WebRTC gilt als aktuell sicherster Open-Source-Standard in Bereich der Echtzeit-Kommunikation. Die hohe Sicherheit von WebRTC basiert unter anderem auf folgenden Eigenschaften des Standards:
Gute Verschlüsselung
Jede WebRTC-Softwarekomponente ist verschlüsselt und jede WebRTC-API erfordert eine sichere Herkunft über Hypertext Transfer Protocol Secure (HTTPS). Im Gegensatz zu Diensten wie Skype ist bei der Kommunikation via WebRTC keine Instanz zwischengeschaltet.
Hohe Updatefrequenz
Browser-Anbieter wie Google, Mozilla oder Microsoft haben im Optimalfall das Thema Sicherheit im Blick und reagieren zügig, um bekannt gewordene Sicherheitslücken in ihren Browsern zu schließen. Wenn Ihr Unternehmen WebRTC-basierte Kommunikations-Tools nutzt, profitieren Sie also durch die automatische Aktualisierung des Browsers. Eingeschränkter Zugriff auf Medien
WebRTC-Anwendungen sichern aktiv, dass Angreifer:innen nicht einfach auf beispielsweise Ihre Webcam oder das Mikrofon zugreifen können. Diese Absicherung funktioniert wie folgt: Die WebRTC-basierte Software des jeweiligen Herstellers bittet um einmaligen oder dauerhaften Zugriff auf Ihre Systemkomponenten. Sie kann diesen jedoch ohne Ihre ausdrückliche Genehmigung nicht erhalten. Diese Zustimmung erfolgt durch ein Mitteilungsfenster des Browsers. Erst nachdem Sie oder Ihre Mitarbeiter:innen in einem deutlich erkennbaren Eingabefenster per Klick zugestimmt haben, greift die WebRTC-Anwendung auf die Systemkomponenten zurück. Vorher kann kein Zugriff erfolgen.
Ohne explizite Zustimmung werden keine Mediendaten übertragen. Darüber hinaus erfordern WebRTC-Programme bei Verwendung eines Geräts, dass die Benutzeroberfläche des Browsers deutlich anzeigt, wann die Anwendung das Mikrofon oder die Kamera verwendet. Hierdurch soll ein heimliches Belauschen oder Beobachten der Nutzer:innen ausgeschlossen werden.
Trotz aller gegebenen Sicherheitsvorkehrungen gibt es noch offene Sicherheitsfragen, die Entwickler:innen berücksichtigen müssen, wenn sie WebRTC verwenden. Wie Signalisierungsverarbeitung oder der Austausch von Metadaten für die WebRTC-Signalisierung erfolgen soll, ist beispielsweise nicht spezifiziert.
Das bedeutet, dass die Entwickler:innen entscheiden müssen, welche Sicherheitsprotokolle sie verwenden wollen. Außerdem müssen sie sicherstellen, dass die von ihnen gewählten Protokolle gänzlich mit dem WebRTC-Standard kompatibel sind.