Intelligente Zähler (englisch: Smart Meter) erfassen kontinuierlich Daten zum Energieverbrauch und den zugeführten Strommengen. Cloudbasierte IoT-Plattform visualisieren und analysieren diese Werte. So können Sie jederzeit Ihren Strombedarf sowie die Verbrauchs- und Kostenentwicklung einsehen, um das Nutzungsverhalten Ihres Unternehmens zu optimieren. Zugleich koordinieren Sie das Einspeisen, Speichern und Verteilen selbst erzeugter Energie über ein Online-Portal – ganz nach Bedarf.
Das System stellt den Strom immer genau dort zur Verfügung, wo Sie ihn gerade benötigen. Das hilft wiederum dabei, den Gesamtverbrauch und die Kosten zu reduzieren. Bis 2032 sollen deshalb nach Plänen der Bundesregierung Smart Meter alle „älteren” Stromzähler in Deutschland ersetzen. Der umfassende Einsatz schlauer Sensorik ermöglicht eine Reihe neuer Stromversorgungsmodelle, von denen auch Ihr Unternehmen profitieren kann – zum Beispiel mit Hilfe von E-Autos.
Sogar Autos können Strom einspeisen
Selbst erzeugten Strom können Sie ohne Verluste auf Wärmepumpenanlagen, auf vernetzte Speichersysteme oder auch Ladestationen für die Elektroautos Ihres Fuhrparks verteilen. Mittlerweile haben E-Autos und Hybride einen Marktanteil von 31,4 Prozent bei den Neuzulassungen in Deutschland. Der Staat fördert die Installation von Ladestationen in Ihrem Unternehmen (Stand Februar 2022) mit bis zu 900 Euro.
Denkbar wäre auch, dass Sie ihre Mitarbeiter:innen dafür bezahlen, dass diese ihre elektrisch angetriebenen Firmenwagen oder das private E-Auto am Arbeitsplatz stundenweise als Energie-Zwischenspeicher zur Verfügung stellen. Damit kann Ihr Unternehmen von den Mitarbeiter:innen Strom erwerben, den diese zu Hause in der PV-Anlage erzeugen. Die Mitarbeiter:innen geben den Strom dabei zu einem höheren Preis ab, als sie es mit Überschussstrom bei normaler Netzeinspeisung tun würden. Im Fahrzeug verbleibt dabei jederzeit so viel Strom, dass die Fahrt nach Hause inklusive einer Sicherheitsreserve problemlos möglich ist. Die Speicherkapazität des Fahrzeuges, die Sie tagsüber beruflich nutzen, vermieten die Mitarbeiter:innen gewissermaßen an Ihr Unternehmen.
So kann Ihr Unternehmen Strom selbst regenerativ herstellen oder „externen“ Strom genau dann zukaufen, wenn dieser an der Strombörse besonders günstig ist. Diesen Kostenvorteil würden Sie sich mit ihren Mitarbeiter:innen teilen. Diese verdienen mit ihrem Auto Geld, während es am Arbeitsort parkt. Und wenn doch mal unterwegs Strom getankt werden soll? Mit Vodafone M2M und ubitricity könnte das schon bald an jeder Straßenlaterne möglich sein. Vom Micro Grid zum Smart Grid
Manche Expert:innen benutzen die Begriffe Micro Grid und Smart Grid synonym. Doch es gibt Unterschiede zwischen den Bezeichnungen:
Micro Grid: Ein Micro Grid ist ein sogenanntes autarkes Inselnetz. Auch wenn es im übergeordneten Stromnetz zu Schwankungen in der Versorgung kommt, bleibt das Micro Grid aufgrund seiner Fähigkeit zur Selbstversorgung davon verschont. Besonders bei der sogenannten kritischen Infrastruktur (Kliniken, Notrufzentralen, Serverfarmen) bietet die Micro-Grid-Struktur mehr Sicherheit.
Smart Grid: Im Normalbetrieb kann ein Micro Grid durchaus Teil eines größeren Smart Grids sein. In einem großen Smart Grid sind zahlreiche Micro Grids vereint. Diese wiederum können in einem Notfall autark arbeiten.
Smart Water Grid
Die Unesco ist sich in ihrem World Water Report sicher: Die Menschheit wird in naher Zukunft immer mehr Wasser verbrauchen. Doch Umweltverschmutzung und klimabedingte Dürreperioden sorgen zunehmend für Wasserknappheit. Sogenannte smarte Wasserversorgungsnetze (englisch: Smart Water Grid) werden daher eine immer wichtigere Rolle spielen.
Als Folge des EU-Forschungsprojekts WatERP haben Wissenschaftler:innen eine Software entwickelt, die den Wasserbedarf einer Stadt oder eine ganzen Region berechnen kann. Mit Hilfe von IoT-Sensorik und einem selbstlernenden Algorithmus werden über einen längeren Zeitraum Daten erhoben. Eine Software vergleicht Wasserverbrauch, Energieverbrauch und Kosten unter anderem mit Wetterdaten. Daraus entwickelt die Software eine Strategie, um durch intelligente Wasserverteilung eine ausreichende Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Hierzu zählt unter anderem eine intelligente Koordinierung von Pumpen- und Wiederaufbereitungstechnik.
Super Smart Grid
Immer mehr Wissenschaftler:innen sind der Meinung: Es gibt keinen Grund, warum Smart Grids nur in auf bestimmte Regionen oder Länder begrenzt sein sollten. Das sogenannte Super Smart Grid soll sich zukünftig über ganze Kontinente erstrecken. So könnte beispielsweise Solarstrom aus der Sahara oder Strom aus Offshore-Windparks in der Nordsee in ein gemeinsames riesiges Stromnetz fließen.