Kosten
Vergleicht man die Kosten, könnte sich – zumindest auf den ersten Blick – ein Vorteil für Kupfer ergeben. Allerdings gibt es auch versteckte Kosten zu berücksichtigen. Bei einem konventionellen Kabelschrank fallen zum Beispiel zusätzliche Kosten für die unterbrechungsfreie Stromversorgung sowie für die HAVC (hybride automatische Spannungssteuerung) an sowie der Platzbedarf für viele Kabel, die in Böden und abgehängten Decken verlegt sind. Ein Local Area Network (LAN) mit Glasfaser ist daher vor allem in Neubauten oft kostengünstiger und deutlich platzsparender als ein kupferbasiertes Netz.
In der Vergangenheit war der Preis für einen Glasfaseranschluss fast doppelt so hoch. Der Unterschied verändert sich jedoch stetig, denn je weiter die Glasfaser verbreitet ist, desto günstiger werden die Anschaffungskosten für die notwendige Hardware bzw. geeignete Komponenten und die Installation. Und wenn es um die Gesamtkosten von Kupfer geht, wird oft übersehen, dass einstmals ebenfalls hohe Kosten für ihre fachgerechte Installation angefallen sind.
Verfügbarkeit
Das lichtbasierte Glasfaserkabel ist viel weniger anfällig für Störungen, beispielsweise durch elektromagnetische Interferenzen (EMI). Auch Temperaturschwankungen, Feuchtigkeit und allgemein schlechte Wetterbedingungen können ihnen wenig anhaben; im Gegensatz zu leitendem Kupfer sind Glasfaserkabel sogar immun gegen Blitzeinschläge. Außerdem können Kupferkabel mit der Zeit Verschleißerscheinungen zeigen und zur Brandgefahr werden. Demgegenüber ermöglichen Glasfaserkabel eine äußerst zuverlässige Übertragung und bieten hohe Verfügbarkeit. Sie werden z.B. auch als interkontinentale Seekabel oder beim Bau von Mittel- und Hochspannungsleitungen eingesetzt.
Im Rahmen der Gigabitstrategie hat die Bundesregierung das Ziel formuliert, das Glasfasernetz bis 2030 flächendeckend auszubauen. Langfristig könnte das Kupfernetz ganz abgeschaltet werden; einige Pilotregionen hierzu gibt es in Deutschland bereits.
Sicherheit
Kupfer ist anfällig gegenüber Anzapfungen, die im schlimmsten Fall zu einem Totalausfalls des Systems führen können. Bei Kupferkabeln können die elektrischen Signale abgefangen und somit abgehört werden. Bei Glasfaserkabeln ist das Abfangen von Daten schwieriger.
Wird ein Lichtwellenleiter beschädigt, lässt sich die Ursache mit Ortungsgeräten meist in kurzer Zeit finden. Wird dagegen eine Kupferleitung durchtrennt, kann es lange dauern, die Bruchstelle zu identifizieren.
Ein weiteres Plus für die Sicherheit ist die hohe Belastbarkeit der Glasfaserkabel: Sie können einem Druck von bis zu 200 Pfund standhalten, während Kupferkabel nur etwa 25 Pfund aushalten.
Glasfaserkabel sind „dielektrisch“ (schwach oder nichtleitend) und stellen keine Belastung für Menschen oder andere Geräte durch Strahlung dar.
Hinsichtlich der „Dämpfung“ (Signalverlust) ist Glasfaser dem Kupfer ebenfalls überlegen: Sie beträgt nur drei Prozent alle 100 Meter. Bei Kupfer liegt die Wellendämpfung bei gleicher Entfernung deutlich darüber.