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Digitalisierung

Umfragen erstellen mit Google, Doodle und Co.: Das sind die besten Online-Tools

Mal eben im Team den besten Termin für eine anstehende Schulung finden, unkompliziertes Feedback erbitten oder eine schnelle Entscheidung zwischen zwei Alternativen herbeiführen: Im Arbeitsleben gibt es viele Anlässe, bei denen eine Online-Umfrage hilfreich ist. Wir stellen Ihnen verschiedene Tools vor.

Die einfachste Form der Umfrage ist möglicherweise die Schnellabstimmung zu einer These. Das Umfrage-Tool von Opinary kann auf jedem Artikel und jeder Website problemlos eingebunden werden. Es zeigt zunächst nichts außer einer Art Waage. Diese bewegt der Leser nun in eine bestimmte Richtung und tut so die eigene Meinung zu zwei möglichst gegensätzlichen Thesen kund

Es gibt viele Möglichkeiten, um Umfragen aufzusetzen und diese ganz bequem online durchzuführen. Das ist besonders dann praktisch, wenn die Befragten ihre Büros an verschiedenen Unternehmensstandorten haben oder ein Teil von ihnen im Homeoffice arbeitet. Auch für Kundenfeedback sind Online-Umfragen gut geeignet.

Inhaltsverzeichnis

Der Quasi-Standard für kurze Umfragen: Doodle

Viele Nutzer:innen kennen Doodle als Quasi-Standard zum Erstellen von Umfragen bereits aus dem privaten Umfeld. Kleine Abstimmungen lassen sich damit schnell und einfach umsetzen. Auch der beste Wochentag für den gemeinsamen Team-Workshop lässt sich per Doodle leicht ermitteln.
Damit ist Doodle Ihr Freund für schnelle Abfragen. Aber wenn umfangreiche Erhebungen im Geschäftsleben Grundlage für strategische Entscheidungen sind oder über die Zukunft ganzer Standorte mitentscheiden, sollten Sie auf leistungsfähige Umfrage-Tools mit ebenso leistungsstarken Auswertungs-Optionen zurückgreifen. Das Angebot am Markt ist reichlich und die einzelnen Wettbewerber haben sich sehr unterschiedlich spezialisiert. Daher lohnt es sich, genauer hinzusehen, bevor Sie sich dauerhaft für einen Anbieter entscheiden.
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Die Frage aller Fragen: Welches Tool ist für welche Umfrageart das beste?

Google Forms

Mit Google Forms erstellen Sie schnell Fragebögen für kleine und mittlere Erhebungen, zum Beispiel um Kundenfeedback zu einem erledigten Auftrag einzuholen. Die Oberfläche ist aufgeräumt und leicht verständlich. Beim Entwurf von Fragebögen lassen sich Abhängigkeiten zwischen Fragen erzeugen, es werden verschiedene Fragetypen angeboten, auch offene Panels mit Text-Eingabefeldern sind möglich. 
Per Schieberegler wählen Sie, ob eine Frage Pflichtfrage oder deren Beantwortung optional ist. Den fertigen Fragebogen können Sie direkt per Mail versenden oder auch als Link in Ihre eigene Website einbinden.
Computer-Bildschirm auf Schreibtisch zeigt Oberfläche von Google Forms. Links daneben Pflanze, rechts daneben geöffnetes Notebook
Mit wenigen Mausklicks ist mittels Google-Forms eine eigene Umfrage erstellt.

SurveyMonkey

SurveyMonkey aus Irland ist bereits seit vielen Jahren eine feste Größe in der Online-Marktforschung. Die Oberfläche ist anfängerfreundlich, das Tool aber auch für professionelle Befragungen leistungsfähig genug. 
Auch hier stehen verschiedene Fragetypen zur Auswahl, darunter auch Rangfolge-Fragen oder Auswahlmatrizen. Die Auswertung erlaubt das gezielte Filtern und das Arbeiten mit Kreuztabellen. Je nach gewähltem Abo-Modell variiert der Funktionsumfang, den Sie nutzen können. 

