Modernes Geschäftstelefon mit Display und vielen Tasten auf einem Tisch. Davor ein Telefon-Headset.
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SIP-Telefone: Alles über Funktionsweise, Vorteile und aktuelle Modelle

Analoge Telefone haben im Business-Einsatz längst ausgedient. SIP-Telefone bieten mindestens ebenso viel Komfort, sind leichter einzurichten und verstehen das IP-Protokoll – die Sprache des Internets. Sie ermöglichen das Telefonieren via Internet, also VoIP (Voice-over-IP). Sie denken über den Umstieg auf SIP (Session Initiation Protocol) nach oder möchten mehr über die Technik moderner Telefone erfahren? Mehr dazu lesen Sie hier.

Wie funktioniert Telefonieren über VoIP und worauf sollten Sie beim Kauf einer SIP-Telefonanlage achten? Passen alle SIP-Endgeräte an jede VoIP-Telefonanlage oder gibt es Unterschiede bei den Anschlüssen? Und was ist mit alten ISDN-Endgeräten? Wer auf Internettelefonie umsteigt, steht vor vielen Fragen. Denn bei SIP-Telefonen ist vieles anders als bei der alten analogen Technik.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein SIP-Telefon und wie funktioniert es?

Ein Hörer, ein Tastenfeld, dazu meist ein Display und ein paar Kabel: Äußerlich sehen SIP-Telefone genau wie herkömmliche Analoggeräte aus und lassen sich auch genauso bedienen. Die Unterschiede stecken in der verwendeten Technologie und den Möglichkeiten. Denn SIP-Telefonie ist nicht nur wirtschaftlicher als die alte Klingeldrahttechnik. Sie ist auch deutlich leistungsfähiger und überzeugt mit vielen Komfortfunktionen, die Ihnen im Geschäftsalltag helfen.
Genau genommen sind die SIP-Telefone, um die es in diesem Beitrag geht, eine Untergruppe der Internettelefone (auch IP-Telefone genannt). Ein IP-Telefon kann unterschiedliche Protokolle für das Telefonieren über das Internet nutzen. Dafür gibt es neben SIP weitere Standards wie H.323, ISDN-over-IP sowie herstellereigene Entwicklungen.
Im Business-Umfeld hat sich das nach dem Standard RFC 3261 vereinheitlichte SIP weitgehend durchgesetzt. Daher können Sie heute VoIP-Telefone in der Regel mit SIP-Telefonen gleichsetzen. Die meisten Anbieter vermarkten ihre Internettelefone als IP- oder VoIP-Telefone, weil diese Begriffe bekannter sind als SIP.
SIP-Telefonie bietet Sprachübertragung in hervorragender Qualität, persönliche Benutzerprofile sowie die einfache Integration von E-Mail und Mobiltelefonie. Sie wollen verpasste Anrufe als E-Mail erhalten oder Ihr Smartphone im Büro als Festnetzgerät unter Ihrer Durchwahlnummer nutzen? Oder möchten Sie die Einstellungen, gespeicherte Anrufe und Rufnummern Ihres Telefons an ein anderes Telefon auf einem anderen Schreibtisch übertragen (Hot Desking)? Mit SIP und VoIP ist das kein Problem. Callcenter nutzen dies beispielsweise, da die Mitarbeiter:innen in der Inbound-Telefonie an wechselnden Schreibtischen arbeiten.
Seinen Namen verdankt das SIP-Telefon dem Netzprotokoll SIP, das digital für den Auf- und Abbau der Kommunikation sorgt. SIP-Telefone sind über die firmeninterne Telefonanlage und sogenannte SIP-Trunks an das Internet angeschlossen.
Übrigens: Selbst Ihre alten ISDN-Telefone können Sie mithilfe der Funktion ISDN-over-IP weiternutzen, sofern Ihre Telefonanlage und Ihr Provider dies unterstützen.
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SIP- versus IP-Telefone: Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Grundsätzlich funktioniert eine SIP-Telefonanlage, an die SIP-Telefone angeschlossen werden, ganz ähnlich wie die meisten anderen Internet-Telefonanlagen. Der Unterschied liegt vor allem im Protokoll, das für Einrichtung und Betrieb verwendet wird. Alle Telefonate laufen über den sogenannten SIP-Trunk, der die Verbindung zwischen Ihrer Anlage und dem Internet herstellt.
Der SIP-Trunk ist eine besondere Art von Telefonanschluss mit einer oder mehreren Datenleitungen, über die sämtliche Gespräche der jeweiligen Telefonanlage gebündelt laufen. Den Betrieb eines solchen SIP-Trunks bezeichnet man daher auch als SIP-Trunking. Die Anbindung an das Internet erfolgt über den IP-Anlagen-Anschluss.
Schematische Darstellung eines SIP-Trunks
Der SIP-Trunk verbindet die SIP-Telefonanlage mit dem Internet und dem öffentlichen Telefonnetz. Über virtuelle Datenleitungen ist der SIP-Trunk mit der unternehmenseigenen Telefonanlage verbunden. Über diese Datenleitungen laufen alle Telefongespräche.

