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Unified Communication

LibreOffice versus OpenOffice: Das können die Microsoft-365-Alternativen

Microsoft 365 Business ist die Referenz in Sachen Büroarbeit. Doch mit LibreOffice und OpenOffice existieren zwei Komplettlösungen für Office-Anwendungen, die Sie kostenlos nutzen können. Was diese bieten, wie sie im Vergleich zueinander und zu Microsoft 365 Business abschneiden, erfahren Sie hier.

So manches Unternehmen scheut nach wie vor die Investition in Arbeitsplatzlizenzen für Microsoft 365 Business. Dabei bietet gerade Microsoft 365 sehr komfortable Funktionen für das Arbeiten im Team: Darunter die überaus nützliche Online-Zusammenarbeit via Cloud, das umfangreiche E-Mail-Programm Outlook und die Kollaborations-Suite Teams.

Was die kostenlosen Open-Source-Alternativen LibreOffice und OpenOffice können und was davon für welchen Einsatz in Frage kommt, lesen Sie in unserem großen Vergleich der Office-Alternativen.

Inhaltsverzeichnis

LibreOffice: Produktivitäts-Tools für viele Plattformen

Laut Document Foundation, einer Vereinigung von LibreOffice-Entwickler:innen, gibt es rund 200 Millionen aktive LibreOffice-Nutzer:innen weltweit. Darunter sind viele Regierungsorganisationen, etwa die interministerielle Arbeitsgruppe des französischen Staates mit rund 500.000 distribuierten Rechnern auf denen LibreOffice läuft.
Auch Studierende mögen LibreOffice: Sie machen rund ein Viertel der Nutzer:innen des kostenlosen Open-Source-Angebots aus. Weitere zehn Prozent sind Linux-Anwender:innen – denn LibreOffice ist in den meisten Linux-Distributionen bereits standardmäßig enthalten.
Sowohl LibreOffice, als auch OpenOffice stammen aus dem Open-Source-Universum rund um das Betriebssystem Linux. Beide Programmpakete basieren auf demselben Quellcode. Im Jahr 2010 hat sich LibreOffice allerdings vom OpenOffice-Universum getrennt. Seitdem entwickeln Programmierer:innen aus aller Welt die Softwaresuite ständig weiter, während OpenOffice seitdem weitgehend unverändert blieb. Das hat Vorteile, aber auch Nachteile. LibreOffice ist insgesamt moderner. Andererseits mögen viele Linux-Nutzer:innen den puristisch-schlichten und dabei sehr ressourcensparenden Auftritt von OpenOffice. Beide Pakete gibt es sowohl für Linux, als auch für MacOS und Windows. Aber nur LibreOffice bietet echte 64-Bit-Power unter Windows und Linux, während OpenOffice lediglich für Linux in einer 64-Bit-Ausgabe verfügbar ist.
OpenOffice gibt es außerdem als AndrOpen Office für das Smartphone-Betriebssystem Android und unter dem Namen AO Office auch für das iPhone - beide vom Entwickler Akikazu Yoshikawa.
LibreOffice gibt es für Android und iPhone nur als Dokumentenreader. Auch hier finden sich aber Weiterentwicklungen aus dem Open-Source-Umfeld. Die Collabora Ltd. bietet seit 2016 unter dem Namen Collabora Online eine eigene LibreOffice-Variante, die als Cloudlösung plattformunabhängig funktioniert.
Das LibreOffice-Paket und sein OpenOffice-Pendant enthalten jeweils folgende Komponenten:
  • Writer: Textverarbeitung ähnlich wie Microsoft Word
  • Calc: Tabellenkalkulation ähnlich wie Microsoft Excel
  • Impress: Präsentationen ähnlich wie Microsoft PowerPoint
  • Draw: Ein Tool zum Erstellen von Zeichnungen
  • Base: Ein Datenbankprogramm, ähnlich Microsoft Access
  • Math: Ein Formel-Editor, den Sie auch innerhalb der anderen Anwendungen nutzen können
Eine Frau in roter Bluse sitzt an einem Mac und telefoniert via Headset

