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Joker: Ist Batman der Bruder von dem DC-Schurken?
Der DC-Film Joker zeigt uns, wie der berühmteste Widersacher Batmans vom gesellschaftlichen Verlierer zur Batman-Nemesis wurde. Eine Enthüllung aus dem neuen Film könnte jedoch ein völlig neues Licht auf die Beziehung von Joker und Batman werfen. Doch ist sie wirklich wahr? Wir erklären euch, was dafür und dagegen spricht.
ACHTUNG: Der folgende Text enthält massive Spoiler zur Handlung von Joker.
Arthur Fleck, Clown-Prinz des Verbrechens oder schlicht der Joker: Er hat viele Namen, viele Gesichter und Masken. Schon in den Comics sind die Ursprünge des Jokers ein Mysterium. Selbst seine bekannteste Origin-Story, The Killing Joke, spielte mit der Unsicherheit der Erinnerungen und wurde im Laufe der Zeit immer wieder durch neue Varianten kontrastiert oder in Zweifel gezogen.
Diese Unsicherheit um seine Herkunft macht einen Teil der Faszination des Jokers aus, wie auch Christopher Nolan erkannte. In seinem The Dark Knight-Film erzählt Heath Ledgers Joker weitere Versionen seines Werdegangs, ließ die Frage nach Wahrheit oder Lüge aber offen. Das Rätsel um seine Identität ist hier Teil einer wahnsinnigen Weltanschauung und grotesken Sinnfrage.
Nun bringt der neue Kinofilm Joker mit Joaquin Phoenix in der Titelrolle eine neue Ursprungsgeschichte ins Spiel. Besonders eine Enthüllung hat es dabei in sich, denn dieses Detail könnte die Art und Weise, wie wir Joker und Batman sehen, nachhaltig verändern.
Ist der Joker der Sohn von Thomas Wayne und damit etwa auch der Halbbruder von Bruce Wayne alias Batman?
Der Joker: Der Sohn von Thomas Wayne und Penny Fleck?
Arthur Fleck (Joaquin Phoenix), der später unter dem Namen Joker bekannt wird, stößt im Film auf einen Brief seiner Mutter Penny (Frances Conroy), der an den Multimilliardär Thomas Wayne adressiert ist.
Darin bittet sie den derzeitigen Bürgermeisterkandidaten nicht nur um finanzielle Hilfe, da sie und ihr Sohn in ärmlichen Verhältnissen leben, sondern spricht auch von ihrem gemeinsamen Kind: Arthur. Für diesen bricht eine Welt zusammen, da seine Mutter ihm nie davon erzählte und er bis zu diesem Zeitpunkt nie einen Vater kannte.
Nun soll der unbekannte Elternteil ausgerechnet der berühmteste Mann in ganz Gotham sein? Arthur glaubt seiner Mutter und konfrontiert Wayne bei einer prunkvollen Filmvorführung. Doch das erste Treffen verläuft anders als gedacht: Der Großindustrielle leugnet seine Vaterschaft, nennt Arthurs Mutter verrückt und warnt ihn mit der Androhung von Gewalt, sich ihm nicht nochmals zu nähern.
Doch was ist nun die Wahrheit? Ist Arthur Thomas Waynes Sohn oder hat sich seine Mutter das Ganze nur eingebildet? Da kann man schon ganz schön den Überblick verlieren. Im Folgenden werden wir das Für und Wieder ausführlich unter die Lupe nehmen.
Was spricht dafür, dass der Joker Thomas Waynes Sohn ist?
Hinweise auf die schockierende Enthüllung werden schon im ganzen Film gestreut. Die labil wirkende Penny Fleck zeigt sich als großer Fan von Thomas Wayne (Brett Cullen), dessen öffentliche Auftritte sie gebannt verfolgt. Sie ist davon überzeugt, dass er das gebeutelte Gotham retten kann.
Ein Teil dieser Bewunderung rührt daher, dass sie selbst in jungen Jahren für Wayne arbeitete. Bis heute schwärmt sie von ihm als fantastischen Arbeitsgeber und herzensguten Menschen. In jener Zeit soll es ihr zufolge zwischen den beiden auch zu jener Affäre gekommen sein, der letztendlich ihr Sohn Arthur entsprungen ist.
Das klingt durchaus plausibel, schließlich wäre es nicht das erste Mal, dass ein reicher Firmenboss ein Verhältnis mit einer Angestellten eingeht. Mit der Schwangerschaft soll er sie aber gefeuert und jegliche Verbindung zu ihr abgebrochen haben. Kurz danach wurde sie in die psychiatrische Anstalt Arkham eingeliefert.
Hat Thomas Wayne sein illegitimes Kind vertuscht?
Arthur ist davon überzeugt, dass Thomas Wayne seine Mutter zum Schweigen bringen wollte und deshalb seine Kontakte spielen ließ, um die unliebsame Affäre verschwinden zu lassen. Die raue Behandlung durch ihre große Liebe und ihr Aufenthalt in der Nervenheilanstalt ließen Penny wahrscheinlich als geistig gebrochene Frau zurück.
Unwahrscheinlich klingt diese Abfolge der Ereignisse nicht, schließlich offenbart sich Wayne bei seinem Zusammentreffen mit Arthur nicht gerade als der empathische, gute Mensch, als den ihn Penny oder die Medien immer beschrieben.
Ob er zur Zeit der angeblichen Affäre schon mit seiner Frau Martha zusammen war, ist nicht ganz klar. Dass ein Kind mit einer Angestellten einem Mann wie ihm nicht gelegen kam, ist aber auch so durchaus vorstellbar.
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Was spricht dagegen, dass Thomas Wayne der Vater des Jokers ist?