Einrichtung einer SIP-Anlage

Ihre SIP-Anlage wird üblicherweise von Ihrem Telefonieanbieter für Sie eingerichtet. Sie steht auch nicht mehr im Serverraum Ihres Unternehmens, sondern wird virtuell im Rechenzentrum Ihres Anbieters aufgesetzt. Gemäß Ihrem Auftrag richtet er Ihnen Ihre Stammrufnummer und die gewünschte Anzahl an Sprachkanälen ein. Viele Einstellungen können Sie später in der Regel auch selbst vornehmen, beispielsweise das Anmelden neuer Endgeräte und Durchwahlen.
Jeder Sprachkanal bei einer SIP-Anlage entspricht einer einzelnen Telefonleitung bei einer analogen Anlage. Damit Sie und Ihre Mitarbeiter:innen beispielsweise zeitgleich zehn Telefonate über Ihre SIP-Anlage führen können, benötigen Sie hierfür auch zehn Datenkanäle.
Wie viele Datenkanäle Sie in der Praxis brauchen, hängt von Ihrem geschäftlichen Alltag ab. Wenn Sie und Ihre Mitarbeiter:innen sehr viel telefonieren, sollten Sie pro Arbeitsplatz mit einer Datenleitung kalkulieren, damit Sie alle jederzeit telefonieren können.
Sind Ihre Mitarbeiter:innen hingegen viel außer Haus unterwegs, arbeiten Sie häufig im Schichtbetrieb oder telefonieren Sie generell weniger, kommen Sie auch mit weniger Datenleitungen als Endgeräten aus.

Anruf über Durchwahl oder SIP-Adresse

SIP-Telefone haben in der Regel sowohl eine Durchwahl als auch eine sogenannte SIP-Adresse. Eine solche SIP-Adresse ähnelt einer E-Mail-Adresse und enthält nach der Kennung „sip“ den Namen sowie die Domain der Gegenstelle (das ist meist der Name der Firmen-Webseite). Ein Beispiel für eine individuelle SIP-Adresse wäre: sip:999@sip.vodafone.com
Eine solche SIP-Adresse können Sie nur mit einem Telefon anrufen, das alphanumerische Adressen unterstützt, beispielsweise eine entsprechend konfigurierte Telefoniesoftware am Computer oder ein anderes SIP-Telefon mit alphanumerischer Tastatur.
Haben Sie nur eine normale Zifferntastatur am Telefon, können Sie einen SIP-Anschluss über dessen normale Durchwahl anrufen. Für das eigentliche Telefonat ist es unerheblich, ob Sie über die SIP-Adresse oder die Durchwahl anrufen.
Die SIP-Adresse ist damit ein zusätzlicher Service, um leichter zu merkende Rufnummern zu generieren, die auf Ihrer Firmen-Domain basieren.

