoren, Aktoren und Endgeräte Ihres Unternehmens zusammenkommen. Ob Sie beispielsweise alle Stromverbrauchssensoren in Ihrem Gebäude gemeinsam auslesen, um ein Internet of Things für effizientes Energiemanagement zu schaffen; oder ob Sie Ihre IoT-Geräte zu einer Sensorwolke verbinden, die am Wochenende Ihr Firmengelände gegen ungebetene Besucher:innen absichert: So überwacht digitaler Diebstahlschutz via IoT und GPS-Tracker heute bereits viele Kräne und Bagger auf deutschen Baustellen. Immer ist es die Intelligenz in der Cloud, die durch die optimale Verknüpfung aller Komponenten ein smartes Gesamtsystem erschafft.
Eine IoT-Cloud ist somit viel mehr als nur ein Datenspeicher, ein Server oder eine Schnittstelle für internetfähige Endgeräte. Je nach Anbieter und gewähltem Cloud-Modell übernimmt Ihre Cloud der Dinge folgende Aufgaben für Sie:
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Kommunikation mit IoT-Geräten

Die IoT-Cloud muss die Kommunikationsprotokolle aller anzubindenden Geräte unterstützen. Neben TCP/IP via LAN, WAN oder WLAN gibt es Protokolle wie ZigBee, DECT und Z-Wave, die schon länger als Quasi-Standards für Sensorik und Gebäudeautomation gelten.
Für die Nahbereichskommunikation kommen Bluetooth und RFID/NFC hinzu. Komplex wird es, wenn auch Industriemaschinen direkt an die Cloud angebunden werden sollen, da es hier viele unterschiedliche und häufig proprietäre (also speziell für eine bestimmte Hardware entwickelte) Kommunikationsprotokolle gibt. Dazu gehören beispielsweise
  • Modbus,
  • Siemens S7Comm,
  • HART und
  • Feldbus für Speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) oder
  • Powerlink für Industrieroboter sowie
  • openSafety speziell für sicherheitsrelevante Informationen.
Grundsätzlich können Sie viele dieser Standards und Protokolle auch über zusätzliche Hardware an Ihre Cloud andocken, beispielsweise über Server mit entsprechender Software. Die direkte Einbindung in die Cloud sollte aber immer Ihre erste Wahl sein. Besonders für die Echtzeitkommunikation ist dies wichtig, denn jedes zwischengeschaltete Gerät verlängert auch Ihre Kommunikationswege. Insbesondere Campus-Netze mit dem Mobilfunkstandard 5G haben die Signallaufzeiten zuletzt stark verkürzt. So wird beispielsweise autonomes Navigieren auf dem Firmengelände möglich. Denn hierfür brauchen die Fahrzeug Echtzeit-Zugriff auf die lokale IoT-Cloud. Nur so können sie ihre Position jederzeit zentimetergenau bestimmen und zugleich Abstand von anderen autonomen Fahrzeugen halten, mit denen sie über die IoT-Cloud kommunizieren.
Ein Quasi-Standard für alle Systeme, die sich automatisiert mit anderen Geräten per Machine-to-Machine-Kommunikation (M2M) austauschen, ist „Message Queuing Telemetry Transport (MQTT)”. Dieses offene Netzwerkprotokoll für Telemetriedaten wurde speziell für Umgebungen mit geringer Empfangsqualität und langen Signallaufzeiten entwickelt. Es funktioniert daher auch in Randbereichen von Unternehmensnetzen sehr zuverlässig.
MQTT arbeitet mit einem sogenannten Message Broker. Das ist eine auf Seiten der Cloud eingerichtete Software, die den Nachrichtenverkehr mit ihren IoT-Endgeräten verwaltet und protokolliert. Zugleich fungiert sie als Übersetzer zwischen unterschiedlichen Endgeräten . Der Message Broker kommt auch bei der Anwendungsprogrammierung zum Einsatz, wenn externe Software über eine Programmierschnittstelle (Application Programming Interface, kurz: API) auf die Geräte Ihrer IoT-Cloud zugreifen will.
Außerdem wichtig: Durch die Anbindung über die Mobilfunkstandards GSM, LTE und 5G erreichen Sie in Ihrem IoT auch all jene Geräte, die außerhalb Ihres Unternehmens unterwegs sind. Hierfür gibt es spezielle IoT-Mobilfunktarife.
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Gerätemanagement via IoT-Cloud

