Besonderheiten der UAC Virtualisierung
Die User-Account-Control (UAC), auch Benutzerkontensteuerung genannt, ist ein Sicherheitsinstrument von Windows, um die Rechtevergabe einzelner Programme zu regeln. So unterliegen beispielsweise bestimmte Programmpfade besonderen Beschränkungen. Die Einschränkung, diese Dateien und Pfade nur mit Administratorrechten beschreiben zu können, ist Teil des Sicherheitskonzeptes von Windows.
Sobald ein Programm Änderungen am System vornehmen möchte, meldet sich die Benutzerkontensteuerung und verlangt nach einer Bestätigung des Vorgangs. Dies soll vor unerlaubten Zugriffen von Schadsoftware schützen. UAC gibt Anwendungen eine eigene virtualisierte Ansicht der Ressourcen, die geändert werden sollen. Die Speicherung der virtualisierten Kopie dieser Ansichten und deren Verwaltung läuft über das Benutzerprofil.
Das Remote-Gerät selbst kommt deshalb ohne schnelle Prozessoren oder teure Grafikhardware aus, weil alle Berechnungen direkt auf dem Host ausgeführt werden. Daher kommen hier oft auch Tablets oder Smartphones als Endgeräte zum Einsatz – anstelle leistungsfähiger Arbeitsplatz-PCs.
Neben den niedrigen Hardware-Kosten ist der bessere Schutz der hauseigenen IT ein weiterer Vorteil der Virtualisierung per Remote-Desktop: Das Endgerät als reines Ein- und Ausgabegerät ist in seinen technischen Möglichkeiten und seinen Zugriffsrechten stark eingeschränkt. Es bietet somit weniger Einfallstore für Schadsoftware als ein kompletter Client-Rechner.
Auch der Datenschutz ist einfacher: Jede Datenbank, beispielsweise mit persönlichen Kunden- oder Patientendaten oder den Einkaufspreisen Ihres Unternehmens, liegt weiterhin innerhalb Ihrer Unternehmens-Cloud. Sie ist somit bei Verlust oder Diebstahl des Endgerätes nicht aus dessen lokalem Speicher auslesbar.
Speicher-Virtualisierung
Die Speicher-Virtualisierung trennt den Server oder Arbeitsplatzcomputer von einem Teil seines physischen Speichers. Während Arbeitsspeicher, Grafikkartenspeicher und Cache-Speicher aus Performance-Gründen meist lokal verbleiben, werden die Aufgaben der klassischen Festplatte aus- und beispielsweise in das Firmennetzwerk verlagert.
Eine Form der Speicher-Virtualisierung ist das Storage-Area-Network (SAN). Darin zusammengefasst als virtueller Speicher sind viele unterschiedliche Speichermedien wie Solid State Disks (SSD), Festplatten, Band-Laufwerke oder Cloud-Speicher. Aus Anwendersicht verschmelzen diese zu einem neuen Speichermedium.
Für Sie bedeutet das einfache Skalierbarkeit: Reicht der vorhandene Speicherplatz des lokalen Arbeitsrechners für Betriebssystem, Anwendungen und Benutzerdaten nicht mehr aus, weisen Sie einfach weiteren Speicher zu.
Auch aus Sicht der IT-Abteilung bietet die Speicher-Virtualisierung viele Vorteile. Ihre IT kann den Schutz gegen Malware auf den Speichermedien zentral steuern und überwachen. Der zeitraubende Austausch defekter Hardware am Einzelarbeitsplatz entfällt. Die Datensicherung erfolgt nicht mehr nach Ermessen, sondern automatisiert als zentrale, unternehmensweite Funktion.
Vitale Ressourcen werden beispielsweise in Echtzeit gesichert und Redundanz durch die Spiegelung an mehrere, räumlich getrennte Back-up-Standorte erreicht. Die Speicher-Virtualisierung setzt aber eine entsprechend leistungsfähige Netzwerkinfrastruktur im Unternehmen voraus.
