Vogelperspektive: Gruppe von 10 Personen sitzt um einen Holztisch, auf dem verschiedene Gegenstände liegen: Laptops, VR-Brillerm, Notizblöcke und Handys
Digitalisierung

Usability-Testing: Wie Sie Websites zielgerichtet optimieren

Die aufwendigste Website nützt Ihnen wenig, wenn Ihre Kund:innen diese am Ende nicht nutzen. Umfangreiche Usability-Tests sind daher Pflicht, wenn Sie einen (Re)-Launch planen. Hier erfahren Sie, worauf es dabei ankommt – und wie Sie optimal vorgehen, um die Nutzungsfreundlichkeit Ihres Onlineauftritts zu prüfen.

Agiles Testen, Eyetracking oder Persona-Analysen? Ganz gleich, wie Sie Ihre Website auf Akzeptanz in der Zielgruppe testen: Um eine Usability-Untersuchung kommen Sie nicht herum. Und die sollte nicht auf bestimmte Nutzungsgruppen oder Geräte beschränkt sein. Faktoren wie Ladezeiten und responsives Design spielen dabei ebenso eine Rolle wie eine optimale Produktpräsentation und ein einfacher Bestellprozess, sofern Sie einen Onlineshop betreiben.

Inhaltsverzeichnis

Usability-Test: Was ist das und warum ist es so wichtig?

Bei einem Usability-Test im Web wird untersucht, wie gut und einfach eine Website benutzbar ist und ob sie die Bedürfnisse der Zielgruppe(n) optimal bedient – es wird also die „Gebrauchstauglichkeit” überprüft. Während des Entwicklungsprozesses werden gelegentlich Schwachstellen übersehen, die später die Benutzung des fertigen Produkts erschweren oder gar unmöglich machen können. Solche sogenannten Roadblocker sollen bei einem Usability-Test aufgedeckt werden.
Daher ist es empfehlenswert, den Usability-Test mit Personen durchzuführen, die weder Ihr Unternehmen noch dessen Produkte im Detail kennen. Solches Vorwissen ist für den Usability-Test nicht zuträglich und würde zu Verzerrungen führen. Aus diesem Grund werden für Usability-Analysen häufig Fremdfirmen beauftragt, die dann wiederum für passende Probanden aus der Zielgruppe sorgen.
Szenerie mit Sonnenuntergang und einer Skyline

5G für Anwendungen der Zukunft

Das Echtzeit-Netz von Vodafone ermöglicht völlig neue Formen der intelligenten Vernetzung für Ihr Business.

  • Massgeschneidertes Netz
  • Geschwindigkeitsturbo
  • Reaktion in Echtzeit
Neben den genannten gibt es noch weitere Gründe, die Usability einer Website ausführlich testen zu lassen:
  • Unerwartete Interaktionen: Häufig bedienen die Probanden Ihre Website anders, als ursprünglich vorgesehen. Mit einer veränderten Menüführung oder Hilfefunktionen an geeigneter Stelle können Sie Abhilfe schaffen.
  • Benchmarking: Möglicherweise brauchen die Anwender sehr lange für den Abschluss eines bestimmten Vorgangs. Viele Usability-Testverfahren berücksichtigen daher auch die Zeit, die Probanden für das Ausführen einer Aktion (beispielsweise einer Buchung) benötigen. Je schneller ein Vorgang abgeschlossen ist, umso größer ist tendenziell die Zufriedenheit der Anwender.
  • Gerätetest: Eine Website oder ein Produkt, das auf einem bestimmten Smartphone, Tablet oder Internet-Browser gut funktioniert, kann auf einem anderen Gerät Probleme verursachen. Usability-Testing wird daher häufig nicht nur mit verschiedenen Probanden, sondern auch mit verschiedenen Geräten durchgeführt.
  • Umsatzziele: Eine gute Usability wirkt sich natürlich nicht zuletzt auf Ihren Umsatz aus. Ein leicht bedienbarer Warenkorb, eine ansprechende Produktpräsentation und klare Aussagen zu Versand- und Rücknahmebedingungen werden vom Kunden geschätzt und sorgen nicht nur für Vertrauen, sondern auch für Wiederholungs- oder Zusatzkäufe.

Wie läuft Usability-Testing in der Praxis ab?