Ihre IoT-Cloud sollte nicht nur mit Ihren Geräten kommunizieren können, sondern auch ein übergeordnetes Management-Tool sein. Über dieses Tool haben Sie alle Ihre Komponenten stets im Blick, können auf Ausfälle reagieren oder weitere Maschinen und Geräte schnell hinzufügen. Je nach Größe Ihres Unternehmens kommen leicht hunderte oder tausende IoT Clients zusammen. Ihr Management-Tool sollte daher auch Gerätegruppen bilden können und das Verteilen von gemeinsamen Aufgaben an diese Gruppen unterstützen.

Analyse-Tools und künstliche Intelligenz

Mithilfe von KI machen Sie Ihre IoT-Cloud noch leistungsfähiger. Setzen Sie beispielsweise eine größere Anzahl autonomer, selbstfahrender Transportroboter ein? Oder haben Sie auf Ihrem Werksgelände ein Netzwerk aus Wettersensoren oder Brandmeldern, die Sie über einen Server fernüberwachen möchten? Mit Funktionen der künstlichen Intelligenz (KI) finden Sie zielsicher jene Roboter, die eine Wartung benötigen. Die KI prüft unter anderem das Lade- und Entladeverhalten der darin verbauten Lithium-Polymer-Akkus. Hat einer dieser Akkus das Ende seiner Lebenszeit erreicht, gibt das System Ihrem Wartungsteam einen entsprechenden Hinweis.
Ebenso erkennt die KI anhand von Sensordaten aus Ihrem Firmennetz, ob ein lokaler Temperaturanstieg in einer Fabrikhalle ein Indiz für einen möglichen Schwelbrand ist; oder ob dort lediglich sommerliche Sonneneinstrahlung das Hallendach gerade stark erwärmt.
Das sind nur einige Einsatzgebiete für KI-Funktionen im Internet der Dinge. Je mehr Aktoren, Sensoren und Maschinen Sie über Ihre IoT-Cloud verknüpfen, desto mehr Daten und Datenkorrelationen erhalten Sie auch, die Sie händisch nicht mehr auswerten können. Die Auswertung übernimmt dann die KI für Sie. Falls Ihre eigene Cloud keine KI-Funktionen beinhaltet, können Sie diese auch über einen anderen Anbieter als Function-as-a-Service (FaaS) zubuchen.
Zusätzlich können Sie die KI Ihrer IoT-Cloud auch mit möglichen KI-Funktionen Ihrer Endgeräte koppeln. So besitzen viele Überwachungskameras und Infrarot-Bewegungsmelder heute eine Basis-KI, die menschliche Eindringlinge von Tieren zu unterscheiden hilft. Eine solche lokale KI an den Rändern Ihres Unternehmensnetzes wird auch als Edge AI (zu deutsch: künstliche Intelligenz im Randbereich) bezeichnet. Die Kameras und Bewegungsmelder können Sie mit der leistungsfähigeren KI Ihrer IoT-Cloud verbinden, um eine noch bessere Erkennungsrate zu erreichen und so die Zahl der Fehlalarme zu minimieren.

