In einem Serverraum steht ein Notebook, auf dessen Bildschirm eine Warnung vor einem Zero-Day-Exploit rot leuchtet.
Security

Zero-Day-Exploits: Das steckt dahinter und so schützen Sie sich wirksam

Plötzlich haben Sie keinen Zugriff mehr auf Ihre Cloud-Systeme oder können nicht mehr auf Ihre Festplatte zugreifen. Sie wissen noch gar nicht, dass Sie eine Sicherheitslücke haben, da haben Kriminelle sie schon ausgenutzt. Zero-Day-Exploits heißen diese blitzschnellen Angriffe – doch Sie können sich schützen.

Ein Fehler im Code, ein unverschlossenes Hintertürchen, eine Schwachstelle im System und schon kommen Hacker:innen an Ihre Daten. Und die Gefahr wächst. Im Jahr 2023 kam es zu einer Steigerung um 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie Google in einer Studie ermittelt hat. Wie Sie solche Hacks erkennen und sich am besten davor schützen, erfahren Sie hier.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Zero-Day-Exploit?

Ein Zero-Day-Exploit (auch Zero-Day-Angriff oder 0-Day-Angriff genannt) nutzt eine zuvor unbekannte Sicherheitslücke in Software oder Hardware aus. Der Begriff „Zero-Day“ – also „null Tage“ – bezieht sich auf die Zeit, die der Entwickler oder das betroffene Unternehmen hat, um die Lücke zu beheben, da diese bereits ausgenutzt wurde.
Bei einem Zero-Day-Exploit entdecken Hacker:innen eine Schwachstelle in einem IT-System, bevor sie bekannt wird und die Entwickler:innen sie mittels Patch beheben konnten. Die Möglichkeiten, in ein System mit Sicherheitslücke zu kommen, sind vielfältig. Kriminellen kann das etwa mit Hilfe von Phishing-Mails gelingen. Bemerkt Ihr Unternehmen diese bestehende Sicherheitslücke nicht, haben die Angreifer:innen oft Tage, Wochen oder sogar Monate Zeit, um sie auszunutzen. Dabei kann beträchtlicher Schaden entstehen.

Beispiele für bekannte Zero-Day-Exploit-Attacken

Hafnium (2021): Chinesische Hacker:innen nutzten eine Schwachstelle in Microsofts Exchange-Mail-Servern aus und stahlen über einen Zeitraum von zwei Monaten den Inhalt ganzer Postfächer. Es ging dabei um Tausende Server in insgesamt 115 Ländern. Sicherheitschecks hatten die Lücke übersehen. Aufgefallen war der Hack erst durch die Vielzahl unüblicher Datenanfragen.
Follina (2022): Hacker:innen versendeten ein schadhaftes Word-Dokument, das es ihnen ermöglichte, die Remote-Template-Funktion von Microsoft Office zu nutzen. Dies bedeutete, dass sie Zugriff auf die betroffenen Computer hatten. Nach drei Tagen hatte Microsoft das Problem erkannt und behoben.
Unkenntlicher Computerhacker tippt auf einem Smartphone

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Wie funktioniert ein solcher Hack?

Sicherheitslücken kann man sich als eine nicht abgeschlossene Tür vorstellen, durch die Einbrecher:innen kommen. Nur handelt es sich bei der offenen Tür um eine veraltete Software, einen Programmierfehler oder einen Mangel im Design der Software. Entdecken Kriminelle diese Schwachstelle vor dem Sicherheitsteam der Entwickler:innen haben diese die Möglichkeit, einen Code zu entwickeln, der sie ausnutzt. Die Motivation dahinter kann unterschiedlich sein. Mache Hacker:innen bieten ihre Arbeit als Service für Unternehmen an (sogenanntes Ethical Hacking), andere wollen Geld für das Aufdecken der Schwachstellen und wieder andere verfolgen rein kriminelle Ziele wie den Diebstahl von Daten oder Geldmitteln.
Hacker:innen verbreiten diese Sicherheitslücken auch untereinander – etwa über das Darknet. Die Kosten für einen Zero-Day-Exploit können dabei enorm sein. Das Unternehmen Crowdfense kauft solche Lücken auf, um sie selbst an Regierungen oder regierungsnahe Organisationen weiterzuverkaufen. Bis zu 7 Millionen Dollar zahle es für Schwachstellen auf dem iPhone, 5 Millionen für Hintertürchen bei Android-Telefonen und bis zu 3,5 Millionen Dollar für Lücken bei WhatsApp und iMessage.
Arbeiter mit Helm schaut auf sein Smartphone

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Wie genau die Lücke dann ausgenutzt wird, hängt von der Art der Schwachstelle ab. So können sich die Angreifer:innen über Malware, einen benutzerdefinierten Code oder bestehende Hacking-Tools Zugriff verschaffen. Bleibt die Sicherheitslücke unentdeckt, kann sie auch jahrelang ausgenutzt werden.
Sobald Sicherheitsteams die Lücke entdeckt und einen Patch entwickelt haben, handelt es sich per Definition nicht mehr um einen Zero-Day-Exploit. Allerdings heißt das nicht, dass damit die Schwachstelle behoben ist. Oft müssen Nutzer:innen ein Update installieren. Passiert das nicht, ist das betroffene System weiter gefährdet.

