Zwei Frauen und ein Mann sitzen an einem Tisch. Eine weitere Frau steht am Tisch vor einem Notebook und lacht
Digitalisierung

Working Out Loud: Mit Circle Guides die Arbeit in Kleingruppen verbessern

„Digitalisierung”, „New Work”, „Rapid Prototyping” und jetzt „Working Out Loud”: Was steckt hinter dem neuen Begriff, dessen Prinzip schon seit Längerem als „Social Collaboration” oder „Collaborative Learning” in Unternehmen Verbreitung findet?

Beim Prinzip des „Working Out Loud” geht es nicht um die kontinuierliche Zurschaustellung der eigenen Arbeit. Stattdessen geht es darum, die geleistete Arbeit und das gesammelte Wissen im Unternehmen transparent zu machen. Der Begriff tauchte im Jahr 2010 im Rahmen eines Blogbeitrags von Bryce Williams zuerst auf. Danach dauerte es weitere fünf Jahre, bis John Stepper den als „When will we start to work out loud?” formulierten Gedanken in den sogenannten Circle Guides in Buchform aufgriff.

Mittlerweile ist das Prinzip in der Wirtschaft angekommen: Große Unternehmen wie Bosch und Mercedes-Benz setzen bereits seit Längerem auf „Working Out Loud” zur Verbesserung von Arbeitsabläufen. Wir zeigen Ihnen, wie diese innovative Form der Zusammenarbeit in Kleingruppen auch in Ihrem Unternehmen für mehr Transparenz und Effizienz sorgen kann.

Inhaltsverzeichnis

So funktioniert das „Working Out Loud”-Arbeitsprinzip

Der Begriff „Working Out Loud” ist dem englischen „Shout it out loud” entlehnt. Doch anstatt Arbeitsergebnisse im Büro einfach über den Flur zu rufen, läuft das dahinter steckende Prinzip durchaus strukturiert ab. Auf der Website zum Buch von John Stepper stellt der Autor sogenannte Circle Guides vor, die beschreiben, wie die Zusammenarbeit in Kleingruppen funktioniert. Die Basis hierfür bilden drei bis fünf Personen, die sich zwölf Wochen lang jeweils für eine Stunde pro Woche zusammenfinden und den für diese Woche vorgesehenen Circle Guide „abarbeiten”.
In einem ersten Schritt sitzen die Teilnehmer:innen zusammen und formulieren jeweils individuell zunächst Ziele, die ihnen persönlich wichtig sind und für die in den zwölf Wochen Fortschritte möglich sind. Diese Ziele werden anschließend besprochen und die übrigen Teilnehmer:innen überlegen, wie sie diese Ziele unterstützen können. Entscheidender Faktor ist hierbei, dass die WOL-Circles absolut vertraulich arbeiten und möglichst nichts nach außen und eventuell an Vorgesetzte dringt.
Für die Arbeitsorganisation kann es helfen, aus der Gruppe jemanden zu benennen, der die Diskussion organisiert, moderiert und unterstützt, gleichzeitig aber auch Teilnehmer ist. Eine weitere Person sorgt dafür, dass die Zeitvorgaben eingehalten werden und stellt das „Gleichgewicht zwischen Aktion und Diskussion” her.
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Das Zwölf-Wochen-Prinzip von „Working Out Loud”

Nachdem sich die Teilnehmer:innen am Circle untereinander kennengelernt haben, geht es an die wöchentlichen Treffen. Jedes Treffen läuft strukturiert und gemäß einem festgelegten Plan ab. Am Anfang stehen häufig Initialfragen wie die nach dem Stand der Dinge bei den anwesenden Personen, bevor es anschließend an Gruppen- und Einzelübungen geht. Anschließend reflektiert die Gruppe das Gesagte noch einmal und plant das nächste Treffen. In der Zwischenzeit haben die Teilnehmer:innen die Aufgabe, das Gesagte noch einmal zu überdenken und die Übungen, falls nötig, zu wiederholen. Die Kernfragen, denen sie sich in diesen Wochen stellen sollen, sind folgende:
  • Was versuche ich zu erreichen?
  • Wer kann mir bei der Zielerreichung behilflich sein?
  • Wie kann ich meinen Beitrag zur Vertiefung der gegenseitigen Beziehung leisten?
Am Ende des Zeitraums sollte sich nicht nur der jeweilige Kreis an vertrauten Mitarbeiter:innen erweitert haben. Zusätzlich sowie durch den langen Zeithorizont und Abstand zwischen den Sitzungen können die teilnehmenden Personen in Ruhe immer wieder neue Verhaltensweisen üben und diese zu einem Teil ihrer Gewohnheiten machen.
Wenn Sie das Zwölf-Wochen-Prinzip auch bei Ihnen im Unternehmen anwenden möchten, steht Ihnen das Material zur Ansicht kostenlos zur Verfügung – eine kommerzielle Nutzung ist jedoch nur mit Einverständnis des Autors erlaubt und vermutlich kostenpflichtig.
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Das WOL-Prinzip basiert auf fünf Säulen