Die IoT-Cloud wird zur IoT-Plattform

Das Gesamtsystem aus dem IoT-Cloudspeicher mit seinen Schnittstellen und Werkzeugen wird als IoT-Plattform bezeichnet. Eine solche IoT-Plattform gibt es bei vielen Anbietern als fertiges Produkt. Mit dem entsprechenden Fachwissen können Sie sich auch eine eigene Cloud-Plattform in einer Cloud zusammenstellen. Per Definition besteht eine IoT-Plattform aus den folgenden drei Schichten:
  • Programmierschnittstelle (API): Über diese Schnittstelle greifen Anwendungen auf die IoT-Daten zu, um diese beispielsweise per KI auszuwerten und zu aggregieren.
  • Vorverarbeitungs- und Datenverwahrschicht: Auf dieser Ebene werden alle Daten aus dem IoT zwischengespeichert und für die weitere Verarbeitung vorbereitet.
  • IoT-Hub: Diese Ebene kommuniziert über verschiedene Netzwerkprotokolle mit den einzelnen Endgeräten im IoT.
Manchmal wird auch noch die Geräteebene mit ihren Sensoren, Aktoren und anderen Endgeräten als vierte Schicht der IoT-Cloud bezeichnet.
Unkenntlicher Computerhacker tippt auf einem Smartphone

Lookout: Die Sicherheitslösung für mobile Endgeräte

Schützen Sie Ihre gemeinschaftlich genutzten mobilen Endgeräte ganz einfach mit der Lookout-App vor Cyber-Angriffen.

Installieren Sie einfach die Lookout-App auf allen mobilen Geräten Ihres Unternehmens. Oder integrierten Sie Lookout Advanced in Ihre bestehenden Unified Endpoint Management-Lösungen (UEM) und steuern somit den einfachen Roll-Out in Ihrer mobilen Flotte.

Datenschutz und Sicherheit als Auswahlkriterien für die IoT-Cloud

In Ihrer IoT-Cloud liegen höchstwahrscheinlich auch schützenswerte Daten. Schließlich sind viele IoT-Geräte in der Industrie 4.0 mit anderen Plattformen und Cloud-Speichern verbunden und tauschen mit diesen Geräten permanent Informationen aus. Indem sie  alle Systeme in Ihrem Unternehmen miteinander verknüpft, spielt die IoT-Cloud Ihre volle Stärke aus. Somit kann Ihre IoT-Cloud beispielsweise folgende sensiblen Daten enthalten:
  • Kundendaten inklusive Namen, Adressen und Bankverbindungen
  • Biometrische Daten von Mitarbeitenden und Besucher:innen, die Ihre Zugangssysteme nutzen
  • Statistikmodelle für noch nicht patentgeschützte Technologien aus Ihrer Forschung und Entwicklung
  • Auftragsdaten, Einkaufspreise und buchhalterische Kalkulationen
  • Informationen über Zugangs- und Sicherungssysteme sowie Kamerastandorte und Einsatzpläne Ihres Wachschutzes
  • Strategische Daten zur weiteren Unternehmensentwicklung und zum Marktumfeld sowie Informationen zu bevorstehenden Marketingkampagnen
Alle diese Daten müssen Sie innerhalb Ihres Cloudspeichers, aber auch an den Kommunikationsschnittstellen zu den einzelnen IoT-Geräten besonders schützen. Gerade Embedded Systems (eingebettete Computer-Steuerungen) in vernetzten Maschinen sind inzwischen ein beliebtes Ziel für Hackerangriffe. Denn auch eine ein Multimedia-Terminal am Point-of-Sale oder ein Diagnosegerät mit eigenem Display kann im Zweifel zum Auslesen vertraulicher Daten genutzt werden, sofern es nicht entsprechend geschützt ist.
Bekannt ist ein Fall aus den USA, wo Hacker:innen über ein smartes Aquarium-Thermostat im Foyer eines Spielcasinos auf dessen gesicherte Netzwerk-Server zugreifen konnten. Alle IoT-Geräte mit eigenem Datenspeicher und eigenem Mikroprozessor/Mikrocontroller oder einer Ausgabeschnittstelle sollten Sie daher über die IoT-Cloud entsprechend überwachen und nach außen absichern.
Cloud Security setzt sich aus einer Vielzahl von Einzelmaßnahmen zusammen, mit denen Sie nicht nur Ihre IoT-Geräte, sondern auch die darauf gespeicherten Daten wirksam gegen Angriffe von innen und außen schützen.
Offenes Vorhängeschloss vor Zahlenmuster

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Immer mehr DDoS-Attacken, professionelle Hacker-Angriffe, hohe Compliance-Anforderungen: Nie war es wichtiger, Ihre Infrastruktur vor Risiken zu schützen. Dank der Vodafone Cyber-Security-Services können Sie Ihre IT-Infrastruktur umfassend absichern: von DDoS-Mitigation über Managed Firewall bis zum Schutz der physikalischen Komponenten.

