Ein wesentlicher Bestandteil der digitalen Transformation sind Daten, beispielsweise zu Prozessen, Praxiserfahrungen und Kund:innen. Diese zu erfassen, zu analysieren und sinnvoll weiterzuverarbeiten gehört zum Beginn einer digitalen Strategie.
Insbesondere für jene Firmen, die bereits über große Mengen ungenutzter und oft unstrukturierter Kundendaten verfügen, ist es wichtig, Daten als Rohstoff zu sehen.
Im Marketing, im Kundendienst und in der Produktentwicklung gehören dazu beispielsweise demographische Profile und Geoinformationen von Bestands- und potenziellen Kund:innen. Auf dieser Grundlage können Sie zum Beispiel Angebote zielgenauer, ohne Streuverluste aussenden, Shop-Räumlichkeiten verbessern oder Besucherströme lenken. Tools und Technologien wie KI und Deep Learning können Ihnen helfen, diese Daten zu sammeln und zu analysieren.
Um die Vorteile hoher Geschwindigkeit und Automatisierung zu nutzen, findet vom Anfang bis zum Ende jeder Wertschöpfungskette ein kontinuierlicher Austausch digitaler Informationen statt.
In der Produktion gehören Daten zu den wichtigen Bausteinen im Internet of Things (IoT). Hier sammeln mit Sensoren ausgestattete Werkstücke bei Bedarf unaufhörlich Informationen, tauschen sie aus und leiten sie an übergeordnete IT-Strukturen weiter. In Kombination mit künstlicher Intelligenz (KI) entstehen eng vernetzte, selbstlernende Systeme, die weitgehend autark arbeiten können. Ziel ist die Smart Factory, die sich dank automatischer Funktionen selbst am Laufen hält, eigenständig Rohstoffe ordert, Aufträge organisiert, Bedarfe und Wartungsintervalle (Predictive Maintenance) berechnet und weiterführende logistische Abläufe plant. Dieses Beispiel zeigt, welche Vorteile konsequent gestaltete digitale Geschäftsmodelle in Verbindung mit umfassender Datennutzung (Big Data) konkret ermöglichen. Dazu zählen: Ende-zu-Ende-Austausch von Daten
Verschlankung und Automatisierung zahlreicher Prozesse dank KI
steigende Produktivität
engere Zusammenarbeit unterschiedlicher Abteilungen
weniger bürokratische Reibungsverluste durch weitgehenden Wegfall händischer Eingaben und Aktenhaltung in Papierform
langfristige Planungen von Bedarfen
kürzere Reaktionszeiten auf unvorhergesehene Ereignisse (Predictive Maintenance)
intensivere Kommunikation mit Geschäftspartnern, Zulieferer und Endkund:innen
mehr Präsenz in sozialen Netzwerken, dadurch bessere Zielgruppenansprache
optimierte Vertriebsstrukturen
So ist es denkbar, dass ein Produktionssystem mittelfristige freie Kapazitäten meldet. Diese ließen sich nutzen, indem sie anderweitig angeboten und quasi vermietet werden. Damit würde der Nachteil des möglichen Leerlaufs in einen gewinnbringenden Vorteil verwandelt.
Diese Vorzüge stellen sich nicht über Nacht ein, sondern sind meist das Ergebnis akribischer, strategischer Arbeit. Für Unternehmer:innen, die sich hiermit vertraut machen, lohnt sich der Einsatz jedoch –, weil digitale Geschäftsmodelle Betriebe nicht nur operativ stärken, sondern ihnen auch neue Möglichkeiten eröffnen können. Darüber hinaus gewähren sie Chancen auf neue Produkte und Märkte. Oder es ergeben sich Kooperationsansätze, die vorher kaum denkbar waren.