Bandbreite beachten

Von der Bandbreite Ihrer Internetverbindung hängt die maximal mögliche Anzahl der Sprachkanäle über den SIP-Trunk ab. Als Richtwert gilt eine Bandbreite von 1 MBit/s für zehn Sprachkanäle. Dies ist besonders bei ADSL- und VDSP-Anschlüssen wichtig, die in vielen kleineren Unternehmen genutzt werden und über die neben der Telefonie auch andere Dienste laufen wie der Internetzugriff und E-Mail-Verkehr.
Dort ist die Bandbreite in Richtung Internet (Upload) deutlich geringer als in die Gegenrichtung (Download). Eine Lösung hierfür ist die Wahl einer bandbreitenstärkeren Technologie wie VDSL2 oder der Umstieg auf einen SDSL-Anschluss (Symmetric Digital Subscriber Line) mit identischer Bandbreite für Up- und Download.
Eine ältere Frau sitzt auf einem Bürostuhl vor einem Computerbildschirm und telefoniert per Smartphone.
Über Ihre physische oder Cloud-Telefonanlage melden Sie Ihr Smartphone als weiteres Endgerät mit eigener Rufnummer im Firmennetz an – oder Sie nutzen es unter Ihrer bisherigen Durchwahl als Zweittelefon.

Die Vorteile von SIP-Telefonen im Überblick

SIP-Telefone haben gegenüber analogen Telefonen viele Vorteile. Die wichtigsten sind:
  • Kein Rufnummernwechsel: Bei einem Standortwechsel bleiben dank der SIP-Trunking-Technologie alle Nummern Ihrer Telefonanlage weiterhin gültig. Somit entfällt ein kostenintensives Aktualisieren, beispielsweise von Kundenbroschüren oder Visitenkarten. Auch der Wechsel zu einem neuen Provider verläuft normalerweise reibungslos: Die meisten VoIP-Anbieter ermöglichen Ihnen bei einem Anschlusswechsel die Mitnahme Ihrer Rufnummern.
  • Bessere Sprachqualität: SIP-Trunking bietet eine bessere Audioqualität, sofern IP-basierte Gegenstellen zum Einsatz kommen. Wenn beide Gesprächsstellen den G.722-Codec (HD-Voice) unterstützen, steht aufgrund der Datenkompression eine höhere Audiobandbreite zur Verfügung. Das führt zu einer hörbar besseren Sprachqualität.
  • Internetleitung ersetzt Telefonleitung: SIP-Telefonie funktioniert ohne separates Telefonkabel. IP-Telefonie ist sogar über WLAN möglich. Dank der erwähnten SIP-Trunks können Sie auch mehrere SIP-Telefone über eine Datenleitung anschließen.
  • Sicherheit durch Signalverschlüsselung: Die Verschlüsselung der SIP-Signale und SIP-Sprachdaten bietet eine höhere Sicherheit als die veraltete ISDN- oder Analogtelefonie.
  • Ortsunabhängiges Telefonieren möglich: Überall dort, wo ein Internetanschluss vorhanden ist, können Sie Ihr SIP- beziehungsweise VoIP-Telefon anschließen. Für den Betrieb sind lediglich eine IP-fähige Telefonanlage oder ein entsprechender Router mit Telefonanlagenfunktionalität notwendig.
  • Komfortmerkmale wie Videokonferenzen möglich: Einige SIP-Telefone verfügen über spezielle Komfortmerkmale, die sonst Internet-Konferenzsystemen oder Groupware-Software vorbehalten sind. Einige Modelle bieten beispielsweise Videokonferenz- und Chatfunktionen.
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SIP-Telefonie für Unternehmen

