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Private Cloud vs. Public Cloud: Was Sie über die Unterschiede wissen müssen

Immer mehr Unternehmen nutzen Cloud Computing und Cloud-Speicher. Dabei stellt sich häufig die Frage, welches Nutzungsmodell am besten geeignet ist: Private Cloud oder Public Cloud?

Laut Cloud Report 2024 des Branchenverbands Bitkom nutzen bereits 81 Prozent der Unternehmen in Deutschland Cloud Computing. Weitere 14 Prozent planen oder diskutieren die Nutzung. Der Erhebung nach ist die Private Cloud weiter verbreitet als die Public Cloud: Bei 68 Prozent der Unternehmen kommt eine Private Cloud zum Einsatz, während die Hälfte (50 Prozent) der Befragten auf Public Clouds setzt.

Dass sich die Ergebnisse auf mehr als 100 Prozent summieren, liegt daran, dass einige Unternehmen beide Modelle parallel nutzen – eine sogenannte Hybrid Cloud. Welches Nutzungsmodell ist das Beste für Ihr Unternehmen? Dieser Artikel hilft Ihnen dabei, das herauszufinden.

Inhaltsverzeichnis

Private Cloud vs. Public Cloud: Das sind die wichtigsten Unterschiede

Private Cloud vs. Public Cloud

Der maßgebliche Unterschied zwischen Private und Public Cloud liegt in der Infrastruktur: Bei einer Private Cloud nutzt Ihr Unternehmen die gesamte Cloud exklusiv und ist bei On-Premises-Lösungen selbst für die Wartung und Sicherheit zuständig. Bei einer Public Cloud mieten Sie Infrastruktur, Ressourcen und Services bei einem Provider, der dieselbe Cloud auch anderen Unternehmen zur Verfügung stellt. Innerhalb dieser Public Cloud kann jeder Kunde nur seine eigenen Daten sehen und nutzen.

Public Cloud bedeutet, dass ein Drittanbieter Ihrem Unternehmen virtuelle Ressourcen, Rechenleistung und Servicesüber das Internet zur Verfügung stellt. Die größten und bekanntesten Anbieter dafür sind Amazon Web Services (AWS), Google Cloud Platform (GCP) und Microsoft Azure, bei denen Sie entsprechende Angebote buchen können. Die Anbieter stellen ihre Ressourcen mehreren Mandanten zur Verfügung und bieten in der Regel einen umfangreichen Service.  
Dabei ist der Name in gewisser Weise irreführend, denn Public (englisch für „öffentliche”) Cloud bedeutet nicht, dass Ihre Daten öffentlich für jede:n zugänglich sind. Es heißt lediglich, dass auch andere Kund:innen Speicherplatz in derselben Cloud nutzen. Die Public Cloud wird also nicht extra für ein einzelnes Unternehmen errichtet, wie dies bei der Private Cloud der Fall ist.  
Private Clouds unterteilen sich in weitere Nutzungsmodelle. Bei On-Premises-Clouds kauft Ihr Unternehmen selbst Server, die es in einem eigenen Rechenzentrum verwaltet und wartet. Sie errichten eine firmeneigene Cloud-Infrastruktur auf Ihrem Firmengelände, also „On-Premises“. Dabei können Sie auch externe Dienstleister mit Aufgaben wie Einrichtung, Verwaltung und Wartung betrauen. 
Bei Virtual-Private Clouds, gehosteten Private Clouds und managed Private Clouds mieten Sie die benötigte Hardware an, sind aber für deren Betrieb selbst zuständig. Ihre Private Cloud liegt beispielsweise im Rechenzentrum Ihres Anbieters und ist dort von anderen Clouds getrennt oder sie wird sogar in einem eigenen Rechenzentrum gehostet.  
Das Konzept nennt sich IaaS – Infrastructure-as-a-Service (englisch für Infrastruktur als Dienstleistung). Der Anbieter der Infrastruktur kümmert sich vollständig um die Funktionalität seiner Hardware. Auf der Softwareseite hingegen liegt alles in Ihrer Hand. Sie müssen also selber Betriebssysteme, Middleware und Anwendungssoftware installieren und sich auch um Updates und Datensicherung selber kümmern. 
Public Cloud und Private Cloud lassen sich auch kombinieren – so entsteht dann eine Hybrid Cloud. Beispielsweise nutzt Ihr Unternehmen mit Microsoft 365 einen Public-Cloud-Dienst, kann aber sensible Kundendaten in der eigenen Private Cloud verarbeiten und speichern. 
Gut gelaunter Mann mit einem Headset vor einem Notebook.