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Wenn Sie bereits mit OpenOffice gearbeitet haben, gelingt Ihnen der Umstieg auf LibreOffice problemlos: Die jeweiligen Dateiformate sind untereinander nahezu identisch. Das System ist aktuell in mehr als 100 Sprachen verfügbar und nutzt standardmäßig das offene Standard-Dateiformat „OpenDocument”.
Mit Microsoft Office, beziehungsweise Microsoft 365 ist es allerdings nur eingeschränkt kompatibel: Dateien aus MS Word und Co. lassen sich in LibreOffice zwar öffnen, Sie müssen dabei jedoch mit Formatierungsfehlern rechnen - vor allem bei komplexeren Formatierungen. Das Gleiche gilt, wenn Sie OpenOffice-Dateien in der Microsoft-Suite öffnen wollen: Solange es sich um einfache Standard-Dokumente handelt, gelingt dies problemlos. Sobald jedoch komplexe Formatierungen ins Spiel kommen, stößt die Kompatibilität schnell an Grenzen.
Generell können Sie aber sowohl bei LibreOffice als auch bei OpenOffice das Standardateiformat ändern: LibreOffice unterstützt beispielsweise auch die aktuellen .docx-Formate von Microsoft Word. Möchten Sie allerdings eine komplexer Formatierung anlegen, etwa mit unterschiedlichen Formatvorlagen, manuellen Umbrüchen sowie Kopf- und Fußzeilen, weist LibreOffice Sie darauf hin, dass dies nur im OpenDocument-Format möglich ist.
Für LibreOffice existiert auch ein Online-Bearbeitungssystem. Um dieses zu nutzen, müssen Sie eine App auf einem eigenen Server installieren. Anschließend können Sie grundlegende Funktionen der Online-Zusammenarbeit im Webbrowser nutzen. An die Kollaborationsfunktionen von Microsoft Office reicht LibreOffice allerdings nicht heran. Außerdem fehlt ein E-Mail-Programm wie Microsoft Outlook: Viele Nutzer:innen weichen hier auf Thunderbird (Open Source von der Mozilla Foundation) oder den Webclient ihres Anbieters aus.
Die wesentlichen Vorteile von LibreOffice:
  • Kostenlos und für viele Betriebssysteme und Geräte verfügbar
  • Großer, ansprechender Funktionsumfang
  • Weitgehend kompatibel zu anderen Office-Paketen
  • Open-Source-Projekt mit offenen Quellcodes und freier Weiterentwicklung
  • Häufige Updates für größtmögliche Aktualität
  • Speichermöglichkeit in den aktuellen Office-Formaten „.docx”, „.xlsx” und Co.
  • Support-Angebot für Business-User:innen über zertifizierte Partnerunternehmen (gilt nicht für die Collabora-Varianten)
Die Nachteile von LibreOffice:
  • Eingeschränkte Kompatibilität zu Microsoft Office: erschwerter Austausch von Dokumenten mit Kund:innen, Auftraggeber:innen oder anderen Microsoft-Nutzer:innen
  • Nur grundlegende Online-Kollaborationsfunktionen mit administrativem Zusatzaufwand
  • Kein E-Mail-Programm enthalten

OpenOffice: Der LibreOffice-Vorgänger punktet mit guter Performance

Sun Microsystems entwickelte OpenOffice nach der Übernahme von StarDivision (ursprünglicher Anbieter eines OpenOffice-Vorläufers) lange Zeit weiter. Im Jahr 2010 übernahm der Datenbankspezialist Oracle dann den vor allem für seine Java-Technologie bekannten Anbieter Sun.
Daraufhin wendeten sich viele Open-Source-Projekte von Oracle ab. Einige davon entschieden sich, OpenOffice als Basis für ein eigenes Office-Projekt zu nutzen: LibreOffice war geboren. Dass OpenOffice somit der Vorgänger von LibreOffice ist, zeigt sich auch an den Versionsnummern, die LibreOffice gegenüber OpenOffice seitdem einfach fortgeführt hat.
Oracle behielt die Namensrechte an OpenOffice und gliederte die Abteilung formal aus. Seit 2011 ist OpenOffice Teil der Apache Software Foundation und heißt daher mit vollständigem Namen „Apache OpenOffice”. Inzwischen gibt es von OpenOffice auch Versionen für Betriebssystem-Exoten wie IBM OS/2, eComStation und FreeBSD. 
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Einer der größten Vorteile von OpenOffice ist, dass die Programmsuite auch auf älteren und wenig verbreiteten Systemen läuft. Die Bedienung, der Funktionsumfang und die Kompatibilität unterscheiden sich nur unwesentlich von LibreOffice.
Wesentliche Vorteile von OpenOffice:
  • Bessere Performance als Libre Office, speziell auf älteren Systemen
  • Unterstützt mehr Betriebssysteme und Plattformen
  • Läuft tendenziell stabiler als LibreOffice, da es weniger Neuerungen gibt
  • Übersichtliches, vertraut wirkendes User-Interface
Die Nachteile von OpenOffice:
  • In den letzten Jahren kaum Neuerungen und Updates
  • Benutzeroberfläche nicht mehr zeitgemäß
  • Fehlende LibreOffice-Funktionen aufgrund geringerer Weiterentwicklungen
  • Import- und Export-Funktionen weniger umfangreich als bei LibreOffice

