Eine Technologie, die gerade beginnt, den Verkehrssektor zu revolutionieren ist V2X. Die Abkürzung steht für „Vehicle-to-everything”und bezeichnet einen Kommunikations-Ansatz, der eine wesentliche Grundlage für autonomes Fahren darstellt. Hierbei müssen Daten nicht nur in Echtzeit erfasst, sondern ausgewertet und in Entscheidungsgrundlagen überführt werden. Je genauer und umfassender die vorliegenden Daten sind und je besser die zugrunde liegenden Auswertungsalgorithmen sind, umso fundierter kann später jede Entscheidung des autonomen Fahrzeugs berechnet werden.
Um keine Rechenleistung zu verschwenden und bei der Entscheidungsfindung nicht erst umfangreiche Big-Data-Analysen sämtlicher Fahrzeugdaten durchführen zu müssen, muss klar sein,
vorliegen müssen, um eine Entscheidung treffen zu können. Und das geht nur, wenn zuvor eine Vielzahl von Testfahrten (die Datensammlung im Vorfeld) absolviert wurde. Durch die Auswertung vergangener Datensätze kristallisiert sich heraus, welche Szenarien beispielsweise „typisch” für einen notwendigen Bremsvorgang sind. Durch den Lernvorgang werden auch die relevanten Sensordaten identifiziert, die an einem Entscheidungsprozess beteiligt sein sollten.
Nach entsprechender Anlernzeit reichen später vergleichsweise kleine Datenmengen wie
aktuelle Geschwindigkeit des Fahrzeugs,
Fahrtrichtung des Fahrzeugs, eventuell Querbeschleunigung,
Geschwindigkeit oder Position eines möglichen Hindernisses
aus, um einzuschätzen, ob eine Kollision droht, wie viel Zeit noch bis zu dieser bleibt und wie stark ein möglicher Bremsvorgang ausfallen muss, um die Kollision zu verhindern.
Würde das Fahrzeug zu jeder Zeit extrem umfangreiche Berechnungen durchführen müssen oder die Daten wie oben beschrieben nicht zuverlässig sein, wäre eine Reaktion in Nahezu-Echtzeit auf typische Situationen gar nicht möglich. Auffahrunfälle und Schlimmeres wären die mögliche Folge.
Ein anderer wichtiger Faktor für die Zukunft von Smart Mobility ist die Geschwindigkeit, mit der die V2X-Kommunikation abläuft: Das 5G-Netz mit seinen geringen Latenzzeiten schafft die entscheidende Grundlage für die nächste Stufe des autonomen Fahrens. Vodafone hat deshalb 2021 als erster Anbieter in Deutschland ein vom bisherigen LTE-Netz komplett losgelöstes Standalone 5G-Netz live geschaltet, das erstmals Echtzeit-Anwendungen erlaubt. Hierdurch gibt es während der Übertragung von Sensordaten nahezu keine Verzögerungen mehr, was die Zuverlässigkeit beim autonomen Fahren weiter erhöht. So lässt sich beispielsweise an einem Produktionsstandort eine Flotte von selbständig arbeitenden Transportfahrzeugen koordinieren. Für den Straßenverkehr der Zukunft bedeutet Echtzeit-Kommunikation zudem weniger Staus durch bessere Abstimmung aller Beteiligten.