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Die Vor- und Nachteile der Cloudmodelle

Die Unterschiede zwischen Private Clouds und Public Clouds gehen mit Vor- und Nachteilen einher. Dabei dürfte jedes Unternehmen – je nach individueller Situation, Branche und Tätigkeitsfeld – diese unterschiedlich gewichten. 

Die Vor- und Nachteile von Private Clouds 

Vorteile: 
  • Bessere Kontrolle über die Einhaltung und Durchsetzung von Datenschutz- und Sicherheitsrichtlinien. 
  • Exklusiv genutzte Infrastruktur. 
  • Physische Absicherung der On-Premises-Server und Daten in Eigenverantwortung. 
  • Administrator:innen können alle Aktivitäten in der eigenen Cloud überblicken. 
  • Viele Möglichkeiten der Individualisierung der Cloud und deren Anpassung an die speziellen Anforderungen Ihrer Firma. Sie haben die volle Hoheit über alle Zugänge zur Cloud und entscheiden bei einer On-Premises-Lösung selbst, auf welcher Hardware mit welcher Redundanz und Verfügbarkeit alles installiert wird. 
  • Weitgehende Unabhängigkeit von Providern, besonders, wenn eigene On-Premises-Architektur genutzt wird.
Nachteile: 
  • Mit den genannten Vorteilen gehen mehr Aufwand und höhere Kosten für Personal und Material einher. 
  • Geringere Flexibilität und Skalierbarkeit. 
  • Errichten Sie eine Private Cloud auf gemieteter Infrastruktur, müssen Sie auch an außereuropäischen Standorten die am Firmenstandort geltende Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) umsetzen. 
  • Setzt Ihr Unternehmen nötige Sicherheitsmaßnahmen nicht zuverlässig um, ist eine Private Cloud anfälliger für Cyberattacken als eine Public Cloud, die vom Anbieter geschützt wird. 

Die Vor- und Nachteile von Public Clouds 

Vorteile: 
  • Geringere Kosten durch weniger Aufwand und (teilweise) Auslagerung der IT-Wartung an spezialisierte Cloud-Provider. 
  • Große Cloud-Anbieter halten ihre Infrastruktur auf einem aktuellen Stand, sie veraltet nicht. 
  • Besonders kleine und mittlere Unternehmen profitieren von der Entlastung ihrer IT-Abteilung.  
  • Die benötigten Ressourcen lassen sich bei Bedarf schnell skalieren, weil die Cloud insgesamt deutlicher größer ist als der Teil, der standardmäßig von einem Kunden genutzt wird. 
  • Die hohen Sicherheitsstandards der meisten Cloud-Anbieter sind für viele Unternehmen völlig ausreichend.  
  • Provider beschäftigen in der Regel spezialisierte Teams, die stets für aktuelle Sicherheitstools sorgen. 
Nachteile:  
  • Die Durchsetzung von Datenschutzrichtlinien kann erhöhten Aufwand bedeuten. 
  • Für einige Branchen kann die zeitgleiche Nutzung der Infrastruktur des Providers durch andere Kunden ein nicht akzeptables Sicherheitsrisiko darstellen. 
  • Befindet sich die Cloud-Infrastruktur im Nicht-EU-Ausland, kann es Komplikationen bei der Umsetzung der heimischen Datenschutzanforderungen geben.  
  • Oftmals keine auf die speziellen Anforderungen Ihres Unternehmens angepassten Cloud-Lösungen. 
Vor allem die Kosten und die Umsetzung der erforderlichen Sicherheitsstandards stellen die größten Unterschiede zwischen Private Cloud und Public Cloud dar. Auch wenn Public-Cloud-Anbieter in der Regel hohe Sicherheitsstandards gewährleisten, kann es sein, dass diese für einige Unternehmen oder Behörden nicht hoch genug sind. In einem solchen Fall kann der Kostenfaktor in den Hintergrund treten, denn ein Datenleck oder Cyberangriff auf die Cloud könnte die Reputation derart beschädigen, dass die unternehmerische Existenz in Gefahr gerät. 
Ein Mann mit Kapuze sitzt vor einer Tastatur, im Vordergrund grüne Viren- und Datensymbole

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Sind Hybrid Clouds das Beste aus beiden Welten?