Für das Telefonieren im geschäftlichen Umfeld bringt die SIP- beziehungsweise VoIP-Telefonie viele neue Möglichkeiten und vor allem viel Freiheit. Sie möchten mit Headset und Webcam über Ihren Computer telefonieren? Sie wollen Ihr privates Smartphone mittels Bring Your Own Device (BYOD) unter Ihrer persönlichen Durchwahl ins Firmennetz einbinden? Sie wollen auch auf Reisen oder in einer Zweigstelle Ihres Unternehmens immer unter derselben Rufnummer erreichbar sein? Das alles ist problemlos möglich und leicht zu konfigurieren.
Noch einfacher ist es, wenn Sie eine SIP-Telefonanlage aus der Cloud mieten. Dann sparen Sie nicht nur die Betriebskosten für die Hardware der Anlage, sondern können alle gewünschten Funktionen bequem und zentral mittels Webinterface einrichten.
Falls Sie mehr auf Hardware setzen, ist auch das kein Problem. Ihr Systemanbieter kombiniert Ihre Anlage auf Wunsch mit weiteren Geräten in Ihrem Unternehmen, beispielsweise mit der Alarmanlage oder den Überwachungskameras, Ihrem Klimamanagement oder der Türsprechanlage.
Viele Geräte in der Hausautomatisierung, beispielsweise Schalter und Sensoren, unterstützen heute die Funkstandards Matter (früher: CHIP), ZigBee und DECT. Den DECT-Standard kennen die meisten Nutzer:innen von Funktelefonen für den Heimgebrauch. Inzwischen gibt es auch immer mehr andere Geräte, die den stromsparenden DECT-Standard unterstützen, beispielsweise viele Funksteckdosen und Heizkörperthermostate. Auch Matter und ZigBee werden für die Gebäudeautomatisierung zunehmend genutzt, etwa für intelligente Türschlösser (Smart Locks) und Klimageräte.
Über Ihren Internetrouter oder mithilfe einer entsprechenden Bridge können Sie diese Geräte mit Ihrem SIP-Telefon koppeln und so per Telefon fernsteuern. Dann schalten Sie beispielsweise das Licht im Büro über das Telefon ein oder bedienen Ihren Heizungsregler. Einige Router, die dies unterstützen, gibt es bereits, beispielsweise bestimmte Modelle der FRITZ!Box von AVM.
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Sicherheit bei SIP-Telefonen

Über Verschlüsselungsprotokolle wie SIPS (Session Initiation Protocol Secure) und SRTP (Secure Real-Time Transport Protocol) erweitern Sie die Standardprotokolle SIP und RTP um eine zusätzliche Verschlüsselung auf dem Transportweg. So stellen Sie sicher, dass Cyberkriminelle Ihre Datenpakete unterwegs im Internet nicht abfangen und mithören können. Sie können die Protokolle in vielen Telefonanlagen und -applikationen einrichten.
Einen noch höheren Sicherheitslevel erreichen Sie, wenn Sie einen sogenannten Session Border Controller (SBC) einrichten, der Ihre Anlage wie eine Firewall vor Angriffen aus dem Netz schützt und optional verschlüsselt.

Ein SIP-Telefon an die FRITZ!Box anschließen: So gehen Sie vor

VoIP- und SIP-Telefone können Sie ganz einfach an Business-Telefonanlangen anschließen und damit nutzen. Auch im SOHO-Bereich, also Small Office und Homeoffice, sind SIP-Telefone inzwischen immer häufiger anzutreffen.
Wie einfach das Anschließen eines SIP-Telefons ist, zeigt beispielsweise das Vorgehen bei der beliebten FRITZ!Box. Als Modem-Router-Komplettlösung wird sie in Deutschland häufig als Schnittstelle zum Internet genutzt und kommt sowohl an Kupfer- als auch an Glasfaser-Anschlüssen zum Einsatz.
Die FRITZ!Box eignet sich besonders gut für die SIP-Telefonie, da darauf bereits von Haus aus eine SIP-Software mit SIP-Server installiert ist. Allerdings unterstützt diese nicht alle Komfortmerkmale, die größere SIP-Anlagen bieten.
Ein SIP-Telefon richten Sie ganz bequem über die Menüoberfläche Ihrer FRITZ!Box ein. Aber Achtung: Das funktioniert nur, wenn Ihr Provider dies so vorgesehen hat und Ihre Telefonie nicht separat über andere Telefonanlagen läuft.

