Ein wichtiges Einfallstor für Cyberkriminelle sind E-Mails an die Mitarbeiter:innen von Unternehmen. Accenture warnt: „Wenn Unternehmen gehackt werden, dann passiert das oft mit Hilfe der Mitarbeiter:innen – ohne, dass sie es merken. Social Engineering ist für 98 Prozent aller Hackerangriffe der Ausgangspunkt.“
Daher versenden Datenschutzexpert:innen bei ihren Pentests regelmäßig fingierte E-Mails an alle Mitarbeiter:innen des Unternehmens, das sie gerade überprüfen. Über darin versteckte Inhalte checkt dann das Prüfteam, wie viele Personen die E-Mails geöffnet und der darin enthaltenen Anweisung gefolgt sind, beispielsweise zur Übermittlung des eigenen Netzwerkpassworts.
Bereits durch eine einzige geöffnete E-Mail können Mitarbeiter:innen das gesamte Firmennetz gefährden und Türen für Spyware oder Ransomware öffnen, die dann mitunter jahrelang unerkannt im internen Netz verbleibt. Accenture schlägt daher im Geschäftsverkehr nachfolgende Checkliste für mehr Cyber-Security bei E-Mails vor. Erscheint auch nur einer dieser Punkte verdächtig, sollte eine E-Mail nicht geöffnet werden. Außerdem sollte grundsätzlich die E-Mail-Verschlüsselung des Mailprogramms genutzt werden. Absender:in prüfen: Sind die Absender:innen von E-Mails bekannt und die angezeigten E-Mailadressen plausibel?
„Call to action“: Wird in einer E-Mail zu einer ungewöhnlichen und potenziell gefährlichen Aktion aufgefordert, zum Beispiel zum Verifizieren des persönlichen Netzwerkpassworts auf einer Webseite? Wird bei Nichtbefolgen mit schweren Konsequenzen gedroht (sofortige Sperrung des eigenen Kontos, Abbuchung eines hohen Rechnungsbetrages)?
Links prüfen: Enthält eine E-Mail verdächtige Links zu unbekannten Seiten oder werden Links durch Verwendung sogenannter URL-Shortener unkenntlich gemacht?
Formulierungen: Werden ungewöhnliche oder schlecht aus anderen Sprachen übersetzte Formulierungen verwendet, die in der Geschäftswelt nicht üblich sind?
Daneben hat Accenture noch weitere Tipps für Mitarbeiter:innen, die häufig mobil arbeiten – zum Beispiel E-Mails lesen oder aus der Ferne auf ihr Firmennetz zugreifen: Vorsicht bei fremden WLAN-Netzen. Diese sind ein potenzieller Angriffspunkt für Cyberattacken per Man-in-the-Middle. Dienstliche E-Mailadressen und -konten nicht privat nutzen.
Jedes Passwort nur einmal nutzen, um Attacken per Credential-Stuffing zu erschweren.
Außerdem sollten Unternehmen bei der internen Rechtevergabe an Mitarbeiter:innen sparsam sein und möglichst nur gestaffelte Rechte für einzelne Bereiche oder Aufgaben vergeben. So können Hacker:innen mit gestohlenen Accounts nicht das gesamte Firmennetz angreifen.
Im Video berichten die Mitarbeiter:innen, wie leicht Beschäftigte Opfer von E-Mails mit Spyware oder Ransomware werden können.