Um die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von 4G und LTE und die Bezeichnungen für die einzelnen Mobilfunktechnologien besser zu verstehen, hier zuerst ein kurzer Rückblick in die Mobilfunkgeschichte.
Eigentlich dürfte er längst in Rente gehen: Denn mit seinem Geburtsjahr 1958 hat der Mobilfunk in Deutschland inzwischen ein respektables Alter erreicht. Doch er ist inzwischen beliebter und gefragter denn je. In seiner Frühzeit, beim sogenannten A-Netz, wurden alle Verbindungen noch handvermittelt vom „Fräulein vom Amt“ hergestellt. Anrufer:innen mussten hierfür wissen, in welcher Funkzelle sich die anzurufende Person befand. 1977 wurde dieses A-Netz abgeschaltet. Ihm folgten die ebenfalls analogen B- und C-Mobilfunknetze (1972 bis 1994, beziehungsweise 1985 bis 2000).
Mit dem D-Netz 1992 ging in Deutschland das erste digitale Mobilfunknetz in Betrieb. Es entsprach dem internationalen Mobilfunkstandard GSM. Die Abkürzung steht für „Global System for Mobile Communications“, übersetzt etwa: Globales System für mobile Kommunikation.
Mobilfunktechniker:innen sprechen oft auch von unterschiedlichen Mobilfunkgenerationen. Während A-, B- und C-Netz noch zur ersten, analogen Generation (1G) gehörten, läutete das digitale D-Netz den Mobilfunk der zweiten Generation ein (2G). Auch das E-Netz ist ein Netz der zweiten Generation. Inzwischen werden für neue Ausbaustufen und Netze in Deutschland allerdings keine neuen Buchstabenbezeichnungen mehr verwendet. Es wird nur noch von den Generationen gesprochen.
Digitale Datenübertragung mit WAP und UMTS
In den digitalen Netzen war erstmals auch eine digitale Datenübertragung möglich. Mit dem D-Netz kam das „Short Messaging System“ (SMS) auf. Außerdem war eine Internetnutzung über das „Wireless Application Protocol“ (WAP) möglich – allerdings mit Datenraten von gerade einmal 9,6 KBit/s.
Mit der Erweiterung „Universal Mobile Telecommunications System“, kurz UMTS, ging 2004 in Deutschland die dritte Mobilfunkgeneration 3G an den Start. Höhere Surfgeschwindigkeiten von bis zu 384 KBit/s waren für Nutzer:innen die offensichtlichste Neuerung.
Die Abkürzung LTE steht für „Long-Term-Evolution“, frei übersetzt: langfristige Weiterentwicklung. Der Begriff umfasst ein ganzes Paket von Mobilfunktechnologien, die ab 2010 eingeführt wurden. Ein Teil dieser LTE-Technologien nutzt noch UMTS-Technik der dritten Generation. Daher gibt es unterschiedliche Definitionen, nach denen LTE mal als 4G, mal auch als Mobilfunkgeneration 3.9 bezeichnet wird.
Mit LTE Max, manchmal auch LTE+, LTE-A oder LTE-Advanced genannt, gab es dann eine Weiterentwicklung von LTE und zugleich die vollständige Loslösung vom UMTS-Standard. LTE Max gehört somit unstrittig zur vierten Mobilfunkgeneration (4G).
In der Praxis werden LTE und LTE Max manchmal verwechselt, sodass nicht immer klar ist, welche Technologie und Generation und damit auch welche erreichbaren Datengeschwindigkeiten gerade gemeint sind.