Ein großer Haufen alter Autoreifen auf einer Wiese
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Nachhaltige Projekte der Zukunft: Spannende Greentech-Start-ups

Die Auseinandersetzung mit dem Klimawandel führt zu einem gesteigerten Interesse an nachhaltigeren, wirtschaftlich tragfähigen Geschäftskonzepten. Neben zahlreichen Projekten in Großunternehmen für mehr Klimaschutz gibt es eine ganze Reihe von Neugründungen rund um das Thema Umwelt und Recycling. Wir stellen einige davon unter dem Hashtag „#thefutureisexciting” vor.

Jede Menge Fördermittel auf Bundesebene ebenso wie regional und starker öffentlicher Druck, sich für den Klimaschutz einzusetzen: Selten war der Zeitpunkt günstiger, ein „nachhaltigeres“ Start-up zu gründen. Einige findige Unternehmer sind bereits aktiv, ob es nun um Reduktion von CO2-Emissionen, Rohstoffgewinnung oder Müllvermeidung geht. Wie aus alten Autoreifen am Ende ganze Sportplätze werden, nachhaltiger Ackerbau erschwinglich wird und wie ganze Häuser einfach ausgedruckt werden, erfahren Sie hier.

Inhaltsverzeichnis

Nachhaltige Mobilität: Wie aus alten Reifen wertvolle Rohstoffe werden

Wenn ein Auto-, Motorrad- oder Flugzeugreifen am Ende seiner Lebensdauer angelangt ist und nicht runderneuert werden kann, wird er häufig einfach verbrannt – oder bekommt ein zweites Leben als Spielgerät. Dabei steckt in den alten Pneus eine ganze Reihe wertvoller Rohstoffe.
Das Foto zeigt einen Containerhafen, in dem stilisierte Lichbögen die Contaniner miteinander verbinden.

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Das Start-up Eco Green aus Salt Lake City in den Vereinigten Staaten will die ausgedienten Altreifen sinnvoller verwerten als das bisher der Fall ist. Das lohnt sich, denn jährlich fallen Millionen von ihnen weltweit an. Hierzu haben die Gründer ein spezielles, mehrstufiges Aufbereitungsverfahren entwickelt. An dessen Ende stehen wertvolle Rohstoffe, die in jedem Verwertungsschritt zu neuen Produkten werden können:
  • Reifenstücke: Reifenstücke sind das Produkt des ersten Schredderdurchlaufs bei Eco Green und sind etwa 5 bis 15 Zentimeter groß. Sie können leichter verarbeitet werden als ein kompletter Reifen und dienen beispielsweise als kleinteiliges Brennmaterial für industrielle Prozesse. Der Eco Green Giant Shredder verarbeitet Reifen jeglicher Art mit einem Durchmesser von bis zu 1,22 Metern.
  • Stahlfreie Kleinteile: In jedem Reifen ist zur Stabilisierung eine gewisse Menge Stahl enthalten. Dieser wird in einem zweiten Recycling-Schritt mit Hilfe von Magneten entfernt. Danach bleiben etwa 3 Zentimeter große Gummibrocken übrig. Diese können dann im Landschaftsbau oder beim Hausbau als Füllmaterial eingesetzt werden. Der enthaltene Stahl wiederum wird als wertvoller Rohstoff verkauft.
  • Gummi-Granulat: Nachdem der Stahl entfernt wurde, bleibt ein Gemisch aus Gummi und Kunststoff-Fasern übrig. Die Fasern werden in einem dritten Schritt mit Hilfe eines speziellen Screening-Verfahrens, das diese als solche erkennt, ebenfalls entfernt. Nach einem weiteren Schredder-Vorgang bleibt ein Granulat übrig, das später eingeschmolzen wird. Es dient beispielsweise zum Bau von Sportplätzen oder beim Straßenbau. Die Kunststoff-Fasern können zur Herstellung von Füllmaterial bei Industriepolsterungen dienen.
  • Gummi-Pulver: In einem letzten Schritt werden die Reifenreste zu feinem Pulver verarbeitet. Dieses kann nun verwendet werden, um Dächer zu beschichten oder um Spritzguss-Teile herzustellen.
Die Anlage von Eco Green kann bis zu 30 Tonnen Altreifen pro Stunde verarbeiten, was durchaus schnell ist. Der Nachschub an Material dürfte den Jungunternehmern dennoch so schnell nicht ausgehen.
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Nachhaltigere Landwirtschaft: 90% weniger Unkrautvernichter mit Feldrobotern

