Schritt 1: Das Ziel klar definieren
Die Wahl der passenden Programmiersprache ist keine Frage des Geschmacks, sondern der Problemstellung. Das Ziel bestimmt den Weg und hilft, die richtige Entwicklungsumgebung zu finden. Soll es eine App, eine Webseite, ein Spiel oder eine Netzwerkanwendung sein? Wollen Sie Ihre Fähigkeiten später innerhalb eines Teams anwenden, oder Ihre Dienste als Freelancer:in anbieten? Auf welchen Betriebssystemen oder Geräten sollen Ihre Applikationen oder Skripte laufen?
Schritt 2: Die Wahl der passenden Programmiersprache
Zu Anfang ist es sinnvoll, einen Blick auf die systemische Struktur von Programmiersprachen zu werfen. Es gibt imperative, funktionale, prädikative und objektorientierte Programmiersprachen und deren Mischformen:
Imperative Programmiersprachen: Programme bestehen aus einer Folge von Befehlen.
Funktionale Programmiersprachen: Programme werden als mathematische Funktionen betrachtet.
Prädikative Programmiersprachen: Programme bestehen aus Fakten (gültigen Tatsachen) und Regeln, die beschreiben, wie aus gegebenen Fakten neue Fakten hergeleitet werden können.
Regelbasierte Programmiersprachen: Programme bestehen aus Regeln. Wenn eine Bedingung erfüllt ist, dann wird eine angegebene Aktion ausgeführt.
Objektorientierte Programmiersprachen: Programme bestehen aus Objekten, die bestimmte Probleme lösen und zum Lösen eines Gesamtproblems mit anderen Objekten kommunizieren.
Aus diesen Formen sind die meisten heute genutzten Programmiersprachen entstanden, wobei Mischformen inzwischen die Regel sind und jede moderne Sprache objektorientierte Aspekte enthält.
Bei klassischen Programmiersprachen wird der Quelltext in Binärcode umgewandelt. Dies passiert über einen Compiler oder einen Interpreter innerhalb der Umgebung. Wird ein Compiler eingesetzt, spricht man von „Kompilierung”. Während der Kompilierung wird der Quelltext auf Plausibilität hin überprüft. Die Kompilierung führt dann zu einem Binärcode, der gerätespezifisch direkt lauffähig ist und die hohe Performance der zugrunde liegenden Maschinensprache nutzt.
Bei Skriptsprachen wird der Code nicht umgewandelt sondern interpretiert. Daher benötigen diese Programme keinen Compiler und werden nicht direkt als Binärcode ausgeführt. Laut TIOBE-Index sind 2024 ein Drittel der weltweit am häufigsten genutzten Programmiersprachen Skriptsprachen. Die bekanntesten Skriptsprachen sind JavaScript als clientseitig im Browser laufende Skriptsprache und serverseitige Sprachen wie PHP, Python, Ruby und Perl. Letztere eignen sich besonders um die Verarbeitung von Text zu vereinfachen und Webseiten dynamisch zu erzeugen.
Low-Code- und No-Code-Entwicklungsplattformen: Neben traditionellen Entwicklungsmöglichkeiten gibt es inzwischen auch Plattformen, die ohne klassischen Programmiercode auskommen. Die sind die sogenannten Low-Code- und No-Code-Entwicklungsplattformen. Diese Systeme bereichern die Softwareentwicklung mit visuellen Werkzeugen und grafischen Modellierungsverfahren (Low-Code-Entwicklungsplattform) oder verzichten komplett auf traditionelle Programmierung über syntaktische Befehlsfolgen (No-Code-Plattformen).
Die Stärke dieser Plattformen für Unternehmen liegt in der Möglichkeit, unternehmensinterne Prozesse schnell und unkompliziert digital abzubilden. Die Fachabteilungen können das Digitalisieren von Prozessen dadurch direkt und effizient umsetzen, ohne Ressourcen von Entwickler:innen in Anspruch zu nehmen. Schritt 3: Persönliche Voraussetzungen und Planungsphase
Bevor Sie sich an komplexere Aufgaben machen, sollten Sie die Grundlagen der Programmierung verstehen und die notwendigen Voraussetzungen schaffen. Dazu gehören nicht nur Dinge wie Variablen, Datentypen und Kontrollstrukturen. Ein guter Programmierstil und saubere Planungsarbeit werden in der Startphase häufig unterschätzt, sind aber später von zentraler Bedeutung.
Schritt 4: Über kleine Projekte und Lernportale zum Erfolg
Wie bei jeder Fertigkeit ist Übung entscheidend für den Erfolg. Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit zum Programmieren und Experimentieren mit dem Gelernten. Dabei fangen Sie am besten mit einer kleinen Aufgabe an. Erstellen Sie zunächst übersichtliche Projekte oder lösen Sie Aufgaben über Lernportale und innerhalb von Communities, um Ihre Fähigkeiten zu verbessern.
Schritt 5: Professionalisieren Sie Ihre Arbeit
Sobald Sie die Basics der Programmierung verstanden und kleinere Projekte erfolgreich umgesetzt haben, sollten Sie sich größeren Aufgaben zuwenden; und auch im Verbund mit anderen Entwickler:innen Projekte umsetzen. Im Open-Source-Bereich freuen sich die Communities über aktive Mitarbeit. Projektportale bieten auch kleinere Aufgaben an wie beispielsweise die Webseitengestaltung oder die Entwicklung von einfachen Apps. Challenges auf Entwicklungsplattformen und Coding Bootcamps erlauben es, die eigenen Fähigkeiten im Wettbewerb mit anderen zu messen und Kontakte zu knüpfen.