Das Marktforschungsunternehmen Gartner vergleicht jährlich führende Cloud-Anbieter und IT-Dienstleister. Hierbei stellen sie die Stärken und Schwächen in einem sogenannten magischen Quadranten (Gartner Magic Quadrant) einander gegenüber.
Google Cloud im Vergleich mit Amazon Web Services (AWS)
Laut Gartner liegen die Amazon Web Services bezogen auf Infrastruktur-Dienstleistungen (IaaS) weit vor dem Google-Angebot. Das gilt sowohl für die technologische Führerschaft als auch für die Weiterentwicklung der Dienste – hier ist Amazon Google voraus.
Wenn es um die Frage geht, ob das Angebot von Google oder Amazon insgesamt besser ist, gibt es laut Gartner keine eindeutige Antwort. Letztlich sind viele der Entscheidungskriterien für oder gegen eine bestimmte Plattform häufig subjektiv oder von anderen, teils weichen Faktoren geprägt – etwa Compliance-Vorgaben oder Vertrauensfragen. Festzuhalten ist aber, dass Amazon in vielen Bereichen derzeit günstiger ist als Google. Beim Funktionsumfang liegt Amazon ebenfalls vorn.
Google Cloud im Vergleich mit Microsoft Azure
Microsoft zählt mit seinem Azure-Angebot wie Google und Amazon auch zu den weltweit führenden Cloud-Anbietern. Auch bei Microsoft bewegen sich die jährlichen Umsatzzahlen konstant im zweistelligen Milliardenbereich.
Auffällig ist allerdings, dass Microsoft serverseitig in beinahe doppelt so vielen Regionen wie Google unterwegs ist. Im Bereich des VPC (Virtual Private Computing) wiederum scheint Google verglichen mit Microsoft die Nase vorn zu haben, da das Google-Produkt flexibler skalier- und konfigurierbar ist.
Was die Preisgestaltung angeht, gibt es wegen der vielen unterschiedlichen Produkte und Detailaspekte keinen klaren Sieger. Es kommt also auch bei der Frage „Google oder Microsoft?“ wie so oft auf den benötigten Funktionsumfang und weitere projektspezifische Faktoren an. Hinzu kommt das vieldiskutierte Thema der DSGVO-Konformität – speziell für Unternehmen mit Sitz in der EU. Hier punktet Microsoft mit mehr Zusagen hinsichtlich der üblichen Compliance-Richtlinien in der EU.
Google Cloud im Vergleich mit der IBM Cloud
Auch IBM spielt in der Liste der führenden Anbieter von Cloud-Services mit. Das Unternehmen hat sich mit seiner KI-Plattform Watson und Chatbots für Websites einen Namen gemacht. Vor allem bietet die IBM Cloud Vorteile für Kunden, die bereits über IBM-Produkte verfügen und diese in die Cloud migrieren wollen.
Die IBM Cloud launchte erst 2011 und blieb zunächst hinter den drei anderen genannten Anbietern zurück. Doch die Kooperation und Übernahme des Linux-Distributors Red Hat brachte einen entscheidenden Durchbruch. Über die populäre Linux-Distribution steigerte IBM die Installationszahlen und Verbreitung der Cloud-Lösung deutlich.
Performance
Sehr gut für spezialisierte Anwendungsfälle
Gut (abhängig von der Integration mit Microsoft-Produkten
Sehr leistungsfähig
Gut in den Bereichen KI und ML
DSGVO-Konformität
Sehr starke DSGVO-Unterstützung, insbesondere durch europäische Rechenzentren
DSGVO-konform, aber kompliziert in der Implementierung
Gute Unterstützung für DSGVO, aber zusätzliche Konfigurationen
Gute DSGVO-Unterstützung, aber hauptsächlich für spezialisierte Unternehmenslösungen
Bedienbarkeit
Intuitiv, aber weniger benutzerfreundlich für Nicht-Entwickler:innen, weniger Ressourcen als AWS
Relativ benutzerfreundlich, jedoch stark an Microsoft-Ökosystem gebunden
Komplex und schwer zugänglich für den Einstieg, benötigt Einarbeitungszeit
Stark auf IBM-Ökosystem ausgelegt, nicht sehr benutzerfreundlich für Neulinge
Angebotene Dienste
Fokussiert auf Daten und KI, weniger breite Unterstützung für andere Anwendungsfälle
Breites Spektrum, aber mit Fokus auf Microsoft-Produkte, nicht immer die beste Wahl für alle Szenarien
Größtes Angebot an Diensten, aber die Qualität kann je nach Dienst variieren
Stark fokussiert auf KI, wenig Auswahl bei allgemeinen Cloud-Diensten
Beschränkungen
Eingeschränkteres globales Netzwerk als AWS und Azure
Starke Abhängigkeit von Microsoft, kann problematisch sein in heterogenen Umgebungen
Kann bei großen und komplexen Umgebungen teuer und schwer zu verwalten sein
Wenig Flexibilität außerhalb des IBM-Ökosystems