Anschließen des SIP-Telefons

Zuerst schließen Sie das SIP-Telefon per Internetkabel an die FRITZ!Box an. SIP- und VoIP-Telefone nutzen hierfür eine der üblicherweise gelb gekennzeichneten Gigabit-LAN-Buchsen. Verwenden Sie nicht die mit „Telefon“ gekennzeichnete TAE-Buche. Diese ist nur für analoge Telefone vorgesehen.
Die FRITZ!Box bietet keine Anschlüsse für Power-over-Ethernet (PoE). Daher braucht Ihr SIP-Telefon eine separate Stromversorgung. Alternativ können Sie sie auch einen PoE-fähigen Switch anschließen und Ihr Telefon über diesen mit Strom versorgen. Für PoE sollten Sie ein doppelt geschirmtes und verdrilltes S/FTP-Kabel (Screened Foiled Twisted Pair) verwenden, möglichst kein herkömmliches, einfach geschirmtes und verdrilltes FTP-Netzwerkkabel (Foiled Twisted Pair).

Aufrufen der FRITZ!Box-Menüoberfläche

Die FRITZ!Box-Menüoberfläche erreichen Sie in Ihrem lokalen Netzwerk über die Webadresse http://fritz.box oder die IP-Adresse 192.168.178.1.
Zusätzlich gibt es die sogenannte Notfall-IP 169.254.1.1 für den Fall, dass die oben genannte IP-Adresse nicht funktioniert oder geändert wurde. Nach Eingabe Ihres FRITZ!Box-Kennworts haben Sie Zugriff auf Ihre Administrationsoberfläche. Die dort verfügbaren Menüpunkte können je nach Firmware-Version abweichende Bezeichnungen haben. So gehen Sie vor:

Einrichten eines SIP-Telefons in der FRITZ!Box

Über die Menüpunkte „Telefonie“ mit dem Untermenü „Telefoniegeräte“ können Sie ein neues SIP-Telefon einrichten. Nach Auswahl von „Neues Gerät einrichten“ ist „Telefon“ und dann „LAN/WLAN (IP-Telefon)“ auszuwählen. Vergeben Sie nun einen Namen für das Telefon und klicken Sie auf „Weiter“.
Im Konfigurationsmenü wird Ihre FRITZ!Box als Registrar angezeigt. Am SIP-Registrar werden alle neuen SIP-Telefone angemeldet, in diesem Fall also an der FRITZ!Box.
Hier vergeben Sie einen individuellen Benutzernamen für das SIP-Telefon und richten dafür ein Passwort ein. Das Passwort muss mindestens acht Zeichen lang sein, damit die FRITZ!Box es akzeptiert. Anschließend klicken Sie wieder auf „Weiter“. Den Benutzernamen müssen Sie später auch im SIP-Telefon hinterlegen. Wie das geht, entnehmen Sie der Anleitung Ihres Telefons.
Im nächsten Menü wählen Sie aus, welche Rufnummer das Gerät für ausgehende Telefonate verwenden soll – dies ist wichtig, wenn Sie mehrere Rufnummern haben. Im folgenden Menü wählen Sie aus, ob Ihr SIP-Telefon auf alle eingehenden Anrufe reagieren soll oder nur auf bestimmte Rufnummern. Nach einem Klick auf „Weiter“ und dann auf „Übernehmen“ ist Ihr Telefon in der FRITZ!Box eingerichtet.

SIP-Telefon konfigurieren

Nun tragen Sie im SIP-Telefon den in der FRITZ!Box vergebenen Benutzernamen sowie das zugehörige Passwort ein. In der Regel müssen Sie hier auch die IP-Adresse Ihrer FRITZ!Box eintragen, also jene IP-Adresse, über die Sie weiter oben das Menü der Box aufgerufen haben – standardmäßig ist das 192.168.178.1. Danach sollte Ihr neues SIP-Telefon auf eingehende Anrufe reagieren sowie ausgehende Anrufe ermöglichen.
Wenn Sie über den PC ein virtuelles SIP-Telefon mit Headset benutzen möchten, können Sie beispielsweise auf Lösungen wie den Open-Source-SIP-Client Linphone zurückgreifen. Die Konfiguration erfolgt analog der beschriebenen Vorgehensweise. Dabei geben Sie bei „Transport“ als Protokolltyp „UDP“ an.
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SIP-Telefone im Vergleich: Diese Modelle sind besonders empfehlenswert

Im Folgenden stellen wir Ihnen einige interessante SIP-Telefone für unterschiedliche Einsatzzwecke in alphabetischer Reihenfolge vor.

