Ein Mann und eine Frau vor einem Computerbildschirm, auf dem Code zu sehen ist. Der Mann deutet auf den Bildschirm.
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Platform-as-a-Service (PaaS): Beispiele und Anwendungsgebiete

Die dezentrale Entwicklung von Programmen oder die Arbeit an einer App von unterwegs aus: Das Hauptziel der meisten Platform-as-a-Service-Lösungen besteht darin, die Entwicklung von Anwendungen zu vereinfachen und Kosten zu sparen. Dabei können moderne PaaS-Services weit mehr: Sie bieten nicht nur passgenaue Tools, zum Beispiel für die Entwicklung von Apps, sondern auch für die Automatisierung von Geschäftsprozessen. Die Services sind heutzutage deutlich leistungsfähiger und flexibler als früher.

In den vergangenen Jahren hat Platform-as-a-Service (PaaS) immer mehr an Bedeutung gewonnen. Laut Statista Market Insights liegt die für 2024 erwartete Wachstumsrate im PaaS-Sektor in Deutschland bei rund 17 Prozent. Unternehmen verlagern dabei Ihre Entwicklungsumgebungen komplett in die Cloud. PaaS ist für viele Unternehmen attraktiv, da es die Möglichkeit bietet, Prozesse wie das Bereitstellen von Anwendungen zu automatisieren sowie vorgefertigte Komponenten und Bausteine für die Entwicklung zu nutzen – vor allem, wenn sie auf Einheitlichkeit und Zuverlässigkeit angewiesen sind.

Erfahren Sie hier mehr über die wichtigsten Einsatzfelder und Anbieter von Platform-as-a-Service.

Inhaltsverzeichnis

Welche Typen von PaaS-Lösungen gibt es?

Platform-as-a-Service deckt verschiedene Bedürfnisse und Einsatzbereiche ab. Die PaaS-Lösungen richten sich an Anwender:innen mit ganz unterschiedlicher Expertise. Die wichtigsten Beispiele sind:

iPaaS

iPaaS bedeutet Integration-Platform-as-a-Service und bezeichnet Cloud-Dienste, in denen verschiedene Systeme der Unternehmens-IT miteinander vernetzt sind. Die iPaaS-Lösung sammelt die Daten der unterschiedlichen Programme und Anwendungen, bereitet sie auf und leitet sie dann über spezielle Schnittstellen an andere Anwendungen und Systeme weiter, die diese Daten benötigen – immer im passenden Format. Durch diese integrierte Struktur arbeiten IT- und Businessprozesse weitgehend automatisiert zusammen. Mitarbeiter:innen, die diesen Integrationsaufgaben zugeteilt sind, benötigen aus diesem Grund meist keine speziellen Programmierkenntnisse. Beispiele für iPaaS sind die MuleSoft Anypoint Platform und Youredi.

aPaaS 

Application-Platform-as-a-Service (aPaaS) stellt eine Cloud-Umgebung für die App-Entwicklung bereit, die über ein grafisches Interface verfügt. Durch Abstraktion und Automatisierung (z. B. mittels visuell dargestellter Blöcke) bietet aPaaS einen schnellen und einfachen Weg, um Anwendungen zu erstellen, ohne direkt am Quellcode zu arbeiten. Alle Mitarbeiter:innen können diese Cloud-Umgebung nutzen – tiefgehende Programmierkenntnisse sind für die Entwicklung von Apps auf dieser Basis nicht nötig. Ein Beispiel dafür ist die Umgebung Mendix aPaaS.

cPaaS

Communications-Platform-as-a-Service (cPaaS) dient vor allem dazu, Kommunikations- und Vernetzungsmöglichkeiten einzubinden. Die Anbieter stellen spezielle APIs (Programmierschnittstellen) zur Verfügung, um die in der Cloud angesiedelten Unternehmensanwendungen durch Kommunikationstools zu erweitern. Dazu gehören unter anderem Messenger, Sprachnachrichten und Videotelefonie.