Fazit: LibreOffice siegt nach Punkten, kommt aber an Microsoft 365 Business nicht heran

Insgesamt stellt LibreOffice gegenüber OpenOffice das ausgereiftere und modernere System dar. Die Document Foundation aktualisiert das Programmpaket fortlaufend und entwickelt es weiter. OpenOffice erhält dagegen vergleichsweise schleppende Updates. Die Bedienoberflächen ähneln sich bei beiden Systemen und sind vergleichbar intuitiv wie bei Microsoft 365 Business. Wenn Sie also auf eine kostenlose Open-Source-Office-Alternative setzen wollen, ist LibreOffice die bessere Wahl.
Sie sollten allerdings Ihre Anforderungen prüfen: Was sowohl LibreOffice als auch OpenOffice fehlt, ist eine native Cloud-Unterstützung wie in Microsoft 365 Business. Bei LibreOffice können Sie diese zwar eingeschränkt herstellen – sie erfordert aber Kenntnisse in der Serveradministration und reicht an den Funktionsumfang des kostenpflichtigen Microsoft-Pakets nicht heran. Oder sie greifen direkt auf die Cloud-Software Collabora Online zurück.
Dementsprechend sind beide Open-Source-Vertreter für die Offline-Bearbeitung von Office-Dokumenten und schnelle Resultate durchaus interessant. In Kombination mit Microsoft 365 Business im selben Umfeld oder in der Kommunikation mit Empfängern treten jedoch häufig Kompatibilitätsprobleme auf, besonders bei komplexen Formatierungen oder Formeln in Ihren Dokumenten. Im Zweifel sollten Sie sich also konsequent für eine der Varianten entscheiden.
Unser Tipp: Laden Sie sich die beiden Open Source-Alternativen herunter und probieren Sie diese aus – und testen Sie parallel dazu Microsoft 365 Business. Speziell für Unternehmen mit mehreren Standorten und solche mit komplexen Office-Anforderungen führt am Microsoft-Angebot allerdings wohl kaum ein Weg vorbei.
Eine Tabelle, die die Fähigkeiten von Libreoffice mit OpenOffice und Microsoft 365 vergleicht
LibreOffice, OpenOffice und Microsoft 365 im tabellarischen Vergleich
Übrigens: Auch in der Cloud können Datenverluste auftreten, sei es durch menschliche Fehler oder durch Cyber-Attacken.  Mehr darüber, wie Sie Ihre Office-Daten wirksam gegen Datenverlust in der Cloud schützen, erfahren Sie in unserem kostenlosen Whitepaper zum Thema Cloud-Back-up für Microsoft 365 Business.

Das Wichtigste zu LibreOffice und OpenOffice in Kürze

  • LibreOffice und OpenOffice sind kostenlose Open-Source-Alternativen zu Microsoft 365. Beide basieren auf demselben Quellcode.
  • LibreOffice wird regelmäßig weiterentwickelt. Die aktuelle Programmoberfläche ist sehr eingängig und intuitiv.
  • OpenOffice hat bis heute nur wenige Updates erhalten. Es ähnelt noch sehr der Version von 2010, ist dafür aber ressourcensparend und läuft auch auf exotischen Betriebssystemen auf kleinen Geräten.
  • Beide Pakete sind nicht vollständig kompatibel zum Microsoft-Pendant. Beim Konvertieren zwischen Microsoft 365 und LibreOffice oder OpenOffice kommt es daher häufig zu Problemen.
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