Eine Hand streicht mit einem Radiergummi über eine Festplatte, Symbolfoto
Security

Festplatte löschen – so lassen Sie keine Daten zurück

Daten sind ein wertvolles Gut vieler Unternehmen, denn die Sicherheit von Informationen ist im wahrsten Sinne Geld wert. Ob auf Festplatten gespeicherte Informationen über Kunden, Produktionsdaten oder sensible Personaldaten: nichts davon sollte jemals in die Hände von Dritten fallen. Doch Datendiebstahl kommt häufig dort vor, wo niemand ihn vermutet: Bei der Entsorgung oder dem Verkauf gebrauchter Firmenrechner.

Firmen entfernen vermeintlich gelöschte Daten auf Festplatten häufig gar nicht, auf die falsche Art und Wiese oder viel zu oberflächlich. Kriminelle haben deshalb häufig leichtes Spiel, an diese Daten zu gelangen. Mit diesem Wissen können sie viel Schaden anrichten – ein Schaden, der leicht zu vermeiden gewesen wäre.

Wie Sie Ihre Festplatten richtig löschen und worauf Sie sonst noch unbedingt achten sollten, erklären wir im Folgenden.

Inhaltsverzeichnis

Die Daten sind weg und doch noch da

Stellen Sie sich ein Buch vor: Der Inhalt dieses Buches entspricht den Daten, die auf Ihrer Festplatte gespeichert sind. Mit herkömmlichen Löschmethoden, wie etwa dem Verschieben einer Datei in den Papierkorb, löschen Sie jedoch nicht den gesamten Text des Buches. Lediglich die Inhaltsangabe vorne im Buch wird entfernt. Der Inhalt ist noch vorhanden, Unbefugte könnten ihn mit einer speziellen Software also erneut lesen.
Genau dies geschieht, wenn Sie Daten auf Ihrem Rechner mit Hilfe der gängigen Verfahren löschen und sie etwa lediglich in den Papierkorb schieben. Alle Daten sind noch vorhanden. Selbst Laien können die Daten mit Software-Tools wie Recuva (kostenlos) oder Ashampoo Undeleter (kostenpflichtig) unter bestimmten Umständen wieder herstellen.
Bei einer derartigen Datenpanne fügen Sie möglicherweise nicht nur Ihrem Unternehmen Schaden zu, sondern gefährden die Datensicherheit von Dritten. Geraten dabei sensible Daten, die zum Beispiel unter die Datenschutz-Grundverordnung fallen, in die Hände von Unbefugten, machen Sie sich möglicherweise sogar strafbar.
Wie also können Sie Ihre sensiblen Daten endgültig von einer Festplatte löschen?
Offenes Vorhängeschloss vor Zahlenmuster

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Wie Sie Daten wirklich löschen

Beim einfachen Löschen von Daten werden diese zunächst nicht überschrieben. Das ist jedoch nötig, damit die auf dem Speichermedium vorhandenen Informationen für Dritte unlesbar sind. Erst, wenn zuvor gelöschte Dateien einmal oder besser noch mehrfach überschrieben wurden, sind sie „nicht wiederherstellbar” und damit tatsächlich gelöscht. Wir empfehlen Ihnen daher, sensible Daten vor der kompletten Formatierung der Festplatte einzeln zu löschen.
Mit Hilfe eines sogenannten „Daten-Shredders“ können Sie Daten einzeln sicher löschen. Dazu geeignete Tools finden Sie im Internet, zum Beispiel die Freeware-Tools „Eraser“ (für Windows) oder „CCleaner“ (für Windows und Mac).
Diese Programme bieten Ihnen nach der Installation eine Übersicht über die auf Ihrem Rechner gespeicherten Daten, die Sie einzeln löschen können. Darüber hinaus bieten viele Shredder-Programme die Möglichkeit, den Grad der Lösch-Sicherheit auszuwählen, also die Anzahl, wie häufig die Daten überschrieben werden.
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Meist überschreibt das Tool den jeweiligen Speicherplatz mit einer zufälligen Zahlenkombination. Achtung: Bei den meisten Daten-Shredder-Programmen müssen Sie eventuell angelegte Partitionen auf Ihrer Festplatte einzeln löschen. Erst, nachdem Sie Ihre sensiblen Daten auf diese Weise gelöscht haben, sollten Sie die Festplatte letztendlich formatieren. Worauf Sie dabei achten müssen, erklären wir Ihnen im Folgenden.