LamaPoll

Der deutsche Anbieter LamaPoll hat sich klar als Konkurrent zum Platzhirsch SurveyMonkey platziert. Er ist spezialisiert auf Befragungen von Kund:innen und Mitarbeiter:innen. Der Bestand an Muster-Vorlagen enthält zahlreiche Branchenlösungen, etwa für Patientenbefragungen oder Rückmeldebögen für Kund:innen im Einzelhandel. 
LamaPoll wirbt mit Servern, die nach TÜV- und ISO 27001 zertifiziert sind, in Deutschland stehen und so vollen Datenschutz gemäß DSGVO 2018 gewährleisten sollen. Auch hier hängt der Funktionsumfang vom gewählten Abonnement ab.
Das Bild zeigt einen Mann mit einem Smartphone

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Tipps für das Umfrage-Design: Das sollten Sie beachten

Das richtige Maß finden

Umfragen sind ein sensibles Thema. Einerseits wollen Kolleg:innen und Kund:innen an wichtigen Entscheidungen im Projektverlauf stets beteiligt werden. Umgekehrt möchten Sie wissen, was Mitarbeiter:innen oder Kund:innen wichtig ist oder welche Marktchancen Ihr neues Produkt hat.
Jedoch werden zu häufige Umfragen – besonders dann, wenn diese sehr ritualisiert und regelmäßig stattfinden – irgendwann als störend empfunden.
Setzen Sie Umfragen zum Zweck der Kundenbindung nur dezent ein und nie als einziges Werkzeug. Behalten Sie die sogenannte Ausschöpfungsquote im Auge: Das ist der prozentuelle Anteil unter den Befragten, der Ihr Umfrageformular bis zum Ende ausfüllt. Bei klassischen Kunden- oder Nutzerumfragen gelten Quoten von mehr als 15 Prozent bereits als außergewöhnlich hoch. Landen Sie tief im einstelligen Bereich, sollten Sie an Ihrem Umfrage-Design arbeiten oder Analyse-Formen wählen. 
Gestalten Sie Ihre Umfrage immer so, dass Sie auch bei kleinen Rücklaufquoten noch auswertbare Ergebnisse erhalten. Eine Frage, die zehn oder mehr Antwortmöglichkeiten hat, liefert zum Beispiel bei kleinen Gruppen keine validen Daten mehr.

Klare Fragen, klare Antworten

Jede strategische Umfrage sollte mit einer möglichst exakten Fragestellung beginnen: Hat das neue Produkt-Portfolio reelle Marktchancen? Wird der anstehende Relaunch des Online-Shops Ihre Zielgruppe ansprechen? Sind Ihre Kund:innen bereit, für ein Premium-Produkt höhere Preise zu zahlen? Erst wenn Ihre Fragestellung klar definiert ist, sollten Sie an das Umfrage-Design gehen.
Beginnen Sie Ihr Frage-Set mit möglichst einfachen und leicht zu beantwortenden Eröffnungs-Fragen, stellen Sie die schwierigen Fragen erst zum Ende der Umfrage. Wer sich bis dahin durchgeklickt hat, bricht die Umfrage dort mit geringerer Wahrscheinlichkeit ab.
Machen Sie einen Probelauf mit ausgewählten Proband:innen, um mögliche missverständliche Formulierungen zu finden oder Widersprüche im Frage-Design zu entdecken. Löschen Sie Fragen, die die Umfrage unnötig in die Länge ziehen und an Ihrem zentralen Erkenntnisinteresse vorbeigehen.

Die Auswertung

Lassen Sie sich bei der Auswertung der Umfrage nicht von Schein-Korrelationen täuschen. Bedenken Sie auch, dass wohlgesonnene Kund:innen oft positive Rückmeldungen geben, die deren reales Kaufverhalten nicht widerspiegeln. Als Organisator der Umfrage laufen Sie zudem Gefahr, Ergebnisse, die ihre Erwartungen scheinbar widerspiegeln, stärker zu gewichten als solche, die Ihren eigenen Erwartungen widersprechen.

Formulieren Sie Ihre Fragen neutral

Umfragen die lediglich dazu dienen, ein möglichst positives Feedback von allen Teilnehmer:innen abzuholen, verärgern viele Befragte. Achten Sie gerade bei kritischen Themen darauf, den Teilnehmer:innen auch Raum für negative Rückmeldungen zu lassen. Stehen bei einer Frage mehrere Antwortmöglichkeiten zur Auswahl, sollte die Hälfte davon für neutrale oder negative Antworten reserviert sein (zum Beispiel: „Das neue Produkt hat uns eher nicht weitergeholfen“). 
Lassen Sie sich umgekehrt auch nicht von Gefälligkeitsbewertungen durch Ihre Nutzer:innen täuschen oder von zu vielen Punkten blenden. Bedenken Sie: Auf einer Bewertungsskala mit ein bis fünf Punkten, bei der keine null Punkte vergeben werden können, liegt die neutrale Mitte nicht bei 2,5, sondern bei 3 Punkten.