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Datenstandort Ihrer IoT-Cloud beachten

Die Daten innerhalb Ihrer IoT-Cloud werden nicht unbedingt an dem Ort gespeichert, an dem sich Ihr Geräte- und Sensorenpool befindet. Daher sollten Sie bei Cloud-Lösungen immer auch den sogenannten Datenstandort abklären. Bei der Wahl eines Cloud-Anbieters sollten Sie sich folgende Fragen stellen: In welchem Land werden Ihre Daten gehostet? Welche Datenschutzbestimmungen gelten dort und wie dürfen oder müssen Ihre Daten dort verschlüsselt sein, um die jeweiligen Landesgesetze zu erfüllen? Welche Daten dürfen dort überhaupt gespeichert werden oder müssen nach einer bestimmten Frist (Prinzip der Datensparsamkeit) gelöscht werden?
Die Europäische Union hat mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) klare Vorgaben für das Hosting unverschlüsselter personenbezogener Daten gemacht. Die Verordnung regelt, dass unchiffrierte persönliche Informationen grundsätzlich im Europäischem Wirtschaftsraum (EWR) zu verwahren sind. Der EWR umfasst die EU-Staaten sowie Norwegen, Liechtenstein und Island.
Möchten Sie unverschlüsselte personenbezogene Daten in ein Drittland transferieren, muss für dieses Land ein sogenannter Angemessenheitsbeschluss der EU-Kommission vorliegen. Ein solcher Beschluss gewährleistet, dass dieser Staat Datenschutzstandards garantiert, die denen des EWR entsprechen. Für die USA gibt es aktuell beispielsweise keinen Angemessenheitsbeschluss der EU-Kommission.
Daher sollten Sie der Wahl Ihres Cloud-Anbieters unbedingt auf den Datenstandort achten. Denn in der Praxis enthält nahezu jede IoT-Cloud auch persönliche Daten und fällt damit unter die DSGVO.
Außerdem wichtig: Sollen auch Ihre Kund:innen über ein Web-Interface auf Ihre IoT-Cloud oder einzelne Endgeräte daraus zugreifen dürfen? Dann müssen Sie auch an Cookie-Hinweis und Datenschutzerklärung auf der entsprechende Website denken. Denn auch hierzu macht die DSGVO klare Vorgaben, deren Nichteinhaltung im Zweifel teure Folgen haben kann.
Gut gelaunter Mann mit einem Headset vor einem Notebook.

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Ihre Unternehmensziele definieren den passenden Cloud-Anbieter

Die eingangs genannten Anwendungsbeispiele zeigen, wie viele unterschiedliche Einsatzgebiete es für IoT-Clouds gibt. Jedes Unternehmen stellt in der Praxis andere Anforderungen an seine Cloud und gestaltet seine Cloud-Architektur entsprechend individuell. Somit gibt es auch nicht „den einen” idealen Anbieter für alle Cloud-Kunden. Sie sollten daher anhand verschiedener Kriterien prüfen, welches Produkt zu Ihrem IoT und Ihren Anforderungen passt. Im nachfolgenden Kapitel finden Sie einen Kriterienkatalog, der Ihnen bei der Entscheidung hilft.
Bekannte Anbieter und Cloud-Produkte sind:
  • Microsoft mit Azure IoT
  • Amazon mit AWS IoT (Amazon Web Services)
  • Google mit den Google-Cloud-IoT-Diensten und der Google Cloud Platform (GCP)
  • Oracle mit Fusion Cloud Internet of Things
  • IBM mit der Watson IoT Platform
  • Salesforce mit Salesforce IoT-Cloud
  • Siemens mit Siemens Mindsphere
  • SAP mit Leonardo
  • als Sonderfall: Arduino mit Arduino IoT-Cloud
Bei den meisten Anbietern steht Ihnen ein Baukastensystem zur Verfügung, aus dem Sie Ihre Speicherlösung, Wunsch-Anwendungen und Schnittstellen individuell zusammenstellen. So können Sie Ihre IoT-Plattform beispielsweise als fertigen SaaS-Dienst anmieten, aber auch händisch in einer noch völlig leeren IaaS-Cloud aufsetzen.