Open PaaS

Die flexibelste Form von PaaS ist Open-Platform-as-a-Service (Open PaaS): Dieser Ansatz gibt keinerlei Programmiersprachen, Datenbanken, Server oder Betriebssysteme vor. Stattdessen können Sie individuell auswählen, auf welchen Code und welche Einsatzgebiete Sie diese Open-Source-Umgebung ausrichten möchten. Sie haben hier zwar mehr Freiheiten und Anpassungsmöglichkeiten, allerdings benötigen Sie bei Open-PaaS-Angeboten mehr Expertise und Zeitaufwand, um diese einzurichten und zu betreuen. Ein Beispiel für Open PaaS ist die Google App Engine.
Eine Frau in roter Bluse sitzt an einem Mac und telefoniert via Headset

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Anwendungsgebiete von Platform-as-a-Service

Die Einsatzmöglichkeiten von PaaS sind vielfältig. Besonders häufig kommt das Modell beim Entwickeln und Testen von Softwareanwendungen für unterschiedliche Gerätekategorien zum Einsatz. Darüber hinaus gibt es weitere Felder, auf denen die Bedeutung von PaaS zunimmt.
  • Internet of Things (IoT): Unternehmen nutzen PaaS immer häufiger, um IoT-Geräte in ihre Geschäfts- und Produktionsprozesse zu integrieren. Es existieren verschiedene Anwendungsumgebungen, Programmiersprachen und Werkzeuge, mit denen Sie spezielle Apps für Ihr firmeneigenes IoT entwickeln können.
  • API-Entwicklung: Innerhalb von PaaS entwickeln, betreiben und verwalten Sie Ihre eigenen Programmierschnittstellen (APIs). Dabei können Sie sowohl bestehende APIs erweitern als auch neue Schnittstellen für die gemeinsame Nutzung von Daten und Funktionen generieren.
  • Business-Process-Management (BPM): Mit speziellen PaaS-Lösungen (vor allem im Bereich von IPaaS) können Sie Ihr Business-Process-Management in die Cloud verlegen. So haben Sie und Ihre Mitarbeiter:innen von überall Zugriff auf wichtige Daten zu Workflows, Standards und Absprachen in Ihrem Unternehmen. Außerdem können Sie Aufgaben und Prozesse zentral analysieren, auswerten und optimieren.
  • Master-Data-Management (MDM): Anbieter verwalten kritische Geschäftsdaten von Unternehmen mithilfe von Governance-Prozessen, Policies und Standards. PaaS schafft eine vereinheitlichte Sicht auf sämtliche Grunddaten, die auf unterschiedlichen Systemen verteilt sind (z. B. Kundentransaktionen).
  • Business-Analytics und -Intelligence: PaaS-Tools scannen und erkennen Daten, um Muster zu analysieren. Dies ermöglicht beispielsweise genauere Prognosen zur Produktnachfrage.
Grafische Darstellung der Cloud-Services Infrastructure-as-a-Service, Platform-as-a-Service und Software-as-a-Service und deren Zielgruppen in Form einer Pyramide.
Die Cloud-Anwendungsarten IaaS, PaaS und SaaS bauen pyramidenförmig aufeinander auf. PaaS stellt die mittlere Ebene dar.

PaaS-Beispiele: Anbieter im Überblick

Sowohl Unternehmen, die Webdienstleistungen anbieten, als auch Anbieter klassischer Installationslösungen haben inzwischen PaaS-Angebote im Portfolio. Einige dieser Dienste bieten grundlegende Leistungen im sogenannten Freemium-Modell kostenlos an. Andere hingegen setzen eine regelmäßige Bezahlung voraus.
Anbieter von PaaS sind unter anderem:
  • Microsoft Azure
  • Amazon Web Services (AWS)
  • Google
  • IBM Cloud
  • OpenStack
  • Oracle Cloud Infrastructure (OCI)
  • Cloud Foundry VMware Tanzu
  • Mendix aPaaS
  • Apache CloudStack
  • Red Hat OpenShift
Wir erläutern im Folgenden die größten Anbieter von Platform-as-a-Service und deren Leistungsumfang als Beispiele.

