Was muss nach Ihrer Auffassung noch geschehen, damit die Ozeane wieder sauberer werden?
Es muss vor allem ein sehr starkes Umdenken stattfinden. Unsere Konsumgesellschaft, insbesondere was Einwegverpackungen angeht, ist momentan auf einem ganz falschen Weg. Mit unserer Wegwerfmentalität haben wir innerhalb einer Generation Schäden angerichtet, die kaum noch reparabel sind.
Das müssen wir ändern, angefangen bei jedem einzelnen von uns. Daher sind wir auch viel im Bereich Umweltbildung tätig. Wir gehen in Schulen und fangen schon bei den Kleinsten an. Kinder haben ein unheimlich gutes Verständnis von Zusammenhängen und sehen die Folgen – während viele Erwachsene oft Ausreden suchen. Wir wollen die Menschen dazu bewegen und dafür begeistern, selbst mit der Veränderung anzufangen. Ganz nach dem Motto: Eine Mücke kann einem Nashorn nichts anhaben, aber ein Schwarm Mücken bringt ein Nashorn dazu, die Richtung zu ändern.
Welchen Beitrag können Unternehmen leisten, um Plastik zu vermeiden und nachhaltiger zu arbeiten?
In den meisten Unternehmen fällt nach wie vor unglaublich viel Verpackungsmüll an. Hier kann man ansetzen und auf andere Verpackungen und vor allem weniger Verpackungen umsteigen. In Firmenkantinen kann auf Einwegplastik verzichtet werden, Wassersprudler mit Glas- statt Plastikflaschen, Mitarbeiter können gefördert werden für neue Ideen, Teamtage können für Clean-up-Aktionen genutzt und somit der Zusammenhalt und das Bewusstsein gestärkt werden… da gibt es unendlich viele Punkte, mit denen man anfangen kann.