Windows 10 IoT Enterprise verfügt von Haus aus über diverse Sicherheitsmerkmale, die vor allem in der Industrie und im Handel von Bedeutung sind. Schließlich steuert ein entsprechendes System häufig nicht nur einzelne Arbeitsbereiche, sondern ganze Teile einer Wertschöpfungskette. Dabei sind die Aufgaben und Anforderungen sehr unterschiedlich. Zur Überwachung von Maschinensensoren oder Kassensystemen sind andere Zugriffsmechanismen erforderlich als zur vernetzten Produktionssteuerung.
Dementsprechend gibt es besondere Anforderungen an die Sicherheit solcher Systeme. Das beginnt schon an der Oberfläche, die sich stark anpassen und auf wesentliche Bestandteile reduzieren lässt. Unternehmen können bei Windows 10 IoT Enterprise beispielsweise verhindern, dass Mitarbeiter:innen die eigentliche Bedienoberfläche ausblenden und im Internet surfen oder fremde Software installieren.
Windows 10 IoT Enterprise
Die normale IoT-Enterprise-Edition von Windows 10 läuft auf jedem beliebigen Rechner, auf dem auch das normale Windows 10 lauffähig ist. Die Core-Variante des Betriebssystems wiederum findet vor allem in Klein- und Kleinstcomputern ihr Einsatzgebiet. Microsoft hofft, gegenüber den Linux-Varianten mit einfacherer Wartung und besserem Hardwaresupport punkten zu können.
Mithilfe des sogenannten ICD (Imaging and Configuration-Designer) lassen sich Geräteklassen aufbauen und verwalten. So ist es möglich, bestimmte Kleingeräte wie den Raspberry Pi über Gruppenfunktionen im industriellen Einsatz übersichtlich zu administrieren.
Windows 10 IoT Core
Die Core-Version unterstützt die Nutzung von UWP-Apps (Universal Windows-Platform), die im Bereich Softwareentwicklung Bedeutung haben und sich über Microsoft Visual Studio aufbauen lassen. Mithilfe von XAML (Extensible Application-Mark-up-Language) lassen sich Benutzereingaben transparent realisieren und die Daten innerhalb anderer Systeme wie beispielsweise Apps verwenden.
Windows 10 IoT Core kommt auch in Hardwareprodukten ohne klassischen separaten Bildschirm zum Einsatz und steuert beispielsweise Kleinroboter, Wandthermostate mit eigenem, spezialisierten Display oder intelligente Zapfanlagen. Auf Wunsch kommt es auch ganz ohne Bedienoberfläche aus. Gerade für derartige Anwendungsfälle ist es wichtig, dass das Betriebssystem besonders schlank gestaltet ist und mit geringen Hardwareanforderungen auskommt. Für diese Einsatzfälle bietet sich die Core-Version an.
Windows 10 IoT Mobile Enterprise
Bei Windows 10 IoT Mobile Enterprise handelt es sich um eine Weiterentwicklung von Windows Mobile. Im Gegensatz zur Core-Version verfügt Windows 10 IoT Mobile Enterprise ab Werk über eine grafische Benutzeroberfläche mit der vom Smartphone bekannten Kacheloptik. Das mobile Betriebssystem unterstützt x86-, x64- sowie die ARM-Architektur. Es ist häufig bei POS-Systemen und Mobilgeräten für industrielle Anwendungen im Einsatz. Ein Point-of-Sale-System, meist abgekürzt als POS-System, ist ein System zur Unterstützung von Bestell- und Abrechnungsvorgängen in Servicebetrieben (etwa an der Kasse in einem Café). Seit dem 14. Januar 2020 wird die IoT-Variante von Windows Mobile nicht mehr von Microsoft unterstützt. Daher stellt Microsoft keine Sicherheits-Updates mehr zur Verfügung.
Welche Version ist optimal für meinen Einsatzzweck?
Die passende Variante ergibt sich aus dem gewünschten Einsatzzweck: Geht es um die Steuerung einer Produktionsanlage, von Peripheriesystemen oder eine POS-Lösung mit großem Bildschirm? Dann ist Windows 10 IoT Enterprise das richtige Produkt. Steht der Einsatz von Kleincomputern im Vordergrund oder das Programmieren einer Robotersteuerung weitgehend oder komplett ohne die Windows-Bedienoberfläche? Dann ist die Core-Version interessant.