Wann Menschen anfingen in Büros zu arbeiten, lässt sich nicht genau sagen. Die Wurzeln reichen bis ins Römische Reich und zu den Klöstern und Königshöfen des Mittelalters zurück. Büros, die in bürokratische Verwaltungsstrukturen, wie wir sie heute kennen, eingebunden sind, entstanden mit der Industrialisierung im 18. Jahrhundert.
Eine universelle Definition für das Büro der Zukunft gibt es nicht. Sie hängt auch von nationalen Gegebenheiten ab. Es lassen sich jedoch internationale Trends beobachten.
Die wohl größte Veränderung im Büro der Zukunft ist die flexiblere Nutzung von Büroflächen. Zu diesem Ergebnis kommt PlanRadar, ein weltweit tätiges Unternehmen für digitale Dokumentation und Kommunikation in der Bau- und Immobilienbranche in seiner Studie „Das Büro der Zukunft“.
Für die 2023 veröffentlichte Studie erhob das Team der Immobilienprofis aus Wien umfassende Daten in zwölf Ländern und wertete rechtliche Anforderungen, Projekte, Berichte und Fachartikel von Städteplaner:innen, Bauingenieur:innen, Architektenvereinigungen und -kammern, Designer:innen und Möbelherstellern aus.
Zu den untersuchten Ländern gehören Großbritannien, Deutschland, Österreich, Frankreich, Spanien, Italien, Slowakei, Tschechien, Ungarn, Polen, die USA und die VAE. Davon erwarten laut der Studie 92 Prozent flexible Arbeitsplätze als gängiges Merkmal des Büros der Zukunft.
Die Quadratmeterfläche pro Mitarbeiter:in dürfte im Büro der Zukunft sinken, während mehr Platz für Zusammenkünfte und Kommunikation zur Verfügung stehen soll. Fast überall wird mit der Zunahme von Remote- und Hybrid-Arbeit gerechnet. Den Angaben der Studie zufolge rechnet man nur in Spanien mit einer Abnahme der Remote- bzw. Hybrid-Arbeit im Büro der Zukunft.
Eine branchenübergreifende Befragung von 1.000 Personen zum Büro der Zukunft, die das Fraunhofer Institut gemeinsam mit der Euroboden GmbH und Engel & Völkers im Jahr 2022 durchgeführt hat, zeigt, dass die Beschäftigten in Deutschland das Büro zunehmend als Ort der Begegnung und Kommunikation wahrnehmen. Still- und Konzentrationsarbeit verlagere sich demnach zunehmend ins Homeoffice, in Cafés oder andere Third Places. In dieser Studie hat sich darüber hinaus der Wunsch nach Nachhaltigkeit im Büro als besonders wichtig herausgestellt.