Predictive Maintenance findet heute bereits in vielen Bereichen Verwendung – nicht nur in der produzierenden Industrie. Im Folgenden lesen Sie drei Anwendungsbeispiele für vorausschauende Instandhaltung in Mobilitätsdiensten und in der nachhaltigen Stromerzeugung.
Bei Kraftfahrzeugen
Bei der Wartung von Kraftfahrzeugen wird Predictive Maintenance immer wichtiger. Dank genauer Sensoren innerhalb des Fahrzeugs können Techniker:innen Störungen frühzeitig erkennen und spätere Ausfälle vermeiden. Misst die Sensorik in einem Kfz etwa Vibrationen jenseits des Normwerts, kann dies ein Hinweis auf eine ungleichmäßige Verbrennung in den Zylindern sein.
Beim nächsten Werkstattbesuch können Mechaniker:innen das beschädigte Teil auswechseln, bevor es im Fahrzeug weitere Schäden verursacht. Zukünftig verbinden sich immer mehr Autos über 5G-Technik mit dem Internet of Things: Autos senden dann die Daten der Sensoren in Echtzeit an den Kfz-Hersteller oder die jeweilige Servicewerkstatt.
In Zügen
Im Schienenverkehr werden mithilfe von Predictive Maintenance Reparaturen besser geplant. Informationen über die Haltbarkeit bestimmter Komponenten können überraschende Ausfälle von Zügen verhindern. Stellt das Predictive-Maintenance-System der Betreibergesellschaft fest, dass in einem Zug beispielsweise eine Pumpe in einem einzelnen Waggon nicht ordnungsgemäß arbeitet, können die Techniker:innen nötige Ersatzteile bei der nächsten Wartung sofort an der richtigen Stelle einbauen. Längere Ausfallzeiten eines Waggons oder des ganzen Zugs werden dadurch vermieden.
Bei Windkraftanlagen
Predictive Maintenance ist als datenbasierte Wartungsstrategie auch für Betreiber von Windparks relevant. Betreiber können ungeplante Ausfälle reduzieren und Instandhaltungsmaßnahmen optimieren. Das Rückgrat ist eine Software, die mithilfe eines maschinellen Lernverfahrens durch Analyse von Kontrolldaten das Normalverhalten einer Windenergieanlage erkennt.
Die Software kann große Abweichungen zum Normalverhalten einer Windkraftanlage als potentielle Fehlermuster identifizieren. Die trainierte künstliche Intelligenz (KI) ist dann in der Lage, durch Korrekturberechnungen das fehlerverursachende Bauteil zu identifizieren. Die KI kann es unter Umständen auch direkt deaktivieren oder den Einsatz von Servicepersonal empfehlen.
Auch für die Hersteller der Windenergieanlagen selbst ist die Predictive-Maintenance-Auswertung wichtig. Die Analyse von möglichen Fehlerquellen kann beispielsweise bei der Planung noch effizienterer Anlagen helfen.