Die beste Lösung, um die WLAN-Reichweite auf 500 Meter und mehr zu erhöhen, ist ein sogenanntes Mesh-System (englisch für Netzwerk oder Gewebe). Es besteht aus einem Router und einer Reihe von Access-Points, die so auf den Büro- und Produktionsflächen angeordnet sind, dass diese lückenlos vom WLAN-Signal erreicht werden. Dabei leiten die Access-Points wie klassische Repeater das Signal des Routers weiter – und sie erzeugen jeweils ein eigenes Signal. So ist über alle Flächen die gleiche Signalstärke gegeben.
Die Access-Points können aus Repeatern bestehen, aber nicht aus klassischen; es muss sich um Mesh-fähige Repeater handeln. Sie sind alle miteinander verbunden und kommunizieren sowohl mit dem Router als auch untereinander. So finden sie stets den effizientesten Weg für den Datenfluss (optimierte Pfadauswahl) und ins Internet.
Crossband-Repeating ist dabei Standard. Die Daten werden je nach aktueller Verbindungsqualität und Auslastung über das 2,4-, 5- oder 6-Gigahertz-Frequenzband übertragen. Weil sie sich nicht zweimal auf demselben Kanal hin- und herbewegen müssen, ist die Datenübertragung schneller und zuverlässiger. Für die bestmögliche Leistung des Mesh-Systems sollten die Access-Points außerdem Dualband-Geräte sein und mindestens WiFi 6 sowie MU-MIMO unterstützen.
Der Router eines Mesh-Systems fungiert als Schnittstelle zur Konfiguration via App oder Webinterface. Er überträgt aktuelle SSIDs (Service Set Identifiers) oder Schlüssel synchron auf alle Access-Points, sodass die Endgeräte das WLAN unabhängig vom Access-Point stets als ein Netz wahrnehmen und es keinerlei Zugangsprobleme gibt.
Anders als in einem Repeater-Netz gibt es in einem Mesh-System Roaming. Dieser Wechsel von einem zum anderen Access-Point erfolgt automatisch und nahtlos – mit nur geringen Verbindungsunterbrechungen. Das Mesh-System entscheidet sich dabei stets für den Access-Point mit der aktuell besten Leistung.
In manchen Mesh-Systemen lassen sich Router und Access-Points auch per Kabel verbinden (LAN). Wenn möglich, sollten Sie dies tun, da es einen spürbaren zusätzlichen Leistungsgewinn und damit eine noch bessere WLAN-Abdeckung bringt.
Der für Mesh-Systeme verwendete WLAN-Hauptstandard ist IEEE 802.11s. Er ist Teil der IEEE-802.11-Familie, der Grundlage der WLAN-Technologie. Es gibt jedoch auch herstellerspezifische Lösungen, die nicht diesen Standard verwenden. Viele Anbieter integrieren eigene Technologien in ihre Mesh-Systeme, um bestimmte Funktionen wie verbessertes Roaming, optimierte Pfadauswahl oder Kompensation von Access-Point-Ausfällen bzw. -Störungen zu ermöglichen. Deshalb ist es keine Option, Komponenten verschiedener Hersteller einzusetzen. Wenn Sie ein Mesh-System aufbauen wollen, müssen Sie sich für einen Anbieter entscheiden.
Ein Mesh-System kostet mehr als ein klassisches Repeater-Netz, aber das ist sein einziger Nachteil. Es ist die Ideallösung, um größere Büro- und Produktionsflächen über Entfernungen von 500 Metern und mehr mit WLAN zu versorgen – bei durchgehend hoher Übertragungsgeschwindigkeit. Daneben besticht es durch:
Einfache Skalierbarkeit: Zusätzliche Access-Points können Sie schnell und ohne komplizierte Einrichtung hinzufügen.
Zuverlässigkeit: Die miteinander kommunizierenden Access-Points finden automatisch den effizientesten Weg für den Datenfluss und ins Internet. Fällt ein Access-Point aus oder wird gestört, ist das Mesh-System in der Lage, sich sofort neu zu organisieren (Selbstheilung des Netzes). So bleibt die Verbindung stets bestehen.
Benutzerfreundlichkeit: Viele Mesh-Systeme bieten eine App, die eine schnelle und unkomplizierte Einrichtung ermöglicht. Damit können Sie Ihr WLAN überwachen, Zugriffskontrollen einrichten und die Internetgeschwindigkeit testen – alles auf dem Smartphone.
Bessere Access-Points verwenden
Die WLAN-Reichweite hängt auch von der Geräteempfindlichkeit und der Antennenqualität ab. Sie können sie weiter erhöhen, indem Sie höherwertige und besser ausgestattete Access-Points verwenden.
Kanalbandbreite der Access-Points reduzieren
Die Kanalbandbreite bei WiFi 6 beträgt im 2,4-Gigahertz-Frequenzband 20 oder 40 Megahertz, im 5- und 6-Gigahertz-Frequenzband 20, 40, 80 oder 160 Megahertz. Sie können die WLAN-Reichweite weiter erhöhen, indem Sie Ihre Access-Points für eine Kanalbandbreite von 20 Megahertz konfigurieren – allerdings ist dann die Übertragungsgeschwindigkeit geringer. Am sinnvollsten ist dies beim 2,4-Gigahertz-Frequenzband, bei dem die Reichweite ohnehin am höchsten ist.
Richtantennen nutzen
Sie verwenden Access-Points, an die sich externe Antennen anschließen lassen? Dann können Sie die WLAN-Reichweite mit Richtantennen zumindest in jeweils eine Richtung weiter erhöhen. Das ergibt in der Praxis allerdings nur in bestimmten Fällen Sinn, etwa bei Point-to-Point-Verbindungen. Es sind auch Access-Points mit eingebauten Richtantennen erhältlich.
All das bringt Sie nicht weiter, die WLAN-Reichweite reicht einfach nicht, oder Sie haben besondere Anforderungen? Dann kann ein 5G-Campus-Netz die Lösung sein. Sprechen Sie uns an!