Netzwerk-Virtualisierung
Netzwerk-Virtualisierung ist eine spezielle Form von Hardware-Virtualisierung. Sie bündelt bei Bedarf mehrere vorhandene Unternehmensnetzwerke zu einem einzigen virtuellen Netzwerk. So können Sie in Ihrem Unternehmen einzelne Standorte mit ihren jeweiligen Netzen ohne großen Aufwand zu einem neuen virtuellen Netzwerk zusammenschließen.
Ein typischer Anwendungsfall ist das Virtual-Private-Network (VPN). Über ein solches virtuelles Netzwerk können sich Mitarbeiter:innen etwa aus dem Homeoffice via Internet ins Unternehmensnetzwerk einwählen. Der Datenverkehr über ein VPN wird zusätzlich verschlüsselt, sodass Geschäftsdaten im VPN gegenüber dem öffentlichen Internet abgesichert sind.
Mittels Netzwerk-Funktions-Virtualisierung (NFV) optimieren Sie zudem Ihre Standortvernetzung, kombinieren unterschiedliche Netzwerktechnologien und verteilen Netzwerkfunktionen wie die IP-Konfiguration und Verzeichnisdienste über mehrere Serverumgebungen. So reduzieren Sie Infrastrukturkosten und nutzen gleichzeitig Geschwindigkeitsvorteile.
Eine weitere Form der Netzwerk-Virtualisierung ist das Aufteilen Ihres Netzwerkes in mehrere virtuelle Netzwerke mit Benutzergruppen. Ein typischer Anwendungsfall ist das Gastnetzwerk mit eingeschränkten Zugriffsrechten, das Sie am Unternehmensstandort oder am Point-of-Sale zur Verfügung stellen.
Die Netzwerk-Virtualisierung gibt es als externe oder interne Virtualisierung. Die externe Virtualisierung verbindet mehrere physische Geräte miteinander. Die interne Virtualisierung hingegen erfolgt innerhalb einer einzigen Maschine, zum Beispiel einem physischen Host-Computer. Sie dient meist dazu, die auf diesem Host-Computer ausgeführten virtuellen Maschinen über ein virtuelles Netzwerk miteinander zu verbinden. Ihre VM sehen sich hierbei gegenseitig als einzelne Computer, obwohl sie faktisch nur Programme sind, die auf demselben Server im selben Speicher laufen.
Daten-Virtualisierung
Mit dem starken Anwachsen der Datenmengen für die meisten Unternehmen stellt sich die Frage nach deren Organisation und zweckmäßiger Bereitstellung. Viele Firmen verteilen ihre Datenbestände bisher auf lokale Server sowie auf Cloud-Plattformen und Data-Warehouses. Das Prinzip der Daten-Virtualisierung schafft hier eine zusätzliche Virtualisierungsschicht zwischen diesen einzelnen Datenquellen. Das erleichtert den Zugriff auf die Inhalte und die Auswertung und Weiterverarbeitung von Daten.
Ihre Daten sortieren Sie hierbei nicht mehr nach Quellen oder Entstehungsorten, sondern rein logisch. Mitarbeiter:innen müssen dann beispielsweise nicht mehr Kundendaten aus einer Datenbank mit den Fertigungs- oder Auftragsdaten aus einer anderen Datenbank manuell verknüpfen, um hieraus schließlich einen Geschäftsvorgang zu genieren.
Stattdessen liegen alle Daten nebeneinander bereit. Sie kombinieren diese nach Belieben per Drag-and-Drop. Eine einzige Datenbank ersetzt so den Parallelbetrieb zahlreicher Applikationen, die Unternehmensdaten bisher in unterschiedlichen und inkompatiblen Text-, Bild-, Tabellen- und Rohdaten-Formaten gespeichert haben.
Per Daten-Virtualisierung erleichtern Sie auch den Einsatz von Werkzeugen der künstlichen Intelligenz (KI), die innerhalb Ihrer Geschäftsdaten Optimierungspotenziale erkennen oder Ihre Geschäftsvorgänge auf Ausfallrisiken untersuchen. Wie viele andere Virtualisierungsformen können Sie die Daten-Virtualisierung gut mit Cloud-Services kombinieren. Über den Cloud-Anbieter buchen Sie beispielsweise bedarfsgerecht Speicher und Rechenleistung oder mieten KI-Funktionen an.