Eine Usability-Checkliste kann dabei helfen, besonders kritische Bereiche verstärkt unter die Lupe zu nehmen. Entscheiden Sie also vorab, welche Teile der Website Sie besonders untersuchen wollen und welche Aspekte Ihnen hier wichtig sind.
Der eigentliche Usability-Test mit Probanden läuft normalerweise in drei Phasen ab:
  • Vorbereitung: Auswahl der Probanden, Bereitstellung eines funktionsfähigen Prototyps der Website und Aufstellung von Testinstruktionen (Was soll getestet werden?) sowie Abfrage von Vorkenntnissen über die zu testende Software
  • Durchführung: Durchführung der eigentlichen Tests, eventuell unter Aufzeichnung der Augenbewegungen der Probanden („Eye-Tracking”) oder deren Beobachtungen mit Hilfe von Audio- und/oder Videoaufzeichnung
  • Nachbereitung: Evaluation der Ergebnisse mit Hilfe eines geeigneten Fragebogens oder mittels Interviews – Berücksichtigung von Erfahrungen mit Produkten des Wettbewerbs
Arbeiter mit Helm schaut auf sein Smartphone

Mobiler Virenschutz für Mitarbeiter:innen

Ihre Mitarbeiter:innen nutzen die Firmen-Handys auch privat? Mit unserer netzbasierten Virenschutz-Lösung Secure Net surfen sie sicher im Vodafone-Netz.

  • Ohne Installation, direkt im Netz
  • Schützt von Viren und Pishing
  • Automatisch auf dem neusten Stand
Durch dieses Vorgehen beleuchten Sie nicht nur die Usability Ihrer Website, sondern erhalten auch wichtige Erkenntnisse über die sogenannte User Experience (UX). Es geht bei diesem Prozess also nicht nur um die reine Bedienbarkeit der Website, sondern um die gesamte Erfahrung, die ein Nutzer im Umgang mit Ihrem Angebot macht. Schließlich kehren nur zufriedene Kunden wieder zurück und beschäftigen sich erneut mit Ihrer Website oder empfehlen sie weiter.
Dabei gibt es meist sowohl quantitative als auch qualitative Ergebnisse. Zu den quantitativen, also in Zahlen messbaren, Usability-Faktoren gehören:
  • durchschnittlicher Zeitbedarf bei der Durchführung einer Aufgabe („Benchmarking”)
  • Erfolgs- oder Abbruchquote bei einer gestellten Aufgabe
  • Fehlerquote beim Bezahlen, beispielsweise mit Kreditkarten oder PayPal
  • prozentualer Vergleich zwischen Nutzern, die Navigationspfade nutzen und denen, die die Suchfunktion verwenden
  • Zufriedenheitsskala für die Bedienbarkeit und andere Faktoren im Zusammenhang mit Ihrer Website
Zu den qualitativen Faktoren wiederum gehören:
  • allgemeine Zufriedenheit mit der Bedienbarkeit
  • Verbesserungsvorschläge der Anwender sowie
  • Meinungen zu Ästhetik und Design und
  • Wünsche nach zusätzlichen Funktionen
Diese Art von Faktoren wird nicht in Zahlen gemessen, sondern als Kernaussagen zusammengefasst und dem Entwicklerteam zur Verfügung gestellt.
Dabei ist es übrigens nicht entscheidend, möglichst viele Personen Ihre Website testen zu lassen. Die meisten Probleme mit der Bedienbarkeit werden bereits von den ersten fünf bis zehn Probanden zuverlässig identifiziert. Führen Sie also lieber häufiger Usability-Analysen anhand einer knapp gehaltenen Checkliste durch.
Empfohlener externer Inhalt
Hier ist ein Video-Inhalt von YouTube. Er ergänzt die Informationen auf dieser Seite.
Sie können ihn mit einem Klick anzeigen und wieder ausblenden.
Ich bin einverstanden, dass externe Inhalte angezeigt werden. So können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr in unserer  Datenschutzerklärung.
Datenschutzerklärung

Welche Methoden eignen sich besonders gut für das Usability-Testing?