Avaya: Klassiker mit allen gängigen SIP-Funktionen

Das AVAYA J179 IP-Telefon bietet alle wichtigen SIP-Telefonfunktionen wie Anklopfen, Rufumleitung, Rufweiterleitung, Rufnummernanzeige sowie das einfache Einrichten einer Telefonkonferenz.
Es verfügt über acht programmierbare und beleuchtete Funktionstasten, vier Softkeys für häufig genutzte Funktionen sowie weitere feste Tasten unter anderem für den Nachrichtenabruf, Kontakte, Verlauf, Lautstärke und Stummschalten. Nachrichten in der Sprachbox zeigt das Display an. Das Gerät bezieht Strom via zentralisierter Stromversorgung mittels PoE oder über ein lokales Netzteil.

AVM FRITZ!Fon: Bewährte Technik aus Berlin

AVM bietet eine ganze Reihe eigener SIP-Telefone an, die speziell für Nutzer:innen der FRITZ!Box zahlreiche Komfortfunktionen bieten. Diese als FRITZ!Fon bezeichneten Geräte erlauben weitreichende Zugriffe auf alle Funktionen der FRITZ!Box. Dazu zählen die Steuerung des Anrufbeantworters sowie Abwesenheits- und Weiterleitungsfunktionen.
Je nach Modell bieten diese Geräte Zusatzfunktionen wie einen Mediaplayer, Smart-Home-Steuerung sowie E-Mail-Schnittstellen und die Anbindung von Streamingdiensten, um beispielsweise Webradio über das Telefon zu hören. Aktuelles Topmodell ist das FRITZ!Fon X6.

Cisco Modellreihe 68x: Große Geräteauswahl vom US-Netzwerkausrüster

Netzwerkausrüster Cisco bietet für alle Branchen ein breites Portfolio an IP-Telefonen. In der Regel lassen sich sämtliche Geräte über SIP-Telefonanlagen automatisch konfigurieren. Dadurch entfällt der manuelle Einrichtungsaufwand, wie er bei einigen Modellen von Mitbewerbern erforderlich ist.
Die Modelle Cisco 6841, Cisco 6851, Cisco 8841, Cisco 8861 und Cisco 7832 unterstützen Headsets und haben Monochrom- oder Farbdisplays (Modelle 8841 und 8861). Die Standardfunktionen zur Weiterleitung beziehungsweise zum Halten eines Anrufes bieten alle Geräte. Eine externe USB-Buchse und Bluetooth-Anbindung gibt es nur beim Modell 8861.

Snom D765: Hightech und intuitive Bedienung made in Germany

Der Berliner VoIP-Pionier Snom hat sich auf die Entwicklung von Software und Geräten für den Telefoniebereich spezialisiert. Das Unternehmen hat 20 Jahre Erfahrung im VoIP-Bereich, seine Produkte punkten mit hoher Sprachqualität sowie intuitiver Bedienung.
Das Snom D765 verfügt über ein LCD-Farbdisplay mit 3,5 Zoll Bilddiagonale und einer Auflösung von 320 × 240 Pixeln. Es liegt auch bei der Sprachqualität ganz vorn – dank des eingebauten digitalen Signalprozessors (DSP). Ein eingebauter XML-Browser ermöglicht es Ihnen, die Bedienoberfläche umfangreich an die Bedürfnisse Ihres Unternehmens anzupassen.
Wenn Ihnen die vorhandenen Schnellwahltasten nicht reichen, können Sie das Gerät über eine USB-Schnittstelle mit bis zu drei sogenannten D7-Modulen erweitern. Die Module bieten je 18 frei programmierbare Schnellwahltasten. Ein umfangreicher Servicebereich auf der Herstellerwebsite mit nützlichen Tipps zur Funktionsweise der vertriebenen Geräte bietet jede Menge Unterstützung bei Fragen.

