Zahlreiche Studien und Metastudien belegen, dass Unternehmen bei Personalrecruiting und -entwicklung noch immer stark auf Persönlichkeitsmerkmale von Bewerber:innen setzen, die für die zu besetzenden Positionen irrelevant sind.
So konnten Forscher:innen der Universität Iowa exemplarisch nachweisen, dass bei Männern die Statur und bei Frauen das Körpergewicht einen hohen Einfluss auf das Einkommen hat. Studienleiter Suyong Song schätzt, dass bereits fünf Zentimeter mehr Körpergröße bei einem Mann das Jahreseinkommen um umgerechnet 4.500 Euro erhöhen. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Unternehmen körperliche Merkmale finanziell belohnen, die für die eigentliche Tätigkeit völlig irrelevant sind.
In Zeiten des Fachkräftemangels wirkt sich dies besonders negativ auf Ihr Unternehmen aus: Ein High Potential, der eigentlich für eine Führungsaufgabe qualifiziert wäre, wird aufgrund körperlicher Merkmale hierfür nicht in die engere Auswahl genommen und verlässt frustriert Ihr Unternehmen, um zu einem Wettbewerber zu wechseln. Hier wollen Tools des digitalen Recruiting verstärkt ansetzen und helfen, solche Fehler zukünftig zu vermeiden.
Digital Recruiting per Online-Vorstellungsgespräch
Eine weitere große Herausforderung für Ihre Personalabteilung ist es, aus einer Vielzahl von Stellenbewerber:innen zeitnah eine erste Vorauswahl zu treffen. Zwar geht die Anzahl der Bewerber:innen bedingt durch den Fachkräftemangel in vielen Branchen zurück. Aber die Zeit für ein ausführliches Studium aller Bewerbungsmappen oder ein telefonisches oder persönliches Erstgespräch fehlt häufig.
Einige Unternehmen setzen daher auf automatisierte Vorstellungsgespräche für die erste Runde im Recruitingverfahren. In diesen Gesprächen stellen Chatbots den Bewerber:innen einige Standardfragen, bevor es in Abhängigkeit von den Antworten dann später in eine weitere Videorunde mit „echten Menschen” geht. Eine künstliche Intelligenz liefert Ihnen somit Empfehlungen für eine erste Vorauswahl der Bewerber:innen. In den USA setzen bereits mehr als 90 Prozent aller Unternehmen auf automatisierte Bewerbungsverfahren wie die Chatbot-gestützten Telefongespräche (Robot Recruiting). In Deutschland kommen diese Werkzeuge noch selten zum Einsatz. Und das, obwohl die Unternehmensberatung KPMG die Kosteneinsparungen in Bewerbungsverfahren durch diese Form der Automatisierung auf rund 16 Prozent einschätzt.
Noch gibt es auch bei einigen Bewerber:innen Vorbehalte gegenüber dem Robot Recruiting. Doch gerade für jüngere Bewerber:innen oder Nicht-Muttersprachler:innen kann dies ein schneller und niederschwelliger erster Schritt in Bewerbungsprozesse sein ohne das aufwändige Erstellen einer Bewerbungsmappe. Außerdem erfahren auch Bewerber:innen auf diese Art, ob die angebotene Stelle und die zugehörige Firma ihnen wirklich zusagen würden.
Auch aus Unternehmenssicht kann das Robot Recruiting für Sie interessant sein: So lernt die künstliche Intelligenz mit wachsender Erfahrung und Einsatzzeit stetig hinzu und kann dadurch in Bewerbungsprozessen immer genauer vorhersagen, ob Bewerber:innen gut in Ihr jeweiliges Team oder zur jeweiligen Position passen.