Der Begriff virtuelle Realität bezeichnet eine computeranimierte Welt, die Ihnen mit 3D-Bildern ein räumliches Erleben einer digitalen Umgebung ermöglicht. Der wichtigste Teil einer Virtual-Reality-Ausrüstung ist das Headset. Dieses Gerät ähnelt einer Brille und bedeckt Ihre Augen komplett. Um in die virtuelle Welt einzutauchen, müssen Sie das Headset an einen Computer anschließen.
Bei der Interaktion mit der virtuellen Umgebung helfen Ihnen unter anderem Hand-Controller. Diese Steuerungshilfen „übersetzen“ Ihre Gesten aus der realen Welt in die VR-Anwendung. Für viele VR-Geräte gibt es eigene App-Stores, ähnlich wie für Smartphones. Aber wie gelangt das Bild einer virtuellen Umgebung auf Ihr Headset?
VR-Headsets wie Vive oder Rift von HTC übertragen das Video über ein HDMI-Kabel von einem Computer an das jeweilige Headset. Das Oculus Quest 2 von Facebook/Meta überträgt das Signal via WLAN. Hochwertige Geräte verwenden entweder zwei Videofeeds, die sie an ein Display senden, oder einen Videofeed für zwei Displays – eines pro Auge. Zwischen Augen und Bildschirm befinden sich Linsen, deren Stellung Sie an den Abstand zwischen Ihren Augen anpassen können. Die Linsen fokussieren und formen das Bild. Sie erzeugen ein räumliches 3D-Bild, indem sie die beiden 2D-Bilder (je nach Gerät) anwinkeln.
Hochwertige VR-Headsets setzen zum Erkennen Ihrer Bewegungen im Raum aktuell hauptsächlich die folgenden drei Techniken ein:
Aufzeichnung der Kopfbewegung (Head-Tracking): Head-Tracking bedeutet, dass sich beim Tragen eines VR-Headsets das Bild verschiebt, wenn Sie nach oben, unten und zur Seite schauen oder den Kopf neigen. Dieses System heißt 6DoF (Six Degrees of Freedom, sechs Freiheitsgrade). Es zeichnet Ihre Kopfbewegungen entlang der X-, Y- und Z-Achse auf (also nach unten, oben, zur Seite).
Aufzeichnung der Körperbewegung (Motion-Tracking): Die Motion-Tracking-Technik nutzt einen oder mehrere in Ihrem Umfeld installierte Sensoren, die via Lasermesstechnik die Bewegung des VR-Headsets im Raum analysieren. Neben der Erfassung der Headset-Bewegung messen die Sensoren auch die Bewegungen von meist kabellosen Hand-Controllern. Diese Controller wiederum verfügen über eine Reihe von Sensoren, die Gesten wie Zeigen und Winken erkennen.
Aufzeichnung der Augenbewegung (Eye-Tracking): Eye-Tracking-Sensortechnologie ermöglicht es der Sensorik in Ihrem VR-Headset, Ihre Augenposition und -bewegung zu messen. Das Headset kann feststellen, auf welchem Punkt der virtuellen Realität Ihre Aufmerksamkeit gerade liegt.
VR-Technik und 5G: Unter Experten gelten VR-Anwendungen als wichtiges Einsatzfeld für die Mobilfunkgeneration 5G. Beim Einsatz von VR-Tools in Unternehmen fallen enorme Datenmengen an. Zum Beispiel, wenn Sie ein komplexes 3D-Modell visualisieren. Die aktuell hauptsächlich genutzten Übertragungsverfahren stoßen schnell an Grenzen.
Hierfür ist das in 5G-Netzen bei Bedarf leicht realisierbare Multi-Access Edge Computing (MEC) prädestiniert. MEC ermöglicht lokale 5G-Netzwerke, deren Datenverarbeitung direkt am Sendemast vor Ort erfolgt. Dadurch wird ein sehr schneller Datenaustausch und die Verwendung leichter und kompakter VR-Headsets möglich. Die Datenverarbeitung erfolgt im lokalen 5G-Netz und nicht in den VR-Endgeräten.
Übrigens: Weitere spannende Fakten zu 5G im Zusammenhang mit VR-Technologie finden Sie im 5G-Whitepaper „Augmented und Virtual Reality“ von Vodafone.