Eine Frau steht vor einem Kaffeevollautomat und füllt sich eine Tasse ab
IoT

Pay per use 4.0: IoT macht Abrechnungsmodelle noch effizienter

Während herkömmliche Mietmodelle häufig unflexibel sind und nicht den wirklichen Bedarf Ihrer Kund:innen abbilden, rechnen Pay-per-Use-Modelle grundsätzlich nur das ab, was wirklich verbraucht wurde. Das Internet der Dinge (IoT) schafft neue Abrechnungsmöglichkeiten.

Pay-per-Use-Geschäftsmodelle sind für sich genommen nicht wirklich neu, kommen sie doch seit Jahren in Bereichen wie Mietwagen- oder Maschinenverleih zum Einsatz. Doch auch Alltagsvorgänge wie das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder die Nutzung von Verleih-Kaffeemaschinen in Büros beruhen auf dem Pay-per-Use-Prinzip. Dank IoT-Anbindung können Verbrauchs- und andere Daten beinahe in Echtzeit erfasst werden und so völlig neue Abrechnungsmöglichkeiten eröffnen.

Inhaltsverzeichnis

Pay per Use: Definition und Anwendungsbereiche

Wann immer Sie einen Gegenstand oder eine Dienstleistung zeitlich begrenzt und gegen ein entsprechendes Entgelt anbieten, liegt normalerweise ein sogenanntes Pay-per-Use-Abrechnungsmodell vor. Beispiele für aktuelle Anwendungsbereiche sind:
  • Mietwagenverleih: Fahrzeuge werden pro Tag, pro Stunde oder pro Woche verliehen. Hinzu kommt ein möglicher Aufschlag pro gefahrenem (Zusatz-)Kilometer.
  • Taxifahrten: Zusätzlich zu einer möglichen Grundgebühr zahlen Fahrgäste nur für die Fahrt, die sie in Anspruch nehmen.
  • Maschinenverleih: Neben einer Tages-Mietgebühr können auch Betriebsstunden abgerechnet werden, da viele Maschinen über Betriebsstundenzähler verfügen.
  • Bus und Bahn: Viele Fahrkarten gelten für eine bestimmte Anzahl an Haltestellen oder in einem bestimmten Bereich und sind in der Gültigkeit zeitlich oder auf eine Richtung begrenzt.
  • Softwareverleih: Ein gutes Beispiel für Mietsoftware ist das die Office-Software Microsoft 365 Business. Dabei mieten Sie die Programme, anstatt sie zu kaufen, und zahlen eine Monatsgebühr für die Nutzung. Im Gegenzug hält der Hersteller die Softwarekomponenten stets auf dem neuesten Stand.
  • Cloud-Services: Auch hier mieten Sie Rechnerkapazitäten, die Ihnen virtuell zur Verfügung gestellt werden, ohne dass Sie die Hardware kaufen müssen. Die Abrechnung erfolgt nach Zeit und Volumen sowie nach gewähltem Cloud-Service.
  • Kaffeemaschinen, Getränke- und Snackautomaten: Auch Kaffeevollautomaten, Getränke- und Snackautomaten werden häufig im Pay-per-Use-Modell angeboten. Die verbrauchten Mengen werden erfasst und entweder direkt mit den Endkunden mittels Bargeldeinwurf bzw. Kartenzahlung abgerechnet oder dem „Betreiber“ des Automaten (meist die zugehörige Firma) in Rechnung gestellt. Im Gegenzug kümmert sich der Vermieter um die Wartung und die Versorgung der Geräte mit Verbrauchsmaterial.
Agrarwirtin arbeitet am Tablet. Im Hintergrund sind Erntemaschinen zu sehen.

Internet of Things: Alles aus einer Hand

Durch die intelligente Vernetzung von Maschinen und Gegenständen werden unter anderem Produktion und Logistik effizienter gestaltet. So sparen Sie wichtige Ressourcen und erweitern Ihre Geschäftsmodelle.

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Wie das Internet der Dinge die Pay-per-Use-Branche revolutioniert