IoT-Cloud: So finden Sie den richtigen Dienstleister

Haben Sie den Markt gesichtet und eine erste Vorauswahl getroffen, sollten Sie bei der Wahl des passenden Anbieters folgende Kriterien berücksichtigen:
  • Welches Vorwissen ist in Ihrem Unternehmen vorhanden? Suchen Sie eher eine vorkonfektionierte Cloud-Lösung? Oder möchten Sie Ihre IoT-Cloud komplett selbst entwickeln und auf einem IaaS-Produkt aufsetzen? Amazon AWS, Microsoft Azure und die Google Cloud sind weit verbreitet. Daher finden Sie viele Anleitungen und Hilfen zu diesen Produkten im Internet. Außerdem gibt es zahlreiche Dienstleister, die Sie beim Einrichten einer solchen Cloud unterstützen.
  • Welche Sicherheitsstandards benötigen Sie bei der Kommunikation? Üblich ist der verschlüsselte Datenaustausch via TLS mit Zwei-Wege-Authentifizierung. Prüfen Sie, wie gut Ihre Wunsch-Cloud abgesichert ist.
  • Welche Endgeräte möchten Sie in Ihrer IoT-Cloud verknüpfen? Welche Protokolle benötigen Sie hierfür? Bei den großen Cloud-Anbietern können Sie auch exotische Protokolle über entsprechende Tools hinzufügen.
  • Welche weiteren Cloud-Lösungen setzen Sie bereits im Unternehmen ein? Wollen Sie vorhandene Produkte mit Ihrer IoT-Cloud zu einer Multi-Cloud verbinden oder möchten Sie für alle Clouds einen Anbieter haben? Dann sollten Sie prüfen, ob Ihr bisheriger Cloud-Dienstleister auch IoT unterstützt.
  • Gibt es in Ihrer Branche besondere Standards und Regularien, die Sie einhalten müssen? Einige Cloud-Anbieter haben sich auf Branchenlösungen spezialisiert, beispielsweise mit “Internet of Healthcare Things” (IoHT?) für Unternehmen aus dem Gesundheitswesen. Es gibt auch IoT-Angebote für die Landwirtschaft, die Baubranche oder die Logistik. SAP Leonardo ist wiederum für den Einzelhandel sehr interessant. Siemens Mindsphere ist in der Industrie verbreitet und außerdem leicht mit den IoT-Geräten desselben Herstellers zu verbinden.
  • Wo soll der Datenstandort Ihrer IoT-Cloud sein? In den meisten Fällen wird Ihre Cloud auch persönliche Daten enthalten, die möglicherweise unverschlüsselt gespeichert werden. Dann müssen Sie die entsprechenden Vorgaben der DSGVO einhalten und sollten sich die DSGVO-Konformität Ihrer Cloud auch von Ihrem Cloud-Dienstleister garantieren lassen.
  • Möchten Sie die Daten aus Ihrer IoT-Cloud mittels künstlicher Intelligenz auswerten und hieraus neue Erkenntnisse gewinnen? Bei Microsoft finden Sie hierfür das intuitive ML Studio. Aber auch viele andere Anbieter haben mittlerweile entsprechende Werkzeuge im Angebot.