Grob gesprochen basiert die „Working Out Loud”-Strategie auf diesen fünf Säulen:
  • Beziehungen: Knüpfen Sie Beziehungen zu Arbeitskolleg:innen nicht dadurch, dass Sie um etwas bitten, sondern indem Sie zunächst etwas „geben”.
  • Großzügigkeit: Stärken Sie das Netzwerk, indem Sie großzügig konstruktive Beiträge leisten, von denen alle profitieren.
  • Sichtbarkeit: Gestalten Sie Ihre Arbeit und deren Ergebnisse transparent und für alle nachvollziehbar – ohne damit anzugeben.
  • Zielgerichtetes Entdecken: Identifizieren Sie benötigte Ressourcen und zerlegen Sie Herausforderungen gemeinsam in Teilschritte.
  • Wachsen Sie über sich selbst hinaus: Seien Sie offen für andere Sichtweisen und entdecken Sie alternative Wege, eine Herausforderung zu meistern.
Die zu bearbeitenden Herausforderungen sollten natürlich allesamt innerhalb des Zeitraums erreichbar sein, eine persönliche Bedeutung für die betreffende Person haben und als Lernziel formulierbar sein. Dabei ist es gleichgültig, ob das Ziel privater oder beruflicher Natur ist: Entscheidend ist der Weg dorthin und dass Sie neue Herangehensweisen lernen.

Es gibt kaum Einschränkungen, was die Durchführung angeht

Das Praktische am „Working Out Loud”-Prinzip ist, dass es im Grunde keine Einschränkungen hinsichtlich der Art der Durchführung der Treffen gibt. Wichtig ist nur, dass möglichst alle beteiligten Personen in jeder Sitzung zu Wort kommen können, weshalb eine maximale Gruppengröße von fünf empfohlen wird.
In modernen Arbeitsumgebungen kann die Teilnahme natürlich auch mittels Videochats via Microsoft Teams auf dem Computer oder dem Smartphone stattfinden. So haben Sie die Möglichkeit, auch unterschiedliche Unternehmensstandorte und Ihre Belegschaft im Homeoffice in den WOL-Circle einzubinden.
Eine Frau in roter Bluse sitzt an einem Mac und telefoniert via Headset

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Das Wichtigste zu Working Out Loud in Kürze

  • Der Begriff „Working Out Loud” ist dem englischen „Shout it out loud” entlehnt. Das Ziel ist dabei, geleistete Arbeit und das gesammelte Wissen im Unternehmen transparent machen.
  • In sogenannten Circle Guides treffen sich dazu drei bis fünf Personen über einen Zeitraum von zwölf Wochen in vertraulichem Rahmen und formulieren zunächst Ziele, die sie in diesem Zeitraum erreichen möchten.
  • Die anderen Mitglieder der Gruppe unterstützen diese Vorhaben und reflektieren das Vorhaben, die Erreichung der Ziele und die gemeinsamen Arbeit daran zwischen den Gruppentreffen.
  • „Working Out Loud” basiert auf fünf Säulen, auf deren Basis unter anderem bessere Beziehungen zu Kolleg:innen geknüpft, Egoismen hinten angestellt und Ziele erreicht werden sollen. Entscheidend ist dabei, dass alle Teilnehmer:innen neue Herangehensweisen lernen und diese im Idealfall künftig in die täglichen Arbeitsprozesse einbringen können.
  • Wichtig für den Erfolg von „Working Out Loud” ist eine regelmäßige Teilnahme und eine Gruppengröße von maximal fünf Personen. Die Teilnahme kann auch per Videokonferenz erfolgen, um die Belegschaft an anderen Standorten und im Homeoffice einzubinden.
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