So glaubwürdig und nachvollziehbar die Geschichte von Penny und die weiteren Details, die Arthur sich zusammengereimt hat klingen, es gibt trotzdem einige Hinweise darauf, dass sie trotzdem nicht der Wahrheit entsprechen.
Dies beginnt schon damit, dass Arthurs Mutter keineswegs als glaubhafte Zeugin dargestellt wird. Schon bei ihrer Einführung erkennt man, dass die weitgehend bettlägrige Frau geistig nicht mehr ganz anwesend ist und geradezu einen kindlichen Eindruck macht.
Diesen Zustand kann man zwar einer Krankheit und einer gewissen Alterssenilität zuschreiben, doch gerade deswegen ist es durchaus möglich, dass sie sich über die Jahre die Affäre mit ihrem angehimmelten Ex-Chef nur eingebildet hat. Die Stunden vor den Fernsehnachrichten, in denen Thomas Wayne sich von der besten Seite zeigt, könnten da ihr Übriges getan haben.
Doch auch hierbei handelt es sich nur um Indizien. Wie zuvor schon erwähnt, könnte dieser Zustand auch eine Folge ihres zwanghaften Anstaltsaufenthalts gewesen sein. Vielleicht hat sie die schrecklichen Erfahrungen verdrängt und sie in einer Art von Selbstschutz durch ein inneres Heiligenbild von Thomas Wayne ersetzt.
Viel schwerer wiegen da tatsächliche Beweise.
Joker als Adoptivkind und Opfer von Misshandlungen?
Bei ihrem Aufeinandertreffen behauptet Thomas Wayne gegenüber Arthur, dass er keine Affäre mit Penny Fleck gehabt habe und dies auch nicht der Grund für ihre Entlassung gewesen sei. Vielmehr habe sie psychische Probleme gehabt und eine zunehmende Obsession für ihn entwickelt, weshalb er sie feuern musste.
Außerdem sei Arthur ein Adoptivkind und von seiner Mutter und/ oder ihrem Lebenspartner schwer misshandelt worden. Daraufhin habe er für ihre Einweisung ins Arkham Krankenhaus gesorgt.
Das mag auf den ersten Blick zwar verdächtig günstig für den reichen Industriellen klingen und macht Arthurs Theorie einer Vertuschung nur allzu verständlich, doch bald werden Fakten nachgeliefert. Arthur stielt nämlich die Krankenakte seiner Mutter und findet dort Beweise für Waynes Version – in Wort und Bild.
Diese könnten aber noch immer gefälscht sein – oder?
Flashbacks: Echte Erinnerungen an Jokers Kindheit?
Als Arthur die Krankenakte liest, sehen wir in zwei kurzen Rückblenden erst einen kleinen Jungen, dann eine junge, verzweifelt wirkende Frau. Beide haben blaue Flecken und tragen deutliche Zeichen körperlicher Gewalt. Eine Erinnerung von Arthur an seine schwierige Kindheit und die dort erlittenen Misshandlungen an ihm und seiner Mutter?
Das ist die einfachste und wohl auch wahrscheinlichste Lesart. Wenn dem wirklich so ist, könnte dies Thomas Waynes Geschichte bestätigen. Andererseits bewies Arthur schon an anderer Stelle eine lebhafte Phantasie beziehungsweise den Hang zu Wahnvorstellungen.
So hat er sich eine Beziehung zu seiner netten Nachbarin Sophie (Zazie Beetz) – inklusive mehrfacher Treffen und ihre Anwesenheit bei verschiedenen Gelegenheiten – einfach nur eingebildet, wie in einer auflösenden Szene gegen Schluss gezeigt wird.
Könnte es also sein, dass die Rückblenden lediglich eine assoziative Projektion seiner Phantasie als Reaktion auf die Bilder sind? Möglich, doch lässt sich das nicht beweisen.
Natürlich könnten die Flashbacks auch in einem anderen Zusammenhang – als dem von Wayne geschilderten – stehen, doch das wäre dann schon wesentlich weiter gegriffen. Arthurs Reaktion und sein anschließender Mord an seiner Mutter sprechen da eine andere Sprache.
Joker zählt zu den verstörendsten Psychopathen, die je die Leinwand unsicher gemacht haben. Wir empfehlen dir die besten Filme über reale und fiktive Serienkiller!
Fazit: Batman hat wohl doch keinen Clownsbruder
Obwohl die Geschichte von Penny und auch die Vertuschungstheorie durchaus Sinn machen, sprechen die nachvollziehbarsten Fakten gegen eine Vaterschaft von Wayne.
Natürlich gibt es noch immer Spielraum für Interpretationen, von denen hier auch einige genannt wurden. Doch insbesondere die beiden Rückblenden scheinen die Version des Milliardärs zu stützen.
Die mutmaßlichen Erinnerungen sind noch am ehesten neutral in diesem Fall, wo die eine Seite geistig nicht mehr vertrauenswürdig, die andere viel zu viel zu verlieren hat. Wayne wäre es nach seinem Verhalten durchaus zuzutrauen, dass er Penny und Arthur verschwinden lassen wollte und dafür die Akten gefälscht hat. Wahrscheinlich ist es aber nicht.
Und so bleibt der spätere Batman Bruce Wayne (Dante Pereira-Olsen) vorerst Einzelkind, auch wenn Regisseur Todd Phillips Film die Schicksale des Dunklen Ritters und des Jokers so eng miteinander verbunden hat, wie nie zuvor.
Batman, dem größten Detektiv der Welt, dürfte es in dieser Version der Geschichte jedenfalls nicht allzu schwer fallen, die wahre Identität des Jokers herauszufinden…
Du willst wissen, wie es weitergeht? „Joker 2” ist bereits in Planung. Hier erfährst Du alles dazu.
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