Ein Wald, irgendwo bei Berlin: Max Wittrock und Génica Schäfgen sprechen per Videoschalte am Laptop miteinander. Génica ist Head of Germany bei einem ambitionierten Suchmaschinenprojekt mit Fokus auf Ökologie und konsequenter Nachhaltigkeit. Das Unternehmen schaltet ähnlich wie der Branchenriese Google Werbung auf Suchergebnisseiten – und betreibt von den erwirtschafteten Gewinnen Aufforstung in Regionen, die besonders vom Klimawandel bedroht sind.
Das ambitionierte Ziel lautet aktuell, bis zum Jahr 2025 mehr als eine Milliarde Bäume zu pflanzen. Ein Blick auf die Ecosia-Suchmaschine verrät, dass offenbar nur 45 Suchanfragen ausreichen, um einen Baum pflanzen zu können – gemessen an der Menge täglicher Suchanfragen insgesamt also ein Ziel, das erreichbar scheint. Aktuell steht der hauseigene Zähler bei gut 100 Millionen Bäumen – und es werden jede Sekunde mehr. „Ecosia zählt aktuell ungefähr 15 Millionen aktive monatliche User, davon etwa 25 Prozent aus Deutschland.” – Génica Schäfgen, Head of Germany, Ecosia
So viele Suchanfragen erfordern natürlich jede Menge Rechenkapazität – ein Thema, bei dem Ecosia ebenfalls auf Nachhaltigkeit setzt. So bezieht das Unternehmen den gesamten Energiebedarf für den Server-Betrieb aus erneuerbaren Energien. Das geschieht vor allem mit Hilfe eigener Solarzellen mit Standort in Deutschland. Die Photovoltaik-Anlagen sind so ausgelegt, dass sie bis zu 200 Prozent des tatsächlich benötigten Stroms liefern können. So gleicht das Unternehmen aus, dass beispielsweise nachts andere Energieträger herangezogen werden müssen. Den gelegentlichen Überschuss wiederum speist Ecosia dann als Ökostrom ins Netz ein.
Dass sich Ecosia obendrein dem Thema Datenschutz verschrieben hat, versteht sich dabei fast von selbst. So versichert das Unternehmen beispielsweise, dass Suchanfragen weder gespeichert, noch Daten an Werbetreibende weitergegeben werden. Außerdem setzt die Suchmaschine auf verschlüsselte Datenübertragung und es gibt keine externen Tracking-Tools. Nutzer können darüber hinaus das gesamte Aktivitäten-Tracking auf der Website für sich abschalten und trotzdem die Suche weiter nutzen.
Trotz allen bisherigen Erfolgs sieht sich Ecosia jedoch erst am Anfang, wie Génica Schäfgen im aktuellen „Diving Deeper”-Interview verrät.
Virtuelles Treffen im Wald: Génica Schaefgen von Ecosia verrät, wie nachhaltiges Wirtschaften gelingen kann.