Rettung durch Digitalisierung
Rund um die Uhr erreichbar
Der Case Johanniter
Der Case Johanniter-Unfall-Hilfe
Rund um die Uhr sicher erreichbar
Wie kaum ein anderer Bereich zeigt die Gesundheitsbranche, dass die digitale Transformation stets den Menschen und seine Bedürfnisse im Blick haben muss. Das gilt auch für die Johanniter-Unfall-Hilfe: Zehntausende Kund:innen und Patient:innen vertrauen jährlich auf die Dienste des Ordenswerks. Damit die Johanniter sich ganz auf ihre Arbeit konzentrieren können, steht ihnen Vodafone als vertrauensvoller Partner für Telekommunikation zur Seite.
Unser vorrangiges Ziel ist, bestmöglich für die Menschen da zu sein. Technologie ist dabei Mittel zum Zweck – aber gleichzeitig auch ein mächtiger Hebel.
Thomas Mähnert, Mitglied des Bundesvorstands der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Die Herausforderung
Boommarkt E-Health
In Notsituationen ist jede Sekunde entscheidend – ein zuverlässiges Netz kann somit im wahrsten Sinne des Wortes Leben retten. Auch jenseits der Erreichbarkeit der Einsatzkräfte bringt die Digitalisierung des Gesundheitssektors viele Herausforderungen mit sich: von der sicheren Übertragung sensibler Gesundheitsdaten über den Aufbau moderner 5G Netze bis hin zur Implementierung von Telemedizin.
E-Health – also jener Bereich, der aus dem Aufeinandertreffen von modernen Kommunikationstechnologien und Medizin entstanden ist – wird heute von vielen Beobachtern als eines der größten Versprechen der Digitalisierung angesehen. Diese Einschätzung wird durch einen Blick auf die jüngsten Wirtschaftszahlen bestätigt: Betrug der Umsatz der Branche 2023 noch etwa 4,82 Mrd. Euro, wird für das Jahr 2028 laut dem Portal Statista ein Marktvolumen von 7,29Mrd. prognostiziert – das entspricht einem jährlichen Umsatzwachstum von 8,63 Prozent.
Das Unternehmen
In den unterschiedlichsten Bereichen aktiv
Die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. ist eine der größten Wohlfahrts- und Hilfsorganisationen Europas. Von der Ausbildung über Rettungsdienst, Krankentransport und Zivil- und Katastrophenschutz bis hin zu Kinder- und Seniorenbetreuung engagieren sich die Johanniter seit fast siebzig Jahren in den unterschiedlichsten karitativen und sozialen Bereichen.
Dahinter steckt ein gewaltiger logistischer Aufwand: Die Johanniter-Unfall-Hilfe beschäftigt mehr als 23.000 hauptamtliche und rund 40.000 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dazu kommen mehr als 1,25 Millionen Fördermitglieder. Im Jahr 2018 allein bestritten die Johanniter 688.000 Rettungseinsätze, transportierten mit ihren Fahrdiensten fast 4,3 Millionen Mal Menschen mit Mobilitätseinschränkungen und führten rund 359.000 Krankentransporte durch.
Die Lösung
Flexible und zuverlässige Netze
Für den reibungslosen Ablauf der Kommunikation zwischen der Bundesgeschäftsstelle in Berlin, den Niederlassungen der Landes- und Regionalverbände und den mehr als 860 Dienststellen vertrauen die Johanniter auf das Fest- und Mobilfunknetz von Vodafone. Das breit gefächerte Angebot der Johanniter stellt besondere Anforderungen an den Telekommunikationsprovider. Schließlich müssen nicht nur die Service-Rufnummern der zahlreichen Niederlassungen ständig für Patienten und Hilfsbedürftige erreichbar sein; auch die Mitarbeiter der Rettungs- und Transportfahrzeuge, in der Betreuung, Pflege und den Kindertagesstätten sowie im Katastrophen- und Bevölkerungsschutz brauchen eine verlässliche mobile Kommunikation. Eine weitere Herausforderung ist die Bereitstellung des Johanniter-Hausnotrufs, den momentan rund 189.000 Kunden in Anspruch nehmen.
Die Geschäftsstellen sowie die Service-Rufnummern der Johanniter sind über IP-basierte Festnetzkommunikation von Vodafone jederzeit erreichbar. Eine Breitband-Internetanbindung ermöglicht den Zugriff auf Logistik und Organisation.
