Stefan und Julian kennen sich aus Kindertagen, sind beide sind im selben Dorf am Bodensee aufgewachsen und für ihr Studium der Technischen BWL gemeinsam nach Stuttgart in eine Wohngemeinschaft gezogen. Damals ahnten sie noch nicht, dass ihr altersschwacher Kaffeevollautomat sie eines Tages zu Gründern machen würde.
Besagter Kaffeeautomat gab mitten in einer heiklen Prüfungsphase den Geist auf und schneller Ersatz war gefragt. Was lag also näher, als eine der beliebten Kapselmaschinen anzuschaffen? Doch den umweltbewussten Studenten war auch klar: Durch Kaffeekapseln aus Aluminium und Plastik entstehen jährlich etwa 5.000 Tonnen Müll in Deutschland. Und da eine nachhaltige Variante auf dem Markt fehlte, erkannten sie: Hier müssen wir ran.
2015, noch mitten im Studium, starteten sie mit ihrer Idee einer biologisch abbaubaren Kaffeekapsel und wandten sich mit der Innovation an das Fraunhofer-Institut. Dort war man von dem Konzept begeistert und unterstützte die jungen Gründer – mit Erfolg: Schon im Februar 2018 brachten Stefan und Julian stolz ihr Produkt auf den Markt. Die Kaffeekapseln bestehen aus Holz und PLA, einem Bio-Kunststoff aus nachwachsenden Rohstoffen, und dürfen daher in die Biotonne. Deswegen sind die kleinen Kaffeebehälter auch bewusst nicht bunt eingefärbt, denn dann würden sie durch das Sortiersystem aus dem Biomüll aussortiert.
Lange haben die beiden Gründer an der Beschaffenheit der Kapseln getüftelt, denn eine Herausforderung bestand und besteht in den vielen verschiedenen Kapselmaschinen auf dem Markt. Da jede ihre Eigenheiten hat, stehen in ihrer Küche heute über zehn verschiedene Modelle und die Kapseln werden in jedem davon ausgiebig getestet.