Unified Communications nimmt in Zeiten von Arbeitsplatzkonzepten wie flexiblem Homeoffice oder Workplace-as-a-Service (WaaS) eine immer wichtigere Rolle ein. Viele Unternehmen können hohe Investitionen in die Anschaffung oder Umstellung ihrer IT-Infrastruktur vermeiden, wenn sie auf einen Cloud-Service zurückgreifen, der die Funktionen von Unified Communications beinhaltet. Unified-Communications-as-a-Service (UCaaS) bietet die Anwendungen von UC, die im Unternehmen benötigt werden, im Cloud-Modell als flexible Dienstleistung an. Ebenso wie viele andere Cloud-Services ermöglicht auch dieser Ansatz eine relativ einfache Skalierbarkeit für die konkret im Unternehmen benötigten Geschäftsaufgaben. Neben Telefonie, Videokonferenzen, Messaging und Präsenztechnologie umfassen die Angebote auch Contact-Center-Funktionen mit automatischen Weiterleitungen, Sprachantworten und eine Integration in die CRM-Anwendung(en) Ihres Unternehmens.
Zu den wichtigsten Teilbereichen von Unified-Communications-as-a-Service gehören:
unternehmensweites Messaging (beispielsweise via Slack oder Teams) Meeting-Software für Präsenzmeetings, Onlineveranstaltungen und hybride Zusammenkünfte (beispielsweise Webex) Teilen und gemeinsames Bearbeiten von Dateien und Dokumenten über Benutzergruppen hinweg (beispielsweise Microsoft 365) Contact-Center-Funktionen wie automatische Vermittlung, Sprachfunktionen, Anrufmanagement, CRM-Bausteine
Warum UCaaS? Die Frage nach der Kernkompetenz
UCaaS-Lösungen bieten sich vor allem für kleinere und mittelgroße Firmen an, die die Investitions- und Betriebskosten niedrig halten und gleichzeitig die große Flexibilität eines Cloud-Services nutzen möchten. Die wesentlichen Vorteile liegen insbesondere in geringeren Capex- und Opex-Kosten, also kleineren Einmalinvestitionen und Betriebskosten. Schließlich werden UCaaS-Lösungen wie die meisten anderen Cloud-Services auch im Mietmodell und zum „Preis pro Benutzer:in und Monat” angeboten.
Hinzu kommt, dass eine mögliche eigene Lösung nicht nur zunächst hergestellt und installiert, sondern auch fortlaufend gewartet werden müsste. Neue Mitarbeiter:innen lassen sich im UCaaS-Umfeld leichter integrieren, die Lösungen sind in beide Richtungen skalierbar und sorgen für automatische Back-ups und Ausfallsicherheit. Wenn Sie also Ihre Kernkompetenz nicht im Administrieren komplexer Telefonielösungen sehen, hier gleichzeitig aber Bedarf besteht, bieten UCaaS-Angebote eine schnelle, flexible und kostengünstige Möglichkeit, moderne Telefonie- und Kommunikationsangebote in jeder Unternehmensgröße bereitzustellen.
Single- oder Multi-Tenancy: Die Frage nach der Architektur
Grundsätzlich lassen sich UCaaS-Lösungen auf zwei Arten betreiben: Als Single-Tenancy oder als Multi-Tenancy-Architektur. Der Unterschied zwischen beiden Arten der Bereitstellung entspricht in etwa dem von Private- und Public-Cloud-Lösungen: Während die Single-Tenancy-Architektur die Daten und die Serverarchitektur der Kunden auf Anbieterseite getrennt voneinander realisiert, teilen sich beim Multi-Tenancy-Ansatz mehrere Kunden dieselbe Plattform.
Der Hauptvorteil bei der Single-Tenancy-Architektur liegt im Bereich der Sicherheit. Bricht aus irgendeinem Grund die UC-Architektur eines anderen Kunden zusammen, ist das eigene System üblicherweise nicht mit betroffen. Demgegenüber stehen teurere, weil aufwändigere regelmäßige Updates und höhere monatliche Kosten.
Die Multi-Tenancy-Architektur hingegen ist nicht nur bei den Kosten überlegen: Wenn mehrere Kunden sich dieselbe Infrastruktur teilen, entstehen Synergievorteile, die die UCaaS-Anbieter weitergeben können – auch was notwendige Updates und Back-ups angeht. Allerdings weist dieser Ansatz mögliche Schwächen im Bereich der Daten- und Ausfallsicherheit auf.
Eine häufig gewählte Lösung ist daher das sogenannte Hybrid-UCaaS: Hierbei werden einige Daten und Anwendungen lokal oder in einer Private Cloud belassen, während der Großteil der Logik oder beispielsweise PBX-Umgebungen in der Public Cloud betrieben werden.