Da ein Großteil der Arbeit im Außeneinsatz stattfindet, setzen die Johanniter spezielle Smartphone-Apps ein. Die hierfür benötigte zuverlässige und abhörsichere mobile Datenanbindung wird durch die mobile VPN-Lösung Corporate Data Access von Vodafone gewährleistet. Sie lässt sich in allen mobilen Endgeräten nutzen und authentifiziert jeden Teilnehmer, der sich ins Firmennetz einwählt. Administratoren können Mitarbeitende über eine flexible Teilnehmerverwaltung je nach Bedarf autorisieren oder auch löschen.
Für den Johanniter-Hausnotruf kommt die Global Data Service Platform (GDSP) von Vodafone zum Einsatz. Im Notfall kann sich die SIM-Karte, die in der Basisstation verbaut ist, per National Roaming auch in andere Netze einwählen. Dadurch ist garantiert, dass jeder Notruf ankommt. Ähnlich funktioniert der Johanniter-Begleiter: Mit diesem tragbaren Notrufsystem können Sportler, Wanderer oder auch Kinder und Jugendliche in Gefahrensituationen auf Knopfdruck eine Sprachverbindung zur Leitstelle aufbauen und ihre GPS-Position übermitteln.
So funktioniert der Hausnotruf
Die Vorteile
Auf einen Blick
Dank der digitalisierten Kommunikation können sich die Johanniter ganz und gar ihrem Daseinszweck widmen: nämlich der Hilfe von Mensch zu Mensch. Wo organisatorische Abläufe durch Technologie verschlankt werden, bleibt mehr Zeit für die Kunden und Patienten.
Festnetz und Mobilfunknetz
bundesweit und flächendeckend
Betreuung aus einer Hand für alle genutzten Vodafone-Produkte
durch eigenes abgestelltes Team
Sichere mobile Datenkommunikation
über Vodafone Corporate Data Access
Sichere und zuverlässige Haus- und Mobil-Notruflösungen
über Vodafone Global Data Service Platform
5 Fragen an Peter Heiniger
5 Fragen an Peter Heiniger
5 Fragen an Peter Heiniger, Gründer von Medisanté
Schnellere Netze, bessere Medizintechnik
Im Gesundheitsbereich gibt es riesiges Digitalisierungspotenzial. Gleichzeitig stellt die Branche hohe Anforderungen an die verwendete Technologie. Wie die Digitalisierung gelingen kann und welche Vorteile für Patienten sich daraus ergeben, verrät Peter Heiniger von Medisanté.
Wir brauchen ein zuverlässiges Netz, um die Daten zu unseren Servern zu leiten.
Peter Heiniger, Gründer von Medisanté
Herr Heiniger, wie kam es zur Gründung von Medisanté?
Peter Heiniger: Das Unternehmen habe ich gegründet, weil vorher eine zuverlässige Anbindung von Patienten zur Erfassung medizinisch relevanter Daten nicht möglich war. Es hatte sich gezeigt, dass die Anbindung per WiFi nicht zuverlässig funktioniert. Viele Patienten sind technisch einfach nicht genug bewandert, um zum Beispiel ein Blutdruckmessgerät mit einem Tablet zu verbinden. Das war dann wie ein Wackelkontakt zu jedem Patienten. Wir mussten also auf Technologien umstellen, die immer funktionieren. Und da bot sich Mobilfunk an. Gestartet sind wir in der Schweiz, arbeiten in Europa aber zum Beispiel auch an Projekten in Frankreich und Deutschland. Außerdem gibt es Pilotprojekte im Mittleren Osten und auch in den USA. Insbesondere wegen der in den verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich geregelten Krankenkassen-Erstattungen müssen wir dazu immer die genaue Situation vor Ort analysieren und berücksichtigen.
Wie sehen Ihre Aktivitäten insbesondere in Deutschland aus?
Peter Heiniger: Wir glauben, dass 2020 ein spannendes Jahr in Deutschland wird, weil die Digital-Healthcare-Initiative von Gesundheitsminister Jens Spahn dann hoffentlich einschlagen wird. Und wir sehen uns in diesem Bereich in der Poleposition. Denn im Zentrum unserer Lösung steht ein „Medical Data Exchange Center“ – eine Art Hub, der die Daten der Patienten mit einer klinischen Software verbindet. Dabei spielt Vodafone eine sehr wichtige Rolle, denn wir brauchen ein zuverlässiges Netz, um die Daten zu unseren Servern zu leiten.