Es gibt eine Vielzahl an möglichen Methoden, um die Usability einer Website, aber auch andere Mensch-Maschine-Interaktionen, zu testen. Einige hiervon wollen wir Ihnen kurz vorstellen:
  • Card Sorting: Dieses Testverfahren eignet sich besonders gut in der Entwurfsphase eines Projekts. Notieren Sie die geplanten Unterkategorien Ihrer Website auf Kärtchen und bitten Sie die Probanden, diese frei oder in bestimmte, vorgegebene Kategorien zu sortieren. Häufig wird hierbei auch die Verständlichkeit der Bezeichnung der einzelnen Rubriken abgefragt.
  • Onsite-Befragung: Eine weitgehend kostenlose Möglichkeit, an Nutzerfeedback zu kommen, ist die sogenannte Onsite-Befragung. Hierbei bieten Sie ausgewählten Nutzern via Popup-Fenster die Möglichkeit, an einer Befragung zur Bedienbarkeit Ihrer Website teilzunehmen. So gelangen Sie durch die tatsächlichen Nutzer Ihrer Website an wertvolle Informationen. Achten Sie jedoch darauf, die Befragungen möglichst kurz zu halten, oder diese mit Incentives wie beispielsweise Gewinnspielen zu verknüpfen. Sonst könnte die Befragung selbst die Usability der Website einschränken. Beachten Sie außerdem die Bestimmungen der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).
  • Personae: Diesen Test können Sie sowohl mit der fertigen Website als auch mit einem klickbaren Prototyp durchführen. Identifizieren Sie zunächst „typische” Nutzer Ihrer Website und lassen Sie diese während des Tests Fragen beantworten: Etwa nach der Motivation der Persona-Vertreter, Ihre Website zu besuchen, und deren Erfahrungen mit ihr. So erhalten Sie wertvolle Aussagen darüber, wie Ihre spätere Zielgruppe mit der Usability der Seite zurechtkommen wird.
  • Eyetracking-Verfahren: Hier wird auf dem Bildschirm oder auf dem Kopf des Probanden eine Kamera positioniert, die die Augenbewegungen aufzeichnet, während er die Webseite benutzt. So lässt sich analysieren, wie lange die Blicke Ihrer späteren Nutzer auf bestimmten Menüpunkten verweilen, wo sie besonders häufig hinsehen und wo es mögliche Usability-Hürden gibt.
  • Der 5-Sekunden-Test: In diesem Fall wird Probanden eine Website nur etwa fünf Sekunden lang gezeigt. Anschließend sollen sie aus dem Gedächtnis berichten, was ihnen besonders aufgefallen ist und ob sie das Gesehene positiv oder negativ bewerten – und warum. Dieser Test eignet sich besonders gut für A/B-Testverfahren, bei denen verschiedene Grobentwürfe zunächst miteinander verglichen werden, bevor diese „produziert” werden.
Empfohlener externer Inhalt
Hier ist ein Video-Inhalt von YouTube. Er ergänzt die Informationen auf dieser Seite.
Sie können ihn mit einem Klick anzeigen und wieder ausblenden.
Ich bin einverstanden, dass externe Inhalte angezeigt werden. So können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr in unserer  Datenschutzerklärung.
Datenschutzerklärung

Agiles Usability-Testing: Schlagwort oder die Zukunft?

Wie wir bereits an anderer Stelle erläutert haben, lautet eines der aktuellen Schlagwörter in der Softwareentwicklung „agil”. Im Bezug auf Usability-Testing ist damit ein Verfahren gemeint, das Ihnen die Möglichkeit gibt, Verbesserungen und Anpassungen bereits während der Entwicklungsphase vorzunehmen.
Voraussetzung hierfür ist mindestens ein klickbarer, sogenannter „Dummy”, der gezielt auf Schwachstellen untersucht werden kann und der während der Testphase fortlaufend weiterentwickelt wird. Natürlich lässt sich dieses Verfahren aber auch auf fertige Prototypen und Live-Websites anwenden.
Die agile Softwareentwicklung selbst definiert regelmäßige Software-Tests ohnehin als integralen Bestandteil – warum also nicht die Usability gleich mit untersuchen:
Grafik zum inkrementellen Vorgehen bei agiler Softwareentwicklung: Darstellung mehrerer Loopings mit den Arbeitsschritten Anforderungem Design, Entwicklung, Test, Implementierung, Review
Bei der agilen Softwareentwicklung ersetzt eine kontinuierliche Überprüfung des Fortschritts die sonst üblichen strukturierten Ablaufpläne.
Nähere Informationen zu agiler Softwareentwicklung erhalten Sie von uns in einem separaten Ratgeber.

Usability-Testing: Das Wichtigste im Überblick

  • Mit Usability-Testing können Sie herausfinden, ob Ihre Website Schwachstellen aufweist, wo diese liegen und wie Sie diese beheben können.
  • Usability-Testing läuft meist in drei Phasen ab: Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung.
  • Mit Methoden wie Card Sorting, Onsite-Befragungen, Persona-Analysen und Eyetracking-Verfahren legen Sie den Fokus auf bestimmte Projektphasen oder Ihren konkreten Optimierungsbedarf.
  • Testen Sie Ihr Projekt möglichst häufig und mit kleinen, aber ausgewählten Zielgruppen. Hierzu bieten sich agile Testverfahren an.
Das könnte Sie auch interessieren:
IoT
Schmuckbild

Was ist ein Data Warehouse?