Wenn offene Fragen fehlen, bleibt vieles ungesagt

Je simpler die Umfrage, desto einfacher sind die Antworten der Teilnehmer:innen auszuzählen und einander gegenüberzustellen. Das verführt schnell dazu, bei Umfragen möglichst nur „geschlossene“ Fragen zu stellen, also Fragen, bei denen die Befragten nur die Auswahl zwischen vorgegebenen Antwortmöglichkeiten haben.
Doch wer bei wichtigen Umfragen nur wenige Antwort-Optionen zur Auswahl freigibt, wird viele Stimmungen und Zwischentöne nicht einfangen können – etwa die Unzufriedenheit Ihrer Kund:innen mit einer bestimmten Produkteigenschaft oder das eher durchwachsene Feedback Ihrer Kolleg:innen zur letzten internen Fortbildung.
Daher sollten Sie in solche Umfragen immer auch offene Fragen einbauen und nach der Umfrage auch einmal zum Telefonhörer greifen und Kolleg:innen oder Kund:innen zu deren individuellen Einschätzungen tiefergehend befragen. In der Statistik wird dieses Vorgehen auch als Qualitative Befragung bezeichnet. Erst hier zeigt sich oft, wo bei Produkten, die in Umfragen scheinbar neutral bis positiv bewertet werden, die unerkannten Fehler und Schwächen liegen.

Umfrage erstellt: So schaffen Sie die Anbindung an Big Data

 Wollen Sie tiefer in die Auswertung einsteigen, Korrelationen näher untersuchen oder die erhobenen Umfragedaten mit bereits vorhandenen Statistiken oder Kundenstammdaten zusammenführen (Big Data Mining beziehungsweise Smart Data), benötigen Sie ein Statistik-Paket, mit dem Sie entsprechende Analysen fahren können.
SPSS: Der Hochschul-Standard
Als Statistik-Software an vielen Hochschulen, insbesondere in der Psychologie und den Sozialwissenschaften, ist SPSS (Statistical Package für Social Studies) seit Jahrzehnten der Quasi-Standard. Dank einer inzwischen benutzerfreundlich aufgebauten Oberfläche ist das Programm mittlerweile auch für Quereinsteiger geeignet. 
Aber Vorsicht: Nur wer weiß, welche Daten er wie verknüpfen darf, erhält valide Informationen. SPSS schützt den Anwender nicht davor, unbrauchbare oder unwissenschaftliche Analysen zu erstellen – hier muss der Nutzer selber wissen, was sinnvoll ist und was nicht.
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R: Die Open-Source-Alternative
Extrem leistungsfähig und von einer sehr aktiven Fan-Gemeinde ständig weiterentwickelt, kann auch das Statistik-Paket R bei vielen Aufgaben punkten. Anders als SPSS, dessen Lizenz heute bei IBM liegt, ist R eine Open-Source-Software, für deren Nutzung keine Lizenzgebühren anfallen. 
Dafür verlangt das Statistik-Paket reichlich Einarbeitung vom Anwender. Mal eben eine Kunden-Umfrage analysieren? Das gelingt ohne längere Beschäftigung mit diesem Programm wohl nur Anwendern, die bereits über fortgeschrittene Programmierkenntnisse verfügen. Wer Fragen hat, findet im Deutschen R-Forum jedoch schnell Hilfe.
STATA, SAS und Co.: Spezialist im Medizinsektor
Während das gewerbliche Statistikpaket STATA vor allem in den Wirtschaftswissenschaften verbreitet ist, hat sich SAS auf Anwender in Medizin und Pharmazie spezialisiert und wird beispielsweise für die Analyse medizinischer Studien verwendet. 
Daneben gibt es noch zahlreiche Spezialanwendungen. Sie sind zumeist für erfahrene Benutzer:innen aus den jeweiligen Branchen zugeschnitten und eher nicht für Einsteiger:innen geeignet.
Beherzigen Sie all diese Ratschläge und Vorgehensweisen, können Umfragen eine wertvolle Entscheidungsgrundlage für Ihre Arbeit sein.
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