Switches eines Netzwerks, an die viele rote Netzwerkkabel angeschlossen sind.
Connectivity

Ethernet: Geschwindigkeiten im Vergleich

Die Kundendaten wandern in Millisekunden von der Zentrale in die Niederlassung, der Firmenserver hält Tools für die Belegschaft auf der ganzen Welt bereit und die Telefonanlage weist Anrufe den verschiedenen IP-Telefonen im Büro zu. Diese täglichen Vorgänge in Unternehmen geschehen in rasender Geschwindigkeit und wären ohne Ethernet-Leitungen schlichtweg nicht denkbar.

Zwar machen erst drahtlose Verbindungen viele smarte Infrastrukturen sowie das Internet of Things (IoT) möglich – doch Datenkabel haben längst nicht ausgedient. Ethernet-Verkabelungen bilden nach wie vor das Rückgrat von Netzwerkfunktionen und des Internets. Die Übertragungsraten der Daten haben sich in den vergangenen Jahrzehnten vervielfacht – von Kupfer bis zu Glasfaser, von wenigen Kilobit bis zu vielen Gigabit pro Sekunde.

Hier erfahren Sie, wie schnell Ethernet ist und wie Sie die Geschwindigkeit erhöhen können.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Ethernet?

Gewöhnlich verbindet Ethernet mehrere Computer und weitere Geräte in lokalen Netzwerken, den sogenannten Local Area Networks (LANs). Aus diesem Grund ist oft von LAN die Rede, wenn eigentlich Ethernet gemeint ist. Die Technologie kann Daten aber auch über größere Distanzen transportieren. In diesem Fall spricht man von Wide Area Networks (WANs), die mehrere LANs und somit beispielsweise verschiedene Firmengebäude oder sogar -standorte miteinander verbinden.
Seit der Etablierung des Ethernet-Standards für kabelgebundene Netzwerke in den 1970er-Jahren hat sich die Geschwindigkeit der Datenübertragung rasant entwickelt. Unter dem gängigen Industriestandard IEEE 802.3 sind die drei unterschiedlichen Kabelarten Koaxial, Kupfer und Glasfaser zusammengefasst. Dazu kommen deren jeweilige Übertragungsprinzipien bzw. Verdrahtungen, die wiederum in Substandards klassifiziert sind.
Um die vielen Standards zusammenzufassen und für Laien verständlicher zu machen, teilt man Ethernet in drei grundlegende Kategorien ein:
  • Fast Ethernet: 100 Megabit pro Sekunde
  • Gigabit-Ethernet: 1 Gigabit pro Sekunde (1.000 Megabit)
  • Terabit-Ethernet: mehr als 100 Gigabit pro Sekunde
Mehr zu den Grundlagen von Ethernet und dessen Funktionsweise erfahren Sie an anderer Stelle hier im V-Hub.
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Übertragungsraten im Vergleich

Die Übertragungsraten von Ethernet haben sich seit der Einführung vervielfacht. Hier finden Sie einen Vergleich der unterschiedlichen Standards – und zum Vergleich die Datenrate der aktuellen drahtlosen Netzwerktechnologie (WLAN). Die Bezeichnungen beginnen in der Regel mit einer Zahl, die die Geschwindigkeit beschreibt, es folgt die Übertragungstechnik (Base = Basisband) und dann ein Buchstabe für die Art des Kabels (T = Twisted Pair).
Ausgewählte Ethernet-Standards und ihre Geschwindigkeiten
802.3
10BASE5
1983
10 Megabit pro Sekunde
500 Meter
Koaxial
802.3i
10BASE-T
1990
10 Megabit pro Sekunde
100 Meter
Kupfer/Twisted Pair
802.3u
100BASE-TX
1995
100 Megabit pro Sekunde
100 Meter
Kupfer/Twisted Pair
802.3ab
1000BASE-T
1999
1 Gigabit pro Sekunde
100 Meter
Kupfer/Twisted Pair
802.3ae
10GBASE-SR, -SW, -LR, -LW, -ER, -EW, -LX4
2002
10 Gigabit pro Sekunde
100 Meter
Glasfaser
802.3an
10GBASE-T
2002
10 Gigabit pro Sekunde
100 Meter
Kupfer/Twisted Pair
802.3bz
2.5GBASE-T, 5GBASE-T
2016
2,5 bzw. 5 Gigabit pro Sekunde
100 Meter
Kupfer
802.3bs
200GBASE-T, 400GBASE-T
2017
200 bzw. 400 Gigabit pro Sekunde
> 100 Meter
Glasfaser
Zum Vergleich: WLAN 802.11be
Wi-Fi 7
2024
46,1 Gigabit pro Sekunde
30 Meter (theoretisch)
Drahtlos
Standard
Bezeichnung
Jahr
Datenrate
Max. Kabellänge
Übertragungsart
Im industriellen Bereich sind aktuell bereits 400 Gigabit pro Sekunde über kurze Entfernungen möglich. Die Entwicklung geht fortlaufend weiter.
Umfassende Informationen zu den unterschiedlichen Ethernet-Standards, ihren Vor- und Nachteilen sowie den jeweiligen Einsatzgebieten erhalten Sie in einem separaten Beitrag hier im V-Hub.
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So testen Sie die Ethernet-Geschwindigkeit