Microsoft Azure 

Microsoft hat ein PaaS-Angebot, das in die Azure-Cloud-Services integriert ist. Seit 2010 arbeiten Entwickler:innen darin mit den Sprachen SQL Azure und AppFabric. Daneben wurde eine neue Version des .NET-Frameworks in die Azure-Cloud integriert. Die Azure-Cloud unterstützt die üblichen Programmiersprachen wie Java und arbeitet mit sogenannten Rollen (Roles):
  • Web-Roles dienen als Container für Webanwendungen.
  • Worker-Roles übernehmen unter anderem rechenintensive Nebenaufgaben.
  • Virtual-Machine-Roles ermöglichen es, z. B. Windows-Server-Instanzen in der Cloud zu hosten.
Die Microsoft-Azure-Plattform dient zur eigentlichen Anwendungsentwicklung und ist auf .NET und Visual Studio zugeschnitten. Die meisten der angebotenen Services sind auf Nutzer:innen von Windows ausgerichtet, insbesondere die Eclipse-Umgebung. Fertige Softwareanwendungen können Sie nach entsprechender Freigabe über den Microsoft Store vertreiben.
Einige Dienste sind bis zu zwölf Monate kostenlos nutzbar. Danach richten sich die fälligen Gebühren nach der Nutzungsdauer und/oder der benötigten Speicherkapazität.
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Amazon (AWS) 

Amazon ist einer der Pioniere im Cloud-Geschäft. Die Amazon Web Services (AWS) wurden 2006 als Ableger des Onlineversandhändlers gegründet und haben mit dem Mutterkonzern lediglich den Namen gemein. Die AWS bieten eine Reihe von PaaS-Komponenten an:
  • Relationale Datenbanken: Der Relational-Database-Service (RDS) beinhaltet die Abfragesprachen mySQL, MS SQL Server und Oracle. Die Abrechnung richtet sich nach dem Speicherbedarf und der benötigten Rechenleistung in der jeweiligen Instanz.
  • SimpleDB: Hier liegt der Fokus auf einfacher Entwicklung, schneller Bereitstellung von Funktionalität und größtmöglicher Skalierbarkeit. Die zugrunde liegende Abfragesprache NoSQL dient zur Abfrage dieser nicht-relationalen Datenbank mit flexiblen Datenmodellen. Die Abrechnung richtet sich nach dem Speicherverbrauch.
  • Elastic Beanstalk: Dieses PaaS-Modul dient zur Entwicklung von Anwendungen in Java oder Python und unterstützt die Virtualisierung von Containern beispielsweise mit Docker. Diverse Schnittstellen sorgen für eine nahtlose Integration in andere, bei Amazon eventuell gebuchte Dienstleistungen.

Google

Google bündelt seine Dienste innerhalb eines einzigen Kontos. Auch das PaaS-Angebot des Suchmaschinenriesen findet sich dort. Nach der kostenlosen Registrierung können Entwickler:innen auf Tools der Google App Engine zugreifen, die als Webanwendungen laufen. Google unterstützt darin Programmiersprachen wie Java, Python und JRuby.
Die meisten Google-App-Engine-Angebote greifen im Hintergrund auf die Google-Dienst-Infrastruktur zurück. Interessant ist das vor allem für Entwickler:innen, die Anwendungen auf Basis von Diensten wie Maps, der Google-Bildersuche oder anderen API-fähigen Angeboten entwickeln möchten. Denn ihre Applikationen können Internet-Content somit über die Google-Infrastruktur abrufen, Mails senden und empfangen sowie mit Bildern und anderem Content arbeiten.

Salesforce 

Das US-amerikanische Softwareunternehmen Salesforce ist auf Cloud-Computing-Lösungen für Unternehmen spezialisiert. Die webbasierte Sales-Cloud für das CRM (Customer-Relationship-Management) umfasst auch PaaS. Voraussetzung dafür ist der Erwerb einer Customer-360-Lizenz.
Mit Salesforce-PaaS können Sie Apps für jede Plattform und jedes Gerät entwickeln. Daneben ist die Vernetzung aller Unternehmensdaten und -systeme durch gesicherte APIs und eigens dafür eingerichtete Services möglich. Sämtliche Backoffice-Dateien sind dadurch von überall aus abrufbar, falls Sie dies wünschen.