Festplatte formatieren – darauf müssen Sie achten

Einfaches Überschreiben wohl ausreichend

Gut zu wissen: Aus einer Forensik-Studie aus dem Jahr 2009 geht hervor, dass einmaliges Überschreiben ausreicht, um die Daten für Dritte unlesbar zu machen. Unter Laborbedingungen wurden die Inhalte verschiedener Festplatten überschrieben und die magnetischen Oberflächen anschließend mit einem Magnetkraftmikroskop untersucht. Die Untersuchung ergab, dass bereits nach einmaligem Überschreiben im Nachhinein die ursprünglich auf der Platte gespeicherten Daten nicht wiederhergestellt werden konnten.

Wir empfehlen, eine Festplatte vor der Weitergabe an Dritte immer komplett mit Hilfe eines Shredder-Tools zu löschen und erst danach zu formatieren. Ein einfaches Zurücksetzen des Betriebssystems genügt oft nicht. Windows löscht beim Formatieren einer Festplatte niemals die Bereiche, auf denen das Betriebssystem hinterlegt ist. So können sensible Daten auf der Festplatte in die Hände Dritter gelangen.
Für das Formatieren der Festplatte mit der Windows-eigenen Formatierungsfunktion gilt daher: Um auch die mit dem Betriebssystem belegten Teile der Festplatte löschen zu können, sollten Sie Windows auf einen USB-Stick oder eine CD aufspielen und von dort aus die Formatierung starten. Noch besser: Sie bauen die Festplatte in einen anderen Rechner ein und löschen (überschreiben) sie dort komplett.
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Sonderfall SSD-Festplatte

SSD-Festplatten können Sie nicht wie „normale“ Festplatten mit den oben genannten Methoden löschen. Mit Hilfe des sogenannten „Wear leveling“ verteilen SSD-Festplatten Daten auf den einzelnen Speicherzellen. Die gängigen Daten-Shredder-Programme bekommen jedoch keinen Zugang. Das gezielte Löschen einzelner Dateien wird dadurch unmöglich.
Aus diesem Grund können Sie Daten auf Ihrer SSD-Festplatte nur mit Hilfe der herstellereigenen Löschprogramme bereinigen. Diese speziellen, auf die jeweiligen SSD zugeschnittenen Tools ermöglichen Ihnen neben dem sicheren Löschen von Daten auch die Aktualisierung der festplatteneigenen Firmware. Informieren Sie sich beim Hersteller der SSD über das richtige Tool oder beauftragen Sie spezialisierte Dienstleister mit der zweifelsfreien Löschung der Daten.

Festplatte richtig löschen: Das Wichtigste in Kürze

  • Wenn Sie Daten einfach nur löschen, indem Sie sie in den Papierkorb Ihres Rechners verschieben, sind die Daten nicht wirklich gelöscht. Sie lassen sich mit einfachen Tool wiederherstellen, etwa durch Kriminelle, die Ihrem Unternehmen mit den auf diese Weise erlangten Daten Schaden zufügen können.
  • Gelangen dabei sensible Personendaten in den Umlauf, können Sie sich nach der Datenschutz-Grundverordnung sogar strafbar machen.
  • Stattdessen müssen Daten mindestens einmal überschrieben werden, um sie tatsächlich zu löschen. Sogenannte Daten-Shredder sind Programme, mit denen Sie Ihre Daten auf diese Weise effektiv löschen können.
  • Sie sollten diese Tools immer vor der Weitergabe von Datenträgern an Dritte mit einem derartigen Shredder-Tool löschen und danach die Festplatte formatieren. Das Betriebssystem sollten Sie über einen mobilen Datenträger oder einen externen Rechner entfernen.
  • SSD-Festplatten müssen Sie auf eine andere Art und Weise löschen: Hier bieten die Hersteller spezielle Tools an, um die Daten sicher zu entfernen und vor dem Zugriff von Unbefugten zu schützen.
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