Sie können die Geschwindigkeit Ihrer Ethernet-Verbindung sehr leicht testen. Indem Sie überprüfen, wie hoch Ihre Bandbreite tatsächlich ist, können Sie eingrenzen, wo es in Ihrem Netzwerk bzw. bei Ihrer Ethernet-Verkabelung Geschwindigkeitseinbußen gibt.
Zunächst sollten Sie direkt am Router einen Speedtest durchführen: Schließen Sie per Ethernet-Kabel etwa ein Notebook an den Router an. Achten Sie darauf, ein aktuelles Ethernet-Kabel zu verwenden, am besten mindestens ein Cat5e-Kabel, das bis zu 1 Gigabit pro Sekunde überträgt – sonst ist die Messung verfälscht.
Dann können Sie direkt im Browser überprüfen, wie viel Bandbreite an Ihrem Router-Zugang ankommt, etwa mit dem Speedtest Plus von Vodafone. Dies ist die Datenrate, die Ihr Internet-Anbieter direkt am Hausanschluss zur Verfügung stellt. Unterscheidet sich diese von Ihrer gebuchten Geschwindigkeit, sollten Sie überprüfen, ob Ihr Router den gewählten Tarif noch bewältigen kann – setzen Sie sich dazu gegebenenfalls direkt mit Ihrem Anbieter in Verbindung.
Wiederholen Sie diesen Speedtest in einem zweiten Schritt an einem Arbeitsplatz-Computer, der per Ethernet-Kabel mit Ihrem Netzwerk verbunden ist. Vergleichen Sie dann die beiden Ergebnisse miteinander. Kontrollieren Sie vorher im Router-Menü, ob der Greenmode des Herstellers für den jeweiligen Ethernet-Ausgang deaktiviert ist. Sonst überträgt dieser nur mit maximal 100 Megabit pro Sekunde.

So erhöhen Sie die Ethernet-Geschwindigkeit

Eventuell stellen Sie bei den Speedtests fest, dass die Geschwindigkeit Ihres Netzwerks an den Endpunkten, also an den Geräten, mit denen Sie arbeiten, niedriger ist als am Router. Unterscheiden sich diese beiden Geschwindigkeiten signifikant, kann dies unterschiedliche Gründe haben. Folgend finden Sie die häufigsten Probleme, die für eine geringe Datenrate innerhalb Ihres LANs verantwortlich sein können:
  • Veraltete Kabelstandards: Sie verwenden in Ihrem Local Area Network veraltete Kabel, etwa der Kategorien Cat3 oder Cat5. Überprüfen Sie die Verkabelung vom Hausanschluss zu den einzelnen Geräten und auch zu den Switches, die als Verteiler dazwischensitzen, etwa für einzelne Etagen oder Büroräume. Hier kann bereits ein Großteil Ihrer gebuchten Bandbreite verloren gehen. Sie sollten innerhalb Ihres Netzwerks mindestens mit dem LAN-Kabelstandard Cat5e arbeiten, besser mit Cat6 oder höher.
  • Switches mit geringer Kapazität: Meist sind in Büros mit mehreren Arbeitsplätzen Switches zwischengeschaltet. Selbst wenn diese mit aktuellen Kabelstandards arbeiten, können sie eine zu geringe Kapazität besitzen. Alte Geräte verarbeiten häufig nur 100 Megabit pro Sekunde und teilen diese dann noch auf verschiedene Geräte auf. Auch sogenannte Unmanaged Switches oder simple Hubs können dafür sorgen, dass der Datenverkehr ineffizient verteilt wird. Verwenden Sie stattdessen mindestens Managed Gigabit-Switches.
  • Netzwerkkonfiguration: Sind viele Geräte gleichzeitig mit Ihrem Netzwerk verbunden und aktiv, kann es zur Überlastung kommen – vor allem, wenn Sie in Ihrem Unternehmen regelmäßig große Datenmengen herauf- oder herunterladen. Überprüfen Sie, ob tatsächlich alle Endgeräte einen Netzwerkanschluss benötigen und welche für ein hohes Datenaufkommen sorgen. Kontrollieren Sie auch die Netzwerkparameter Ihres Routers und Ihre (gemanagten) Switches. Vor allem falsche Quality-of-Service- und VLAN-Einstellungen können den Datenverkehr behindern. Ziehen Sie gegebenenfalls externe Beratung hinzu, um hierbei die für Sie passendste Konfiguration zu finden.
Ist Ihre technische Infrastruktur auf einem aktuellen Stand und Sie können auch Konfigurationsprobleme ausschließen, finden Sie im V-Hub weitere Tipps für schnelleres Internet.
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Ethernet-Geschwindigkeit: Das Wichtigste in Kürze

  • Ethernet verbindet Geräte in Local Area Networks (LANs) und Wide Area Networks (WANs) miteinander.
  • Die Verkabelung mit Ethernet bildet im Vergleich zur drahtlosen Datenübertragung noch immer das Rückgrat von Server- und Netzwerkinfrastrukturen.
  • Man unterscheidet allgemein zwischen Fast Ethernet (bis zu 100 Megabit pro Sekunde), Gigabit-Ethernet (bis zu 1.000 Megabit pro Sekunde) und Terabit-Ethernet (1.000 Gigabit pro Sekunde.
  • Die Geschwindigkeit von Ethernet hat sich seit dessen Einführung vervielfacht: Von 10 Megabit pro Sekunde auf bis zu 100 Gigabit pro Sekunde und mehr.
  • Sie können Ihre Ethernet-Geschwindigkeit einfach mittels eines Speedtests von Vodafone messen – am besten erst direkt am Router, dann an einem Endgerät im LAN.
  • Um die Geschwindigkeit in Ihrem lokalen Netzwerk zu verbessern, sollten Sie unter anderem die Ethernet-Kabel überprüfen und gegebenenfalls erneuern, aktuelle Router sowie Managed Switches verwenden sowie deren Konfiguration optimieren.
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