Das klappt ja – etwa in der Schweiz – heute schon mit den aktuellen, älteren Mobilfunkstandards. Welche Vorteile erwarten Sie für Ihr Geschäft von 5G?
Peter Heiniger: Für unsere Anwendungen geht es weniger um Highspeed- Datenübertragungen oder kürzeste Latenzen. Für uns hochinteressant sind die Möglichkeiten, Mobilfunkgeräte mit extrem geringem Stromverbrauch zu betreiben, sowie eine hohe Durchdringung von Gebäuden. All dies wird 5G in weiterer Zukunft leisten. Auf kürzere Sicht ist für uns aber auch das als Zwischenschritt zwischen 4G und 5G realisierte Narrowband-IoT sehr spannend. Mit einer 2G-Datenverbindung sind mit einer typischen Batterie in einem medizinischen Endgerät vielleicht 200 Messungen möglich. Mit Narrowband-IoT werden es 1.500 Messungen. Und, ebenso wichtig: Statt das Mobilfunkmodul zum Stromsparen nach jeder Messung abschalten zu müssen, kann es immer empfangsbereit bleiben. So lässt sich das Gerät für die Anpassung von Einstellungen oder Updates jederzeit erreichen.
Wer heute vernetzte Healthcare-Lösungen konzipiert, dem ist klar, dass er am besten direkt auf 5G setzt.
Peter Heiniger, Gründer von Medisanté
Das Krankenhaus der Zukunft
Sehen Sie dennoch auch Anwendungsgebiete, die von den hohen Datenraten und geringen Latenzen von 5G profitieren würden?
Peter Heiniger: In einem modernen Schweizer Spital finden Sie bis zu 12.000 Geräte, die im Netz hängen. Wenn Sie das per WLAN realisieren, brauchen Sie schnell 350 Repeater. Solche Installationen sind sehr teuer und dennoch fehleranfällig. Nach der Umstellung auf 5G werden ein oder zwei 5G-Repeater im Krankenhaus ausreichen. Über unser Backend können wir die Geräte dann direkt ans klinische Informationssystem anbinden, die Zuverlässigkeit stellen wir mit Network Slicing sicher. Bei einer durchschnittlichen Lebensdauer klinischer Geräte von 10 bis 15 Jahren können die Kliniken natürlich nicht alle sofort auf 5G umstellen. Aber dazu lassen sich „virtuelle Kabel“ etwa an alten seriellen Schnittstellen anschließen, die dann über 5G die Verbindung zum Netz herstellen.
Wenn wir noch etwas weiter in die Zukunft blicken, könnten wir uns beispielsweise vorstellen, dass die Bedienerführung, das User Interface, auf einem komplexeren medizinischen Endgerät nicht mehr lokal läuft, sondern zentral in einer Cloud. Der Vorteil einer solchen Vision wäre, dass alle Geräte immer auf dem aktuellsten Softwarestand sind und wir neue Features zentral für alle angeschlossenen Geräte ausrollen könnten. Um dahin zu kommen, sind allerdings noch einige regulatorische und architektonische Hürden zu überwinden.
Irgendwann ist 5G dann in allen klinischen Geräten eingebaut?
Peter Heiniger: Das nun auch wieder nicht. Eine Mobilfunkanbindung in fest installierten Geräten wie einem Computer-Tomografen ergibt schlicht keinen Sinn, hier stört kein Netzwerkkabel. Aber überall da, wo medizinische Geräte fahrbar beziehungsweise portabel und insbesondere „wearable“ sind, wie bei Ultraschall- oder tragbaren EKG-Geräten, könnte es schon in diese Richtung gehen.
Es gibt im Übrigen noch einen anderen Trend, der in diese Richtung weist: Es ist bekannt, dass Patienten umso früher gesund werden, je früher sie wieder zu Hause sind. Mit vernetzter Medizintechnik muss der Patient nicht so lange im Krankenhaus bleiben, nur damit bestimmte Vitaldaten überwacht werden können. Und auch aus wirtschaftlicher Sicht ist dieses Thema hochinteressant. Industrienationen geben rund zehn Prozent ihres Bruttoinlandprodukts für Healthcare aus. In Deutschland sind es 12 Prozent, in der Schweiz 13 Prozent und in den USA sogar 18 Prozent. Das ist ein Riesenmarkt, der gleichzeitig ein hohes Digitalisierungsdefizit aufweist.