Die Firma ecorobotix aus der Schweiz befasst sich mit dem Thema nachhaltigere Feldbewirtschaftung. Ein speziell entwickelter Roboter namens AVO identifiziert selbständig Unkraut und setzt dann genau dort Herbizide ein, wo dies unbedingt notwendig ist. Der autonom arbeitende Roboter wird mit Solarstrom angetrieben.
Konventionell werden Felder einfach großflächig mit Unkrautvernichter behandelt. Dies belastet allerdings das Grundwasser und kann auch die (erwünschte) Tier- und Pflanzenwelt schädigen. Mit ihrem futuristischen Ackerbau-Helfer sparen die Schweizer Ingenieure bis zu 90% der bislang benötigten Mengen an Herbizid ein und lösen auf einen Schlag gleich mehrere Probleme:
  • Effizientere Arbeit: Bislang wurden Herbizide mit Hilfe von Traktoren großflächig auf Feldern versprüht. Der ecorobotix-Feldhelfer AVO arbeitet dank GPS-Unterstützung vollkommen autark und erkennt sowohl den Rand des Feldes als auch andere, abgesperrte Bereiche. Der Landwirt hat hierdurch Zeit für andere Aufgaben.
  • Weniger Energiekosten: Traktoren verbrauchen jede Menge Diesel, während ein Feld abgefahren wird. Der Unkrautroboter arbeitet mit Solarstrom und bezieht die notwendige Energie somit einfach von der Sonne.
  • Geringere Kosten: Wie bereits erwähnt, spart der ecorobotix-Roboter einen Großteil der sonst verwendeten Herbizide ein. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern spart gleichzeitig Kosten für Unkrautvernichtungsmittel.
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Nachhaltigeres Bauen: Mit 3D-Druckverfahren in 24 Stunden zehn Häuser bauen

Schon lange ist das Thema Wohnraumknappheit in Großstädten an der Tagesordnung. Neuen Wohnraum zu schaffen, dauert mit konventionellen Methoden relativ lange und ist kostspielig. Selbst im Fertighausbereich dauert die Herstellung der Einzelsegmente eine ganze Weile und erfordert oft noch viel Handarbeit.
Das Hadrian X-System aus den USA verspricht hier Abhilfe. Es ist in der Lage, Wände und im Grunde ganze (Wohn-)Gebäude automatisch hochzuziehen. Die große Herausforderung bei diesem System liegt darin, Vibrationen durch Wind und ähnliche Einflussfaktoren im Freien auszugleichen und Steine so präzise aufeinander zu platzieren wie es sonst nur Maurer-Profis können.
Andere Firmen gehen noch einen Schritt weiter: Mithilfe von 3D-Druckverfahren werden entsprechende Roboter mit dem gewünschten Baumaterial, auch aus Recycling-Quellen, versorgt. Sie drucken dann das Haus oder Teile davon anhand von Bauplänen in 3D aus. So können Baustellen wesentlich schneller abgeschlossen werden und lange Transportwege entfallen.
Grundsätzlich lassen sich 3D-Drucker in nahezu jeder Größe, für jeden denkbaren Einsatzzweck und verschiedenste Baumaterialien konstruieren:
24 Häuser in zehn Stunden: In China kommen spezielle Zementdrucker zum Einsatz. Sie „zeichnen” Häuser aus einem Gemisch aus Zement und recycelten Industrieabfällen. Vor Ort müssen die Einzelteile dieser Fertighäuser dann nur noch zusammengesetzt werden.
Ein Büro aus dem Drucker: Die Zentrale der Dubai Future Foundation verfügt über das erste, vollständig nutzbare Büro, das zu 100% ausgedruckt und nicht auf herkömmliche Weise produziert wurde.
Elektronische Stützkonstruktionen: Der Schweizer In situ Fabricator-Roboter ist in der Lage, auch schwierige Bauformen unter Verwendung von Stahl für die spätere Verkleidung mit Beton herzustellen. Er ist in der Lage, sich sowohl auf unterschiedliche Materialien, als auch Fertigungstoleranzen einzustellen und trotzdem genau diejenige Konstruktion herzustellen, die vorgegeben wurde.
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GreenTech-Start-ups: Das Wichtigste in Kürze

  • Die erfolgreichsten Greentech-Start-ups nutzen häufig Material, das bislang als Abfall galt – und verwandeln es wieder in wertvolle Rohstoffe.
  • Bei Eco Green werden aus Altreifen wertvolle Rohstoffe wie Reifenstücke als Füllmaterial, Granulat und Metall gewonnen.
  • In der Landwirtschaft sorgen Feldroboter dafür, dass Unkrautvernichter nur dort aufgebracht wird, wo auch Bewuchs vorhanden ist.
  • Mit 3D-Druckern in der Bauindustrie entstehen inzwischen ganze Häuser oder Gebäudeteile.
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