Rechenzentren arbeiten üblicherweise mit einer sehr großen Anzahl an Hardware-Servern, die sich alle anfallenden Arbeitslasten untereinander aufteilen.
Hierbei werden auf jedem Hardware-Server mehrere Softwareebenen installiert, die unter anderem aus Betriebssystemen, Management- und Überwachungsprogrammen bestehen. Darauf werden dann wiederum die eigentlichen virtuellen Server als weitere Softwareebene eingerichtet.
Diese Softwareebenen dienen unter anderem der erwähnten Lastverteilung. Auf diese Weise können beispielsweise komplexe Berechnungen, die einem virtuellen Server zugeteilt werden, im Hintergrund tatsächlich auf mehrere physische Server verteilt werden. Umgekehrt können auch mehrere vServer auf einer Hardware laufen. Ein solches Lastverteilungsprogramm wird auch als Hypervisor bezeichnet.
Dadurch sind virtuelle Server sehr gut skalierbar, weil sie je nach Laustaufkommen mehr oder weniger Prozessoren und Rechenkerne der darunter liegenden Hardware-Schicht nutzen.
Die Virtualisierung bringt in der Praxis enorme Kostenvorteile, da Hardware dadurch gleichmäßiger ausgelastet wird und zudem einfacher administriert werden kann. Außerdem können defekte Hardware-Server oder einzelne Datenträger jederzeit ausgewechselt werden, ohne dass die Nutzer:innen der virtuellen Server dies überhaupt bemerken. Die Lastverteilungsebene kann Ausfälle nämlich erkennen und ihre Lasten dann umgehend auf andere Server verteilen.
Andererseits sind virtualisierte Server keine hundertprozentigen Abbilder von physischen Servern. Bedingt durch die Softwareebenen zwischen Hardware und Virtualisierung und insbesondere durch den Hypervisor werden bestimmte Server-Zugriffe verhindert.
Daher gibt es in den meisten Rechenzentren auch dedizierte Server, die Kund:innen gezielt für solche Aufgaben anmieten können, die schlecht oder gar nicht virtualisierbar sind oder bei denen sie zwingend einen direkten Server-Zugriff ohne zwischengeschalteten Hypervisor brauchen. Die Kund:innen installieren in der Regel ihr eigenes Betriebssystem und alle darauf laufenden Anwendungen selbst auf diesem Server – beispielsweise über eine Internetschnittstelle, wenn der Server in einem externen Rechenzentrum steht.
Diese Arten von dedizierten Servern gibt es
Wenn von Dedizierten Servern gesprochen wird, dann werden diese inzwischen oft auch als Bare-Metal-Server bezeichnet. Übersetzt bedeutet dies so viel wie „blankes Metall“. Diese Bezeichnung bezieht sich darauf, dass hierbei Hardware-Server ohne darauf installiertes Betriebssystem angemietet werden – als reine Hardware und somit als „blankes Metall“. Doch nicht jeder dedizierte Server ist tatsächlich auch ein Bare-Metal-Server.
Vielmehr ist der Bare-Metal-Server ein Spezialfall des dedizierten Servers, bei dem sich mehrere Nutzer:innen einen Server-Schrank mit mehreren Hardware-Servern darin teilen. Stromversorgung, Netzwerkzugang und einige andere Komponenten werden geteilt. Festplatte, Arbeitsspeicher und Prozessor(en) sind hingegen wie bei jedem anderen dedizierten Server exklusiv für nur eine:n Nutzer:in reserviert. Es gibt somit auch hier keine Hypervisoren, sondern direkten Zugriff auf einen dezidierten Server – mit der Besonderheit, dass bestimmte, weniger sicherheitsrelevante Komponenten trotzdem geteilt werden.
Diese gemeinsame Nutzung macht Bare-Metal-Server gegenüber klassischen dedizierten Servern mit kompletter physischer Trennung aller Kund:innen wirtschaftlicher. Daher können Bare-Metal-Server beispielsweise auch für sehr kurze Zeiten angemietet werden, während dedizierte Server in komplett getrennten Racks in der Vergangenheit oft quartals- oder sogar jahresweise angemietet werden mussten.
Damit ist der Bare-Metal-Server technisch und administrativ näher am Cloud-Computing und entsprechend auch günstiger für alle Beteiligten. Dennoch ist er für die Nutzer:innen auf unterster Ebene administrierbar – eben ein echter Hardware-Server mit Vollzugriff.