Beispiele für bekannte Zero-Day-Exploit-Attacken

Zero-Day-Exploits lassen sich in zwei verschiedene Arten aufteilen:
Gezielte Angriffe: Die Hacker:innen haben sich dabei ein bestimmtes Ziel ausgesucht. Das können staatliche Einrichtungen, Politiker:innen oder große Konzerne sein. Bei diesen Angriffen geht es darum, besonders wertvolle Daten zu erhalten. Doch auch kleine und mittelständische Unternehmen geraten zunehmend in den Fokus der Kriminellen.
Nicht gezielte Angriffe: Diese Zero-Day-Angriffe finden statt, wenn eine Lücke besonders leicht auszunutzen ist oder weitverbreitet ist. Hier besteht für Hacker:innen der Wert in der Masse der erbeuteten Daten, die viele Millionen Firmen und Einzelnutzer:innen weltweit betreffen können.

Darum sind diese Angriffe so gefährlich

Zero-Day-Exploits sind besonders gefährlich, da es sehr lange dauern kann, bis die IT-Security das Problem entdeckt. Es besteht die Gefahr, dass die Sicherheitslücke unverhältnismäßig lange bestehen bleibt. Selbst wenn sie dann bekannt ist, muss erst ein Patch entwickelt, verbreitet und installiert werden. Das alles kostet wertvolle Zeit.
Ein weiteres Problem sind die sogenannten Advanced Persistent Threats (APT). Hierbei hinterlassen die Hacker:innnen selbst Hintertüren im Code, nachdem sie durch die Sicherheitslücke in das System eingedrungen sind,. So kann das System selbst nach einem Patch noch kompromittiert sein. Eine weitere Gefahr ist das sogenannte Cross-Site-Scripting (XSS) – also die Infizierung eigentlich harmloser, fremder Webseiten durch Schadsoftware.

Angriffe auf Zero-Day-Lücken erkennen

Zero-Day-Angriffe zu erkennen, ist eine komplexe Herausforderung. Grundsätzlich handelt es sich um Schwachstellen in eigentlich fertigen und somit als sicher geltenden Systemen. Findet ein Angriff statt, ist es entscheidend, schnell zu reagieren. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, wie Sie einen Zero-Day-Angriff erkennen können:
  • Fehler und Abstürze: Arbeitet Ihr System auf einmal viel langsamer oder stürzt es häufiger ab, kann das ein Anzeichen für einen Zero-Day-Exploit sein.
  • Unbekannte Daten: Entdecken Sie auf Ihrem Rechner unbekannte Dateien oder kommt es zu einem ungewöhnlich hohen Datentransfer, könnte ebenfalls ein Angriff dahinterstecken.
  • Monitoring: Anti-Malware-Anbieter haben Programme, die ihr System durchgängig kontrollieren. Kommt es dabei zu Prozessen oder Zugriffen, die außerhalb der Norm sind, schlägt es Alarm.
Offenes Vorhängeschloss vor Zahlenmuster

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So schützen Sie sich vor Zero-Day-Attacken

Einen hundertprozentigen Schutz vor Hacker:innen gibt es nicht. Und gerade Zero-Day-Exploits sind oft schwer zu erkennen. Dennoch gibt es einige Vorkehrungen, die Sie zum Teil sehr einfach umsetzen können, um entsprechende Angriffe schon im Keim zu ersticken.
  • Schulungen: Ihre Beschäftigten sind das wichtigste Tool, um Cyberattacken zu verhindern. Regelmäßige Weiterbildungen und Security-Awareness-Trainings (z.B.: Phishing-Mails erkennen) können helfen, Angriffe zu verhindern.
  • Regelmäßige Updates: Ihre Software sollte stets auf dem neuesten Stand sein. Die Entwickler:innen bringen regelmäßig neue Updates raus, mit denen sich Sicherheitslücken schließen lassen.
  • Monitoring: Spezielle Programm können Ihre Systeme überwachen und Sie bei auffälligen Vorgängen warnen – dazu gehören beispielsweise unüblicher Datenverkehr oder ungewöhnliche Freigabeanfragen.
  • Antiviren-Anwendung: Ein Antivirenprogramm sollte auf jedem genutzten Endgerät in Ihrem Unternehmen Standard sein.
  • Firewall: Next-Generation-Firewalls können aufgrund ihres enthaltenen Intrusion-Detection-Systems (IDS) ungewöhnliche Aktivitäten innerhalb des Systems feststellen. Das meist damit verbundene Intrusion-Prevention-System (IPS) kann schadhaften Code auf dieser Grundlage bekämpfen – die Zero-Day-Lücke kann es allerdings nicht schließen.

Das Wichtigste zu Zero-Day-Exploits in Kürze

  • Ein Zero-Day-Exploit (auch Zero-Day-Angriff oder 0-Day-Angriff genannt) nutzt unbekannte Sicherheitslücken in Software oder Hardware aus.
  • Der Begriff „Zero-Day“ bezieht sich auf die Zeit, die der Hersteller hat, um die Lücke zu beheben. Da er zum Zeitpunkt des Angriffs nichts von der Lücke wusste, hatte er „null Tage“ Zeit, um sie zu beheben.
  • Zero-Day-Exploits sind besonders gefährlich, da es extrem lange dauern kann, bis die Schwachstelle behoben ist.
  • Es gibt eine Reihe Maßnahmen, die helfen können, einen Zero-Day-Exploit zu vermeiden, einen hundertprozentigen-Schutz gibt es allerdings nicht.
  • Maßnahmen wie regelmäßige Sicherheitsschulungen, ein lückenloses Monitoring und leistungsfähige Firewalls können den Schaden durch Zero-Day-Exploits minimieren helfen.
  • Mit den Vodafone Cyber-Security-Services können Sie Ihr Unternehmen gegen diese und andere Cyberangriffe wappnen.
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