Arduino IoT-Cloud: Newcomer mit steigender Beliebtheit

Die Mikrocontroller-Plattform Arduino erfreut sich seit vielen Jahren großer Beliebtheit – in Studium und Lehre und inzwischen auch im industriellen Prototypenbau. Es gibt auch zahlreiche Projekte zum Nachbauen auch für gewerbliche Anwender. Mit dem Controllino erhalten Sie sogar eine eigene Ausführung des Arduino als industrietaugliche, frei programmierbare SPS.
Mit entsprechenden WLAN, GSM-, und Bluetooth-Modulen („Shields“) verbinden Sie Ihre Arduino-Schaltungen sehr einfach untereinander oder mit dem Internet of Things. Passend dazu hat der Hersteller zwischenzeitlich auch eine eigene Arduino-IoT-Cloud für vernetzte Arduiono-Clients aufgesetzt.
Die Arduino-IoT-Cloud gibt es in unterschiedlichen Ausbaustufen. Basisprodukt ist der kostenfreie „Free Plan”, der allerdings keine API-Zugriffe erlaubt und den Speicher für Programme („Sketches“) auf 100 MB limitiert. Mit den kostenpflichtigen Varianten Entry, Maker und Maker Plus können Sie dagegen auch größere Arduino-Gerätewelten vernetzen. Praktisch: Der Anbieter hat mittlerweile eine IoT-Cloud-App für iPhone und Android erstellt. Damit können Sie Ihre IoT-Cloud auch mobil aufrufen und verwalten.

Arduino IoT-Cloud im Vergleich mit anderen IoT-Clouds

Die Arduino-Welt ist eine Programmier- und Ausprobier-Umgebung für Maker:innen, Schüler:innen, Studierende und für den Prototypenbau. Daher gibt es ein riesiges Angebot an preisgünstigen Sensoren, Shields, Kommunikationsmodulen und Aktoren, mit denen Sie sehr leicht Schaltungen entwerfen und ausprobieren können. Im dauerhaften gewerblichen Einsatz kommen einige dieser Geräte allerdings an ihre Grenzen.
Sie möchten eine IoT Sandbox erschaffen, in der Sie Prototypen gefahrlos austesten können, ohne dabei auf vitale Produktionssysteme zuzugreifen? Sie suchen eine Umgebung, in der Auszubildende in Ihrem Unternehmen erste Erfahrungen mit eine IoT-Cloud sammeln? Für diese Einsatzzwecke ist die Arduino IoT-Cloud ideal. Mit einer Einschränkung: Ausgerechnet die Unterstützung für das wichtige und verbreitete MQTT-Protokoll fehlt hier bisher noch. Wenn Sie darauf verzichten können, erhalten Sie mit dem Arduino-Angebot eine gute Cloud-Lösung für die genannten Anwendungen.
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Ihre IoT-Cloud in der Übersicht

  • Cloudlösungen virtualisieren IT-Ressourcen und vernetzen Ihre Hardware. Mit der IoT-Cloud managen Sie Ihre Endgeräte besonders einfach.
  • Jede IoT-Cloud benötigt ein Cyberschutz-Konzept. Sensible Daten sollten zusätzlich besonders abgesichert werden und müssen DSGVO-konform verwahrt werden.
  • Das Angebot an Cloud-Produkten ist groß. Ihr Anwendungsprofil und Ihr Lastenheft entscheiden, welcher Anbieter am besten zu Ihren IoT-Plänen passt.
  • Neben den bekannten Cloud-Dienstleistern gibt es auch Spezialangebote wie die Arduino IoT-Cloud, die ihre Stärken im Bildungsbereich und im Prototypenbau hat.
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Dedizierte Server und ihre Vorteile erklärt

Mit einem Umsatz von weltweit 600 Milliarden US-Dollar ist das Cloud-Computing inzwischen eine feste Größe in der IT-Welt. Eine besondere Form des Cloud-Computings bieten dedizierte Server. Für bestimmte Branchen und bestimmte Anwendungen sind diese Server nach wie vor unverzichtbar und auch nicht durch andere Formen des Cloud-Computings ersetzbar. Was sich genau hinter dem Begriff dedizierte Server verbirgt, was diese von anderen Cloud-Lösungen unterscheidet und wie dedizierte Server möglicherweise auch für Ihr Business wertvoll sein können, lesen sie hier.

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