PaaS bei Vodafone 

Egal, ob Sie Multi-Cloud- oder Private-Cloud-Lösungen bevorzugen – Vodafone deckt das gesamte Portfolio an relevanten Cloud-Servicemodellen für Ihr Unternehmen ab. Sie können sich dabei frei nach Ihrem Einsatzschwerpunkt für die wichtigsten Anbieter (Microsoft, Amazon, Alibaba) entscheiden und die Services auf Ihre Bedürfnisse zuschneiden.
Vodafone hilft Ihnen auch bei der Migration Ihrer IT in die Cloud. PaaS-Angebote und andere Cloud-Computing-Servicemodelle sparen Ihrem Unternehmen zwar in der Anwendung Zeit und Geld, doch bevor es so weit ist, müssen Sie Ihre Daten zunächst in die Cloud migrieren. Bei diesem Umzug Ihrer Unternehmensdaten sollten Sie nichts dem Zufall überlassen und die Expertise von Spezialist:innen einbeziehen.
Vodafone berät Ihr Unternehmen zielgerichtet und individuell, welche Cloud-Services für Sie am ehesten infrage kommen. Von der Planung bis hin zur Migration Ihrer Unternehmensdaten stehen die Spezialist:innen Ihnen bei allen Schritten zur Seite. Daneben verfügt Vodafone über eigene Rechenzentren und Cloud-Speicher, um Ihre Daten zu hosten. So sind Sie Wettbewerbern einen Schritt voraus und können sich gleichzeitig auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren.
Geschäftsmann arbeitet am Notebook

Mit Vodafone in der Multi-Cloud durchstarten

Kaum ein Cloud-Dienst deckt sämtliche unternehmerischen Anforderungen aus einer Hand ab. Mit Vodafone gelingt die Steuerung Ihres Multi-Cloud-Ansatzes optimal: Neben den Angeboten von Azure, Alibaba und AWS bieten wir professionellen Support und optimale Konnektivität aus einer Hand.

  • Umfassende Bedarfsanalyse im Vorfeld
  • Individueller Roll-out-Plan basierend auf Ihren Anforderungen
  • Gemeinsame Optimierung der Infrastruktur und Services

PaaS-Anwendungsfelder in Unternehmen: Das Wichtigste in Kürze

  • Die Entscheidung für Platform-as-a-Service (PaaS) ist nicht rein technischer, sondern auch strategischer Natur und hängt von den individuellen Zielsetzungen eines Unternehmens ab.
  • Eine Vielzahl von PaaS-Services ermöglicht es Unternehmen, eine individuelle Lösung zu wählen, um so die Effizienz zu steigern und Kosten zu sparen.
  • Die Einsatzmöglichkeiten von Platform-as-a-Service reichen von der API-Entwicklung über die Integration von IoT-Geräten in Geschäfts- und Produktionsprozesse und die Verwaltung kritischer Geschäftsdaten bis hin zum Erkennen und Analysieren von Daten.
  • Plattformbasierte Geschäftsmodelle kommen immer häufiger in Unternehmen zum Einsatz – das zeigt, wie attraktiv sie sind. Sie unterstützen die zukunftsorientierte Arbeit von Entwicklungsteams, die nicht mehr fest lokal definiert sind.
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Digitale Symbole im Vordergrund mit einer Wolke, Ordnern, Zahnrädern und der Abkürzung PaaS. Im Hintergrund eine Person an einem Tisch, die mit dem Zeigefinger auf PaaS deutet.

Platform-as-a-Service: So nutzen Sie PaaS erfolgreich in Ihrem Unternehmen

Das Prinzip von Platform-as-a-Service (PaaS) bezeichnet Entwicklungsumgebungen in der Cloud. Sie sind also nicht lokal auf Ihrem Rechner oder einem Serversystem installiert, sondern laufen als Anwendung im Web. Den Leistungsumfang können Sie an Ihre individuellen Anforderungen anpassen und zum Beispiel jederzeit Erweiterungen buchen – oder diese reduzieren. So entsprechen die Kosten immer Ihrem aktuellen Bedarf. PaaS als Cloud-Lösung richtet sich vor allem an Entwickler:innen und Programmierer:innen, die einfach und schnell eigene Anwendungen erstellen wollen. Wenn Sie PaaS mieten, stellt der Serviceprovider nicht nur die benötigte Hardware zur Verfügung, sondern sorgt auch für regelmäßige Back-ups Ihrer Daten und Updates des PaaS-Angebots. Was Platform-as-a-Service alles beinhaltet, welche Vorteile der Ansatz bietet und worauf Sie bei einer Migration Ihrer Programmierumgebung in die Cloud achten sollten, erfahren Sie hier.

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