Spear Phishing – kleiner Anteil, hohe Erfolgsrate
Spear Phishing ist eine extrem effiziente Cyberattacke, obwohl sie nur 0,1 Prozent der gesamten Phishing-Attacken ausmacht. Trotzdem macht Spear Phishing 66 Prozent aller erfolgreichen Phishing-Angriffe aus. (Quelle: Top Phishing Statistics for 2024, CyberX)
Damit eine Spear-Phishing-Attacke erfolgreich ist, brauchen die Angreifer:innen zunächst ein Einfallstor in die Datenwelt ihres Opfers. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Phishing-Attacke, bei der Kriminelle E-Mails häufig wahllos an tausende potenzielle Opfer versenden, richtet sich der E-Mail-Scam (Betrug) konsequent und direkt an eine bestimmte Person oder eine ausgewählte Personengruppe.
Meist enthalten diese Mails sowohl die korrekten Namen der Adressat:innen, als auch persönliche Daten, etwa deren Aufgabenbereiche in ihren Unternehmen, Personalnummern oder Ähnliches.
Teilweise beziehen kriminelle Angreifer:innen persönliche Interessen der Opfer in die Phishing-Attacke mit ein und nutzen öffentlich einsehbare Informationen wie eine mögliche Vereinszugehörigkeit, den Wohnsitz oder den Familienstand einzubeziehen.
Ein typisches Beispiel für eine Phishing-Attacke auf ein potenzielles Opfer (wir nennen ihn zur Veranschaulichung Constantin) ist dieser Text:
„Hallo Constantin, anbei findest Du den Entwurf für einen möglichen neuen Webshop. Wir findest Du ihn? – Viele Grüße, Felix“
Klickt der Empfänger nun das Wort „Webshop“ an, landet er auf einer eigens vorbereiteten Malware-Seite, auf der etwas herunterzuladen ist. Das kann beispielsweise eine ZIP-Datei sein, die angeblich Dateien zum neuen Webshop enthält. Tatsächlich enthält die Datei jedoch ein Schadprogramm, nach dessen Installation der oder die Angreifer:in im schlimmsten Fall sämtliche Tastatureingaben (also auch Passwörter) mitlesen kann – und so Vollzugriff auf den Rechner des Opfers erhält.