Zur Vereinfachung der Abrechnung solcher Mietangebote werden diese jedoch häufig nicht vollständig als Pay-per-Use-Modell angeboten, sondern beinhalten „fixe” Komponenten wie Grundgebühren für die Bereitstellung, Mindestabnahmemengen und Staffelpauschalen. Gerade die Grundgebühren dienen häufig dazu, mögliche Standzeiten abzufangen und auch die bloße Bereitstellung eines Verleihobjekts sowie laufende Wartungskosten im Abrechnungsmodell zu berücksichtigen.
Hier setzt das Internet der Dinge an und bietet neben einer Erfassung der Verbrauchs- und Nutzungsdaten in Echtzeit vor allem eine Menge Einsparpotenzial, was den Wartungsaufwand angeht. Wartungstechniker:innen können kommen genau dann zum Einsatz, wenn das Gerät einen Leerstand, eine Fehlfunktion oder eine festgelegte Anzahl durchlaufener Zyklen meldet – und nicht nach Ablauf eines festen Zeitintervalls, wenn eine Wartung vielleicht noch gar nicht nötig ist.
Die Umrüstung bestehender Verleihmaschinen, Fahrzeuge und Geräte auf IoT-Technologie ist technisch gesehen kein großes Problem: Die Verbrauchsdaten werden für die spätere Abrechnung ja ohnehin erfasst und können nach der Umrüstung via Narrowband IoT (das Schmalband-LTE-Netz) ins Internet übertragen werden. Der Clou dabei ist, dass eine derartige Datenübertragung auch in schlecht zugänglichen Bereichen, wie ländlichen Gegenden oder Kellern von Gebäuden, möglich ist. Hierdurch ergeben sich gleich mehrere Vorteile:
  • Quasi-Echtzeitübertragung: Übertragen Sie die Verbrauchs- und Nutzungsdaten der verliehenen Gerätschaften in Quasi-Echtzeit ins Internet und sehen Sie sofort, wie stark ein bestimmtes Mietobjekt ausgelastet ist.
  • Automatisierte Logistik: Lassen Sie sich rechtzeitig darüber informieren, dass Vorräte zur Neige gehen, und schicken Sie dem Kunden beispielsweise neuen Kaffee, Ersatzteile oder Wartungs-Kits zu.
  • Angepasste Wartungsintervalle: Erkennen Sie frühzeitig Wartungsbedarf, indem Sie beim Überschreiten bestimmter Schwellenwerte während der Nutzung „automatisch” Wartungspersonal losschicken. Im Umkehrschluss vermeiden Sie so überflüssige und kostenintensive Wartungen bei wenig benutztem Verleihgerät.
  • Predictive Maintenance: Wenn Sie zusätzlich bestimmte Bauteile Ihrer Maschinen, Fahrzeuge oder Geräte überwachen, können Sie rechtzeitig erkennen, wenn ein Ausfall droht. So kann das Bauteil bestellt und ausgetauscht werden, ohne dass es zu einem längeren Stillstand (und somit einem finanziellen Nachteil für den Verleiher) kommen muss.
Die Einsatzbereiche sind dabei nicht auf den nationalen Markt und die reine Vermietung beschränkt. Gemeinsam mit dem deutschen Start-up Mobisol hat Vodafone in Ostafrika bereits viele tausend Haushalte via Mietkaufmodell mit sauberem Solarstrom versorgt. Dort können Bewohner abgelegener Gebiete ganz einfach ein Solarpanel-Kit erwerben und es in monatlichen Raten abzahlen. Bleiben diese Zahlungen aus, wird das betreffende Kit einfach aus der Ferne abgeschaltet. Außerdem können die Anlagen so bequem einer Fernwartung unterzogen werden.

Vorteil mit IoT im Pay-per-Use-Umfeld: Minimaler Wartungsaufwand und faire Abrechnung

Car-Sharing-Dienste wie Share Now und Flinkster machen es vor: Hier handelt es sich um einen klassischen Anwendungsfall von IoT im Pay-per-Use-Umfeld. Die beteiligten Fahrzeuge melden neben ihrem Standort auch möglichen Wartungsbedarf und andere Parameter an eine zentrale Stelle. Nutzer:innen zahlen im Wesentlichen für die Zeit, die sie Fahrzeuge benutzen oder für die gefahrenen Kilometer. Der Anbieter profitiert von maximaler Transparenz über den Zustand seiner Fahrzeugflotte und die Kunden von einem fairen Abrechnungsmodell.
Die Integration von IoT-Komponenten und die Erfassung wichtiger Betriebsparameter verliehener Fahrzeuge, Maschinen und Geräte an einer zentralen Stelle bieten noch einen weiteren Vorteil: Bislang waren lineare Verschleißmodelle sehr verbreitet, bei denen gleichzeitig angeschaffte Verleihgüter nach Ablauf einer gewissen Zeit einfach ausgetauscht werden. Mithilfe von IoT-Technologie können Sie hingegen differenziert auswerten, welches Verleihgut welchen tatsächlichen Alterungszustand erreicht hat und ob es wirklich ausgetauscht werden muss.
Die Kostenersparnis, die aus längeren Lebenszyklen der Geräte und angepassten Wartungsintervallen resultiert, könnten Sie an den Kund:innen weitergeben. Damit entsteht ein weiterer, unmittelbarer Wettbewerbsvorteil. Der Einsatz von IoT-Technologie in Pay-per-Use-Modellen ist also in den meisten Fällen betriebswirtschaftlich sinnvoll.
 