Für Unternehmen kann es lohnenswert sein, Public-Cloud-Dienste und eine Private Cloud zu einer Hybrid Cloud zu kombinieren. Auf diese Weise lassen sich Vorteile wie die Rechenleistung und Skalierbarkeit von Public-Cloud-Diensten mit der Sicherheit und individuellen Anpassbarkeit einer Private-Cloud On-Premises kombinieren. 
Beispielsweise können Sie sensible Daten in der privaten Cloud sammeln und dort anonymisieren. Für die Auswertung können Sie die Daten anschließend in Ihre Public Cloud laden, wo genug Rechenleistung zur Verfügung steht, um mit geeigneten Tools beispielsweise Big Data Analytics zu betreiben. 
Entscheiden Sie sich dafür, die Vorteile beider Cloud-Modelle zu nutzen, sollten Sie für Ihr Unternehmen genau festlegen, welche Daten unter welchen Bedingungen in welche Cloud geladen werden dürfen. Die Formulierung und Durchsetzung dieser Richtlinien kann erneut zu einem höheren Aufwand führen und Kosten verursachen, ist aber notwendig, um das volle Potenzial der Lösung zu nutzen. 
Frau steht vor Servern in einem Rechenzentrum
Mit einer Private Cloud On-Premises in Ihrem eigenen Rechenzentrum erhalten Sie maximale Flexibilität und müssen den Serverplatz nicht mit anderen Unternehmen teilen. Verglichen mit anderen Modellen ist dies aber auch die teuerste Cloudlösung.

Public Cloud oder Private Cloud: Das sollten Sie bei der Wahl Ihres Cloudmodells beachten

Bei der Wahl des für Ihr Unternehmen am besten geeigneten Cloudmodells gilt es zunächst die eigenen Anforderungen zu definieren. Fragen, die Ihnen dabei helfen sind beispielsweise: 
  • Genügen Ihnen die Sicherheitsvorkehrungen einer Public Cloud?  
  • Benötigen Sie die erhöhte Kontrolle, die Sie über eine Private Cloud haben?  
  • Welche rechtlichen Vorgaben, etwa beim Datenschutz, müssen Sie erfüllen? 
  • Welches der beiden Modelle liegt eher im Bereich der finanziellen Leistbarkeit Ihres Betriebs?  
  • Haben Sie die nötigen IT-Kenntnisse und genügend Fachkräfte im Unternehmen? 
Gleichen Sie die oben genannten Vor- und Nachteile ab und entscheiden Sie für sich, welches Modell Ihren Ansprüchen eher gerecht wird. Oder kombinieren Sie beide zu eine Hybrid Cloud, um sowohl von der Skalierbarkeit einer öffentlichen Cloud, als auch den Vorteilen einer privaten On-Premises-Cloud zu profitieren. 
Zur Orientierung hier einige Branchen, in denen die erhöhte Sicherheit und die bessere Durchsetzung von Compliance-Vorgaben der Private Cloud geschätzt werden:  
  • Finanzsektor 
  • Gesundheitswesen 
  • Behörden und Regierungsorganisationen 
  • Versicherungen 
Public-Cloud-Angebote sind dank Pay-as-you-go-Modellen für Unternehmen oft wirtschaftlicher als eine eigene Private Cloud – allerdings sollten Sie immer auch auf versteckte Kosten achten. Aufgrund der Flexibilität eignen sich Public-Cloud-Dienste unter anderem für  
  • Start-ups 
  • Technologieunternehmen 
  • E-Commerce 
  • Einrichtungen im Bildungssektor 
In allen Tätigkeitsfeldern kann auch eine hybride Cloudlösung die optimale Wahl sein – hier kommt es auf die individuelle Ausrichtung und die speziellen Anforderungen und eventuelle gesetzliche Vorgaben an. Außerdem muss eine Unternehmensrichtlinie genau festlegen, welche Daten unter welchen Bedingungen in welcher Cloud gespeichert und verarbeitet werden dürfen. 
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Das Wichtigste zu Private Cloud vs. Public Cloud in Kürze

  • Bei einer Public Cloud mieten Sie Infrastruktur und Services bei einem Anbieter, der dieselben Dienste in derselben Cloud auch anderen Unternehmen zur Verfügung stellt.  
  • Bei einer Private Cloud On-Premises errichten und betreiben Sie Ihre Cloud-Hardware selbst 
  • Es gibt weitere Unterarten von Private Clouds – auch diese hängen mit der Infrastruktur zusammen und ob diese On-Premises lokalisiert oder andernorts gemietet ist.  
  • Welches das richtige Nutzungsmodell für Ihr Unternehmen ist, hängt auch von Ihren Anforderungen, den Datenschutzbestimmungen für Ihren Einsatz und Ihrem IT-Budget ab. 
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