Viele Smartphones wechseln heute bei entsprechender Voreinstellung selbständig zwischen dem 5G-Mobilfunknetz und dem Firmennetz. In der Regel bemerken Sie von diesem automatischen Umbuchen Ihres Endgerätes wenig.
Über Ihre Software für die unternehmensweite Unified Communications (UC) können Sie aber auch unternehmensweit vorgeben, unter welchen Voraussetzungen sich welche Dienstgeräte umbuchen. Ebenso können Sie das 5G-Netz und das WLAN für einzelne Endgeräte sperren, wenn Sie dies möchten. Zwischen beiden Standards gibt es einige Unterschiede für die praktische Nutzung: Technische Unterschiede
Wie seine Vorgängerstandards kann auch 5G bei freier Sicht Distanzen von 10 bis 15 Kilometern überbrücken. In der Praxis ist das Netz der Basisstationen aber erheblich dichter. Besonders in Städten haben die Funkzellen Radien von oft nur wenigen hundert Metern und überlappen sich zum Teil stark. So haben die Kund:innen beim Telefonieren und beim Datenverkehr über das Internet immer genug Bandbreite zur Verfügung.
An besonders stark besuchten Orten wie Flughäfen, Bahnhöfen und Innenstädten wird das 5G-Mobilfunknetz zusätzlich durch kleine Mikrozellen und noch kleinere Pikozellen ergänzt. Diese versorgen oft nur eine einzige Kreuzung, ein Gebäude oder schließen etwa in Tiefgaragen Versorgungslücken, weil dort die Signale oberirdischer Stationen zu schwach sind.
Im WLAN sind die Reichweiten deutlich geringer und entsprechen eher denen einer Mikro- oder Pikozelle im Mobilfunknetz. Etwa 20 bis 50 Meter weit reicht ein WiFi-Signal unter guten Umgebungsbedingungen. In verwinkelten Gebäuden mit massiven Wänden kann dieser Wert aber auch deutlich niedriger liegen. Mithilfe von sogenannten WLAN-Repeatern können die Netze erheblich erweitert werden.
Das 5G-Netz ist in der Regel die bessere Wahl, wenn Sie mit Ihren Endgeräten viel im Unternehmen unterwegs sind und Sie ein weitläufiges Firmengelände mit großen Freiflächen haben.
Umgekehrt ist Wi-Fi innerhalb von Gebäuden häufig im Vorteil. Denn massive Außenwände, Wärmeschutzverglasungen sowie Hallendächer aus Metall und Armierungen in den Außenwänden blocken das Mobilfunksignal von draußen ab. Ohne zusätzliche Mobilfunkverstärker oder eigene Mikrozellen ist der Mobilfunkempfang dann manchmal gar nicht mehr möglich.
Etwa gleichauf liegen Wi-Fi 7 und 5G bei den sogenannten Latenzwerten. Die Latenz gibt an, wie lange ein Signal vom Endgerät ins Internet und wieder zurück zum Endgerät benötigt. Beide Funktechnologien erreichen hier Werte von weniger als 10 Millisekunden. Der Datenaustausch funktioniert hier also nahezu in Echtzeit.
Sicherheit
Das 5G-Mobilfunknetz arbeitet mit verschiedenen Verschlüsselungsverfahren und dauerhaft überwachten Basisstationen. Somit können Sie immer sicher sein, dass sich Ihr Endgerät auch tatsächlich im Mobilfunknetz Ihres Anbieters einbucht und seine Daten darüber verschlüsselt versendet.
Auch ein Firmen-WiFi können Sie sehr sicher betreiben. Schwieriger wird es, wenn Sie oft unterwegs sind und fremde Hotspots nutzen. So können Hacker:innen an viel besuchten Plätzen falsche WLAN-Hotspots unter den Namen der dortigen Cafés oder Hotels einrichten. Damit können sie den Datenverkehr von WLAN-Nutzer:innen per Man-in-the-Middle-Angriff mitlesen, sobald sich diese an den Hotspots der Cyberkriminellen anmelden.
Geschwindigkeit
Sowohl 5G wie auch Wi-Fi 7 verwenden für eine höhere Bandbreite die sogenannte Massive-MIMO-Technik: Damit sendet und empfängt Ihr Endgerät seine Daten gleichzeitig über mehrere Antennen. Auf Empfangsseite werden die Datenströme dann wieder zu einem größeren Datenstrom zusammengefasst. Wi-Fi 7 ermöglicht darüber hinaus mit der MLO-Technik die parallele Nutzung des 2,4-, 5- und 6-GHz-Bandes. Das erhöht das Tempo noch einmal zusätzlich.
Unter optimalen Bedingungen kann Ihr aktuelles Smartphone über Wi-Fi 7 Daten mit bis zu 5.000 Megabit pro Sekunden übertragen. Einzelne Router für Wi-Fi 7 erreichen sogar bis zu 46.000 Megabit pro Sekunde, also 46 Gigabit.
Allerdings haben das 5- und 6-GHz-Band aufgrund ihrer hohen Frequenz nur eine sehr geringe Reichweite von unter zehn Metern. In der Praxis sind also deutlich niedrigere Bandbreiten zu erwarten, sobald Sie sich auch nur wenige Schritte vom Router wegbewegen.
Im 5G-Mobilfunknetz sind mit 5G+ Bandbreiten von bis zu 1.000 Megabit pro Sekunde im Download möglich. Allerdings ist 5G in öffentlichen Mobilfunknetzen ein sogenanntes „Shared Medium“. Das bedeutet: Alle Endgeräte, die aktuell in einer Funkzelle eingebucht sind, teilen deren verfügbare Bandbreite. Anders sieht es in Campus-Netzen aus, wo Sie selbst bestimmen, welche garantierte Bandbreite Ihr Netzbetreiber exklusiv für Sie bereitstellt.
Doch selbst wenn Ihre Endgeräte unter Wi-Fi 7 und 5G in der Praxis „nur“ einige 100 Megabit pro Sekunde im Download erreichen: Diese Geschwindigkeit reichen für die meisten Anwendungen völlig aus – von der Videotelefonie bis zur Speicherung Ihrer Geschäftsdaten in der unternehmenseigenen Private Cloud. Übrigens können Sie mithilfe von 5G auch sehr einfach ein eigenes und schnelles WLAN auf Ihrem Firmengelände errichten – selbst dann, wenn vor Ort kein Breitbandinternet per FTTH verfügbar ist. Das geht beispielsweise mit dem GigaCube.