Ein Incident-Response-Plan sorgt dafür, dass Ihr Unternehmen unmittelbar auf kritische IT-Vorfälle reagiert und sich schnell davon erholt. Es ist allerdings sehr anspruchsvoll und komplex, ein solches Schutzkonzept zu entwickeln. Wie es aussehen kann, zeigt folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Schritt 1: Verantwortlichkeiten definieren
Bauen Sie zunächst Incident-Response-Teams (IRT) auf. Dieses Team sollte aus Beschäftigten unterschiedlicher Abteilungen bestehen, darunter IT, Management und Kommunikation. Jedes Mitglied sollte klare Aufgaben haben. Bestimmen Sie eine Teamleitung (Incident-Response-Manager:in), die für die Koordination der Aktivitäten verantwortlich ist.
Schritt 2: Bedrohungsszenarien identifizieren
Jedes Unternehmen ist einzigartig – und das sind auch die Gefahren, denen es ausgesetzt ist. Wie bereits erwähnt, gehören dazu unter anderem Malware-Angriffe, Phishing-Angriffe, Datenlecks und Insider-Bedrohungen.
Sondieren Sie die potenziellen Risiken für Ihre IT-Infrastruktur.
Schritt 3: Erkennungs- und Überwachungsmechanismen einrichten
Implementieren Sie geeignete Tools und Mechanismen, um Sicherheitsvorfälle zu erkennen. Dies kann Folgendes umfassen:
Sicherheitssoftware zur Überwachung von Netzwerk- und Datensystemen
Log-Dateien und Protokolle, die regelmäßig überprüft werden
Systeme zur Alarmierung bei ungewöhnlichen Aktivitäten
Schritt 4: Notfallkontakte festlegen
Sammeln Sie eine Liste von Notfalladressen. Dazu gehören interne Teammitglieder sowie externe Partner wie IT-Sicherheitsberater:innen, Rechtsexpert:innen und Strafverfolgungsbehörden. Achten Sie darauf, dass diese Kontaktinformationen stets auf dem neuesten Stand sind.
Schritt 5: Kommunikationsplan erstellen
Während eines Sicherheitsvorfalls kommt es besonders auf den Austausch von Informationen an. Entwickeln Sie einen Kommunikationsleitfaden, der beschreibt, wie Meldungen innerhalb des Unternehmens und mit externen Partnern geteilt werden sollen. Der Plan sollte auch Medienanfragen berücksichtigen und gewährleisten, dass alle Aussagen abgestimmt und präzise sind.
Schritt 6: Reaktionsprozeduren definieren
Erstellen Sie detaillierte Verfahren für die Reaktion auf unterschiedliche Arten von Sicherheitsvorfällen. Diese sollten Aspekte umfassen wie:
Identifikation und Analyse des Vorfalls
Sofortmaßnahmen zur Schadensbegrenzung
Kommunikation und Koordination innerhalb und außerhalb des Teams
Dokumentation der Ereignisse und Maßnahmen
Langfristige Maßnahmen, die die Geschäftskontinuität wiederherstellen und sichern
Diese Prozeduren sollten Sie regelmäßig überprüfen und aktualisieren.
Schritt 7: Schulungen und Tests durchführen
Ein Incident-Response-Plan ist nur so gut wie die Leute, die ihn umsetzen. Schulen Sie Ihr Team regelmäßig und führen Sie Simulationen von Sicherheitsvorfällen durch. Diese Übungen helfen, die Prozeduren zu verinnerlichen und die Reaktionsfähigkeit zu verbessern. Schritt 8: Aufbau einer Maßnahmenbibliothek
Erstellen Sie eine Bibliothek mit Standardmaßnahmen zur Incident Response. Die Zusammenstellung sollte Informationen enthalten wie Checklisten, Vorlagen für Berichte und Antwortszenarien für unterschiedliche Arten von Bedrohungen.
Schritt 9: Evaluierung und Optimierung
Nach jedem Sicherheitsvorfall und jeder Übung sollte eine gründliche Nachbesprechung stattfinden. Klären Sie, was gut funktioniert hat und was optimiert werden kann. Diese Erkenntnisse helfen, Ihren Incident-Response-Plan kontinuierlich zu verbessern.
Wichtig: Der Incident-Response-Plan sollte ein „lebendiges“ Dokument sein; sich also ständig weiterentwickeln.