Die einfache Antwort wäre: gar nicht. Aber das ist nur halb richtig. Zur Erklärung eignet sich ganz gut der Vergleich mit Feuerwehrleuten: Diese sind so ausgebildet, dass sie wissen, wie sie bestimmte Feuer bekämpfen. Es gilt, den Brandherd ausfindig zu machen und das Feuer zu löschen.
Aber jedes Feuer ist anders, jeder Brandherd unterscheidet sich von denen anderer Einsätze. Am Ende gilt es, das Feuer möglichst effektiv und mit möglichst geringen Kollateralschäden zu bekämpfen. So ähnlich verhält es sich mit dem Krisenmanagement.
Der Feuerlöscher für Krisenmanager: Die Maßnahmen-Box
Wie oben beschrieben gibt es nicht eine Maßnahmen-Paket, mit dem sich jede Krise aus dem Stegreif beherrschen lässt. Ein paar Grundregeln gehören aber zum Rüstzeug von allen Krisenmanager:innen:
Entschlossenes Handeln: Wenn ein Unternehmen eine (bevorstehende oder akute) Krise identifiziert hat, muss es schnell, effektiv und entschlossen handeln. Je nach Relevanz der Krise für den Geschäftsbetrieb ist deren Bewältigung Aufgabe der Führungskräfte bis hin zur Unternehmensleitung. Unternehmen, die vorab eine Krisen-Task-Force gebildet haben und klare Verantwortlichkeiten bestimmen, begegnen einer wie auch immer gearteten Krise entschlossener. Meldekette aufstellen: Eine Meldekette innerhalb der Task Force sorgt im Krisenfall für einen schnellen Informationsfluss – und der kann gerade in öffentlichkeitswirksamen Fällen ein entscheidender Vorteil sein. Wichtig: Diese Meldekette und die Task Force dürfen nicht unterbrochen werden; weder durch Feierabend, Wochenende, Urlaub oder Krankheit. Krisen haben keinen Feierabend – die meisten guten Investigativjournalist:innen übrigens auch nicht. Und denen möchten Sie im Zweifelsfall nicht unvorbereitet begegnen.
Klar kommunizieren: Wichtig für die korrekte Einordnung von Krisengefahren ist deren rechtzeitige Meldung. Unternehmenslenker:innen benötigen hierbei besonders das Vertrauen der Führungskräfte und der Mitarbeitenden. Informieren Sie Ihre Belegschaft regelmäßig über Entscheidungen, auch über unangenehme und begründen Sie diese. Sorgen Sie außerdem für eine Fehlerkultur, in denen Missstände als Herausforderung gesehen werden, die dem Berichtenden oder den Verursacher:innen nicht zum Nachteil gereichen und somit nicht verschwiegen werden. Nur so werden Umstände, die zu Krisen führen können, rechtzeitig erkannt und auch gemeldet.