Herr Heiniger, vielen Dank für dieses Gespräch!
Zukunftsbranche E-Health
Digitale Gesundheit
Die Digitalisierung der Gesundheit
Zukunftsbranche E-Health
E-Health – also jener Bereich, der aus dem Aufeinandertreffen von modernen Kommunikationstechnologien und Medizin entstanden ist – wird heute von vielen Beobachtern als eines der größten Versprechen der Digitalisierung angesehen. Diese Einschätzung wird durch einen Blick auf die jüngsten Wirtschaftszahlen bestätigt: Betrug der Umsatz der Branche 2018 noch etwa 491 Millionen Euro, wird für dieses Jahr laut dem Portal Statista ein Marktvolumen von 662 Millionen Euro prognostiziert – das entspricht einem jährlichen Umsatzwachstum von 16,1 Prozent.
Aber was bedeuten diese Zahlen konkret? Und wie wird sich das Gesundheitssystem durch die Digitalisierung ändern? Wir haben uns die aktuellen Transformationsprozesse aus Patienten- und Arztperspektive angeschaut und nachgeforscht, wie große Krankenhäuser und deren Führungskräfte mit dem Wandel umgehen.
Dank der Änderungen der Gesetzeslage hat Deutschland im telemedizinischen Bereich schon einen riesigen Schritt nach vorn gemacht.
Dr. Monika Gratzke, medizinische Direktorin bei KRY
Telemedizin auf dem Vormarsch
Seit Verabschiedung des sogenannten E-Health-Gesetzes im Jahr 2016 verfügt Deutschland über einen konkreten Fahrplan zur Einführung digitaler Anwendungen im Gesundheitswesen. Dazu gehören auch etliche Innovationen, die aus Patientenperspektive relevant sind: zum Beispiel die Videosprechstunde, die wesentlich zum Hype um das Thema Telemedizin beigetragen hat. Seit dem entsprechenden Beschluss des Deutschen Ärztetages im Mai 2018 dürfen Patienten per Telefon, SMS, E-Mail oder Onlinechat behandelt werden – selbst, wenn es davor keinen persönlichen Kontakt mit dem Arzt in der Praxis gegeben hat.
Die Vorteile einer solchen Neuerung liegen auf der Hand: weniger Wartezeiten und Bürokratie, mehr Flexibilität und Zeit für sich. Trotzdem wird das Angebot bisher zögerlich angenommen, besonders Ärzte befürchten eine Schwächung des menschlichen Aspekts. Dr. Monika Gratzke, medizinische Direktorin beim Telemedizin-Anbieter Kry, hält dem entgegen: „Bei einer Onlinebehandlung gehen weder die Qualität noch die zwischenmenschliche Beziehung verloren. Sobald die Kollegen sehen, wie eine solche Videosprechstunde abläuft und dass ein echter Kontakt zwischen dem Arzt und dem Patienten stattfindet, sind sie überzeugt.“
Das Konzept hinter KRY ist so einfach wie effektiv: Per App lässt sich online ein Videotermin mit einem Arzt vereinbaren, Rezepte und Krankschreibungen können auch über KRY eingefordert werden. Der Patient kann sogar die Medikamente zu einer Apotheke seiner Wahl bestellen – er muss sie dann nur noch abholen, sobald die App ihm Bescheid gibt, dass alles da ist.