Snom 715: Das ideale VoIP-Einstiegsgerät

Nicht jede:r Mitarbeiter:in benötigt ein Telefon mit riesigem Farbdisplay oder umfangreichen Konfigurationsmöglichkeiten. Aufgrund des niedrigen Einstiegspreises können Sie das Snom 715 in größeren Mengen anschaffen, ohne das Budget für Telekommunikation übermäßig zu belasten. Außerdem eignet es sich gut, um Telefone an Stellen vorzuhalten, an denen es vorwiegend um die prinzipielle Erreichbarkeit oder kurze Absprachen geht – beispielsweise in einer Lagerhalle.
Auf gängige Komfortmerkmale müssen Sie bei diesem Gerät dennoch nicht verzichten: Das Snom 715 lässt sich einfach bedienen und verfügt über ein vierzeiliges Schwarz-Weiß-Display mit Hintergrundbeleuchtung. Es besitzt einen USB-Port, einen Gigabit-Switch und unterstützt Power-over-Ethernet (PoE).
Sofern der Name der anrufenden Person im hauseigenen Telefonbuch hinterlegt ist, wird dieser im Display angezeigt.

Yealink SIP-T58V: Profi-Funktionen und ein riesiges Farbdisplay

Der Voice-over-IP-Spezialist Yealink ist seit 2001 auf dem Markt vertreten. Der Hersteller aus China pflegt strategische Partnerschaften mit den wichtigsten Netzbetreibern, darunter Vodafone. Die Geräte zeichnen sich allesamt durch hervorragende Bedienbarkeit und ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis aus.
Das Yealink SIP-T58V ist für Nutzer:innen mit gehobenen Ansprüchen gedacht, die häufig telefonieren und den Komfort eines übersichtlichen Displays zu schätzen wissen. Das IP-Telefon besitzt einen 7 Zoll großen Farb-Touchscreen und bietet HD-Tonqualität. Es unterstützt Videokonferenzen in 720p-Auflösung (über das Display und die integrierte Webcam) sowie weitere Komfortfunktionen.
Erweiterte Optionen für die Anbindung an eine Türsprechanlage oder weitere Kameras sind:
  • Besuchervorschau auf dem Display
  • Türen öffnen mit nur einem Tastendruck am Telefon
  • Dauerhafte Sicht auf Überwachungskameras, beispielsweise im Warenlager oder im Außenbereich

Das Wichtigste zu SIP-Telefonen in Kürze

  • Mit SIP-Telefonen können Sie Telefonate über ein vorhandenes Firmennetzwerk und das Internet führen und benötigen keine separate Telefonverkabelung.
  • SIP-Telefone werden über SIP-Trunks an das Netzwerk und die firmeninterne Telefonanlage angeschlossen.
  • Das Telefonieren über das Internet wird generell als VoIP- oder IP-Telefonie bezeichnet. Neben SIP gibt es hierfür noch andere Protokolle.
  • SIP-Telefone sind eine Untergruppe der VoIP-Telefone. Somit sind alle VoIP-Endgeräte auch für die SIP-Telefonie geeignet, sofern die Telefonanlage entsprechend eingerichtet ist.
  • Für die Nutzung von SIP-Telefonen sollten Sie auf eine ausreichende Bandbreite des vorhandenen Internetanschlusses achten.
  • Mit einer SIP-Telefonanlage aus der Cloud ersetzen Sie Ihre physische Telefonanlage durch einen Cloud-Service und sparen Kosten für Hardware und Wartung.
  • Die Hersteller Avaya, AVM, Cisco, Snom und Yealink bieten eine umfangreiche Auswahl an SIP-Telefonen – mit vielen Komfortfunktionen und einfacher Bedienbarkeit.
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