Licht nach Bedarf abrechnen mit TRILUX

Mit IoT wird Pay-per-Use in immer mehr Einsatzfeldern möglich. Die Arnsberger TRILUX-Gruppe bietet Lichtlösungen für den Innen- und Außenbereich. Im Lichtmarkt haben sich die Kundenanforderungen in den letzten Jahren stark verändert. Viele Firmen wünschen eine genaue Übersicht über Betriebszeiten, Energieverbrauch und CO2-Einsparungen. Gleichzeitig suchen sie nach alternativen Betriebs- und Finanzierungsmodellen für Lichtlösungen.
„Digitalisierung und Vernetzung sind ein wichtiger Enabler für neue Angebote. So haben wir beispielsweise Pay-per-Use-Modelle eingeführt. Zudem weiten wir kontinuierlich die Finanzierungsmodelle für Gebäudebeleuchtung aus, in Richtung des Konzepts „Light-as-a-Service.“, sagt Musa Djemaili, Head of Service & Finance bei TRILUX.
TRILUX bietet hierfür zentral überwachte und sensorgeführte Beleuchtungsanlagen, die auf ihre Umgebung und Nutzer:innen reagieren und außerdem Wartungsbedarfe selbsttätig anmelden. TRILUX-Kund:innen können über ein Dashboard jederzeit ihre aktuellen Nutzungs- und Verbrauchsdaten einsehen und komplette Hallenbeleuchtungen per Smartphone-App schalten. Die Vernetzung mit der Cloud erfolgt über die IoT-Lösung von Vodafone Business.
Ein Mann sitzt mit Tablet im Gewächshaus

Narrowband-IoT und­ LTE-M:­ Konnektivität im IoT-Umfeld

Ganz gleich, wo Sie sich aufhalten: Mit Narrowband-IoT und LTE-M gelingt Maschinenkommunikation auch unter schwierigen Bedingungen. Und das bei besonders geringem Stromverbrauch und somit langen Akkulaufzeiten.

  • Narrowband-IoT sorgt für beste M2M-Netzabdeckung
  • Über LTE-M lassen sich auch Sprachdaten übertragen
  • Auch in Kellern oder entlegenen Gebieten einsetzbar
Jetzt mehr erfahren

Pay per Use in der Übersicht

  • Im Internet of Things (IoT) entstehen neue Geschäftsmodelle für Pay per Use. Innovative Unternehmen nutzen diese Möglichkeiten, um sich vom Wettbewerb abzusetzen
  • Das IoT ermöglicht eine Quasi-Echtzeitübertragung von Verbrauchs- oder Nutzungsdaten und schafft damit die Basis für die Fernsteuerung auch von zeitkritischen Anwendungen.
  • Immer mehr Objekte sind heute im Internet via IoT vernetzt. So haben Firmen einen besseren Blick auf ihre Anlagen oder können sie aus der Ferne überwachen und schalten
  • Dienstleister überwachen ihre Maschinen und Geräte im Kundeneinsatz und verkürzen so Ausfallzeiten und optimieren Wartungsintervalle.
  • Firmen wie TRILUX entwickeln Bezahl- und Wartungsmodelle zum Beispiel für Beleuchtungsanlagen („Light-as-a-Service“)
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Ansicht von oben auf einen üppigen Wald, in der Mitte ein See. Auf dem blauen Wasser steht in grüner Schrift „CO2“.

CO2-Äquivalente berechnen und bestimmen: Das sollten Sie wissen

Wissen Sie, wie klimafreundlich Ihr Unternehmen derzeit arbeitet? Mit einer Software können Sie das schnell herausfinden: Ein CO2-Rechner gibt Ihnen einen Überblick über die Menge an Treibhausgasen (THG), die durch Ihre betrieblichen Aktivitäten – auch in Lieferketten – entstehen. Das Tool ist für jede Branche geeignet und berechnet alle Arten von THG-Emissionen in der Maßeinheit „CO2-Äquivalent“ (CO2e). Ob durch Produktionsprozesse, das Verbrennen fossiler Energieträger, die Tierhaltung oder den Transport: Betriebe erzeugen direkt oder indirekt THG-Emissionen, die „klimawirksam“ sind, d.h. sie haben einen Einfluss auf die Erdatmosphäre. Seit der Industrialisierung sind es deutlich mehr Emissionen geworden und so wird es auf der Erde immer wärmer. Der Klimawandel führt zu einem Umdenken in der Wirtschaft. Mit einer Software zur Berechnung von CO2-Äquivalenten können Unternehmen ihren CO2-Fußabdruck transparent machen und Potenziale für die Reduktion von Treibhausgasen aufspüren. Bis 2030 will die EU die CO2-Emissionen um 55 Prozent senken.

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