Bessere Patientenbetreuung durch Telemonitoring
Telemedizin kann jedoch viel mehr – indem sie aktiv dazu beiträgt, dass die Patientenversorgung optimiert wird. Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass der Begriff sehr vielfältig und facettenreich ist. So fällt auch Telemonitoring, also die Nutzung von vernetzten Messgeräten zur Erfassung der Vitaldaten des Patienten, unter die Bezeichnung Telemedizin. Ein aktuelles Anwendungsbeispiel liefert hier der Connected Care Service von Medisanté, der in Zusammenarbeit mit Vodafone entwickelt wurde. Dank einer speziellen Vodafone-IoT-SIM-Karte und eines speziellen Messgeräts kann der behandelnde Arzt alle wichtigen Daten seiner Patienten ständig im Auge behalten. Das ist besonders für chronische Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, Übergewicht oder Herzkreislaufprobleme von Bedeutung, da so Patienten auf anstrengende Routinebesuche verzichten können. Keine Kleinigkeit, wenn man bedenkt, dass jeder Deutsche etwa 7 Stunden pro Jahr in Wartezimmern von Arztpraxen verbringt. Aktuell umfasst das Angebot von Medisanté Messsysteme zur Überwachung von Blutzucker und Blutdruck, Herzrhythmus oder Gewicht- und Wasseranteil. Die gemessenen Daten sind jederzeit live einsehbar. Weicht ein Wert zu stark von einem definierten Bereich ab, kann der Arzt den Patienten sofort in die Praxis bestellen oder die Medikation anpassen.
Der Roboter im OP-Saal
Auch Telechirurgie, also die Technologie, die mittels 5G und Robotik die Fernsteuerung chirurgischer Präzisionseingriffe ermöglicht, gehört zu den Anwendungsfeldern der Telemedizin. In Deutschland bieten einige Kliniken bereits heute die neue Operationsmethode an – zum Beispiel das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Regensburg, wo das hoch entwickelte daVinci-System zum Einsatz kommt. Ausgestattet mit drei mechanischen Armen, die gleichzeitig komplizierte Bewegungsabläufe durchführen können, und unterstützt durch einen vierten Arm, der mit einer HD-Kamera mit 3D-Funktion ausgerüstet ist, ermöglicht diese Maschine hoch komplizierte Eingriffe bei maximaler Präzision. Dabei ist das Ziel nicht, den Arzt zu ersetzen, sondern ihm zu helfen, erklärt Prof. Dr. med. Jochen A. Werner, ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender der Universitätsmedizin Essen: „Die Robotik soll dem Chirurgen zusätzliche Möglichkeiten eröffnen, die dem Patienten zugutekommen. Eine dreidimensionale Sicht mit bis zu zehnfacher Vergrößerung, die weiter gesteigerte Bildauflösung mit Integration der Bildgebung und eine immer bessere Beweglichkeit der Instrumente bieten Vorteile, ganz besonders in anatomisch schwer zugänglichen Körperregionen.“
„Die Digitalisierung ist ein Enabler für die Menschlichkeit.“
Prof. Dr. med. Jochen A. Werner gilt als einer der angesehensten Ärzte Deutschlands. Unter seiner Leitung hat sich das Uniklinikum Essen zum womöglich „digitalsten Krankenhaus Deutschlands“ gemausert. Wird er nach den Hintergründen des Erfolgs gefragt, beteuert auch er das gängige Mantra der Digitalisierungsbefürworter: Es gehe weniger um spektakuläre Technologien als um die Verbesserung etablierter Arbeitsprozesse. Deshalb müssen die Mitarbeiter eines modernen Krankenhauses bei allen technologisch getriebenen Umstrukturierungen im Mittelpunkt stehen: „Es ist ganz wichtig, dass man mit allen Beteiligten über das Thema spricht. Dass man nicht irgendwelche Pläne in der Schublade hat und dann Anordnungen trifft. […] Natürlich wird die Menschlichkeit durch die Digitalisierung zunehmen, wenn wir es richtig anstellen. Neudeutsch würde man sagen: ‚Die Digitalisierung ist ein Enabler für die Menschlichkeit.‘ Also sie ermöglicht das letztlich, nur müssen wir es natürlich mit Sinn und Verstand machen.“
Der größte Wandel aller Zeiten?
Mehr Effizienz, mehr Sicherheit, mehr Menschlichkeit: Bedenkt man alle positiven Potenziale, die der E-Health-Revolution bescheinigt werden, scheint es in Bezug auf die Gesundheitsbranche nicht übertrieben, vom „größten Wandel aller Zeiten“ zu sprechen, wie das Prof. Dr. Werner selbst in seinem Blog tut.
Auch in diesem wahrlich lebenswichtigen Bereich zeigt sich somit: Technologie ist nicht nur ein unverzichtbarer Partner zur Verbesserung unserer Lebensqualität – sie kann im wahrsten Sinne des Wortes Menschenleben retten – und tut das oft schon heute.