Alle wichtigen Geschäftsdaten an einem Ort zentral gesammelt und bereit für die punktgenaue Auswertung. Das leistet ein Data Warehouse. Es ist eine verlässliche Grundlage für wichtige Geschäftsentscheidungen und liefert – richtig angelegt und genutzt – echte Wettbewerbsvorteile. Eine Analyse kann nur so gut sein wie die Daten, auf denen sie basiert. An dieser Stelle kommen Data Warehouses ins Spiel. Hier können Sie relevante Daten aus verschiedensten Quellen speichern, strukturieren und verknüpfen. Wir werfen einen Blick auf die Funktionsweise und Vorteile dieser Lösung und zeigen, warum ein Data Warehouse die Grundlage für eine sinnvolle Verknüpfung von Business Intelligence und Data Engineering ist.

Connectivity
Schmuckbild

VoIP-Telefonanlage: Technik, Vorteile und Voraussetzungen einfach erklärt

Die Telefonie über das Internet wird in Unternehmen immer mehr zum Standard. Und das zu Recht. VoIP-Telefonanlagen bieten Ihnen eine enorme Funktionsvielfalt. Damit Sie keine Vorteile verpassen – von der Kosteneinsparung bis zum besseren Kundenservice – erklären wir Ihnen hier, was Sie zu dieser Technik wissen müssen. Breitband-Anschlüsse, die eine hohe Internet-Geschwindigkeit bieten, verbreiten sich immer weiter. Sie machen die alten Telefon-Kupferleitungen und damit auch klassische Telefone überflüssig. Ihren Platz nehmen VoIP-Telefonanlagen ein, mit denen Sie über das Internet telefonieren (VoIP = Voice-over-Internet-Protocol). Egal, ob On-Premises- oder Cloud-Lösung – Sie profitieren von vielen Komfortfunktionen: beispielsweise die Verknüpfung mit Ihrem CRM-System, Weiterleitungen und automatisierte Rückrufe, die auch Ihre Kund:innen zu schätzen wissen. VoIP-Telefonanlagen markieren den nächsten Entwicklungsschritt in der Kommunikation.

Digitalisierung
Schmuckbild

Microsoft Copilot: KI bringt mehr Effizienz in Ihre Microsoft 365-Apps

Microsoft 365 Copilot ist ein KI-gestützter persönlicher Assistent, der direkt in die Microsoft 365-Apps integriert ist. Seine Einführung im Jahr 2023 markiert den Beginn einer neuen Ära des Arbeitens. Das Copilot-System erledigt viele Aufgaben auf Abruf selbst. Was steckt dahinter, für wen eignet sich der KI-Assistent – und wie sicher ist Copilot? „Kannst du bitte unserem Team erklären, wie wir die Produktstrategie überarbeitet haben?“ oder „Schreibe bitte Herrn Meier, dass ich seit Wochen auf eine Antwort auf das Angebot warte und sie jetzt brauche – und zwar freundlich, aber mit Nachdruck.“ Solche Eingabebefehle können Sie im Copilot-Chatfenster von Microsoft 365-Apps wie Word, Teams und Outlook formulieren. Der KI-Assistent führt die Aufgaben dann nicht nur automatisch, sondern auch mit Bezug zu Ihrem Unternehmen aus. Die generative KI von Microsoft 365 Copilot unterstützt Mitarbeiter:innen gezielt in ihren Fähigkeiten und entlastet sie beispielsweise von zeitaufwendigen Routineaufgaben. KI-gestützte Co-Piloten hat das Software-Unternehmen auch in weitere Flaggschiff-Produkte integriert, etwa Microsoft Dynamics, die Suchmaschine Bing und den Browser Edge. Seit Januar 2025 heißt die frühere Microsoft (Office) 365-App nun „Microsoft 365 Copilot“ für Web, Mobilgeräte (iOS, Android) und Windows.

Digitalisierungsberatung

Die Beraterinnen und Berater helfen Ihnen kostenlos und unabhängig bei praktischen Fragen und geben konkrete Tipps. Vereinbaren Sie einen unverbindlichen Termin um Ihr Anliegen zu besprechen.

Termin vereinbaren