TV & Entertainment
Zwei an einem Tag: Die Netflix-Serie (2024) und der Film (2011) im Vergleich – Welcher Titel überzeugt mehr?
Im Film „Zwei an einem Tag“ ließen Anne Hathaway und Jim Sturgess 2011 die Herzen des Kinopublikums schmelzen. 2024 liefert Netflix eine Serienumsetzung der ungewöhnlichen Liebesgeschichte, die ebenfalls auf dem gleichnamigen Roman basiert. Die herzzerreißende Serie schafft es sogar direkt auf Platz 1 der Netflix-Charts. Der Stoff funktioniert wohl immer noch so gut wie vor über 10 Jahren – vielleicht sogar besser? Worin sich 2011er- und 2024er-Adaption unterscheiden und welche Verfilmung unser Herz hat, verraten wir Dir im Zwei an einem Tag-Vergleich von Film und Serie!
Seit dem 8. Februar 2024 findest Du Zwei an einem Tag bei Netflix. Die Serie ist bereits die zweite Adaption des gleichnamigen Buches von David Nicholls. Die erste Verfilmung mit Anne Hathaway kam bereits 2011 in die Kinos. Die Prämisse des Romans und seiner Adaptionen ist simpel: Emma und Dexter verbringen in ihrer Jugend eine Nacht zusammen, bleiben Freund:innen und treffen sich die darauf folgenden 20 Jahre jeweils am 15. Juli. Begleitet werden die Wiedersehen mit einem Hauch unerfüllter Liebe und den Herausforderungen des Erwachsenwerdens.
Obwohl sich sowohl der Film als auch die Serie weitestgehend an der Handlung des Romans orientieren, gibt es kleinere und größere Unterschiede in der Umsetzung: Etwa in der Erzählstruktur oder der Besetzung. Im Zwei an einem Tag-Vergleich zwischen Film und Serie liest Du nun, was beide Titel anders machen und welcher uns mehr überzeugen kann.
Zwei an einem Tag bei Netflix: Alles zu Handlung und Besetzung
Mit GigaTV greifst Du auf Free-TV, Pay-TV und sogar Streamingdienste wie Netflix zu. Mit dem Tarif GigaTV inklusive Netflix steht Dir eine riesige Auswahl an Filmen, Serien und Dokumentationen zuhause oder unterwegs in brillanter HD-Qualität zur Verfügung. Falls Du von diesem Angebot noch nicht gehört hast, schau am besten hier bei unserer Übersicht vorbei – dort findest Du alle Infos.
Achtung: Ab hier folgen gebrochene Herzen und Spoiler!
Zwei an einem Tag-Vergleich: Serie erlaubt mehr Entfaltung der Figuren
Die Filmversion von Zwei an einem Tag konzentriert sich in 107 Minuten Laufzeit auf wenige der 20 Jahre, in denen die Protagonisten Dexter und Emma befreundet sind. So fokussiert sich die Adaption etwa auf einen gemeinsamen Urlaub 1992 oder Dexters TV-Karriere-Ende 1995. Das ist nicht nur ein deutlicher Unterschied zum Buch, das jedem Jahr jeweils ein Kapitel widmet, sondern auch zur Serie.
Im direkten Zwei an einem Tag-Vergleich von Film und Serie, verbringst Du in der 2024er-Adaption wesentlich mehr Zeit mit Emma (Ambika Mod), Dexter (Leo Woodall) und ihren jährlichen Wiedersehen. Das liegt schlichtweg am Format Serie: In 14 Episoden mit jeweils zirka 30 Minuten Länge lässt sich einfach mehr erzählen und somit Figuren und vor allem deren Beziehungen mehrschichtiger entwickeln. Eine Episode entspricht hier jeweils einem Jahr, natürlich immer der 15. Juli. Ausnahme bilden die letzten beiden Episoden. Hier werden jeweils gleich ein paar Jahre erzählt.
Darum ist die Serie charmanter als der Film
Die längere Laufzeit der Serie macht sich in unseren Augen absolut bezahlt und transportiert den Charme der Zwei an einem Tag-Buchvorlage intensiver als der Zwei an einem Tag-Film. Ihre großen Momente hat die Serie, wenn sie den Figuren die Zeit gibt, sich still anzuschmachten oder sich ausführlich über ihre Wünsche, Verfehlungen und Träume auszutauschen. Im Gedächtnis bleiben uns etwa die Hochzeit von Emmas Freundin Tilly oder der gemeinsame Urlaub von Emma und Dexter.
Diese Momente waren auch im Film besonders emotional angelegt, wirken aber im direkten Vergleich dazu in der Serie deutlich intensiver, weil wir bis dahin einfach schon mehr Zeit mit den Protagonist:innen verbracht haben und sie als Figuren mehr Fallhöhe bekommen.
Zwei Jahrzehnte voller Freundschaft und Liebe
Obwohl es sicherlich reizvoll gewesen wäre, eine zeitgenössische Serie in der aktuellen Gegenwart und der gegenwärtigen Kommunikationskultur anzusiedeln, erstreckt sich auch die Handlung der Serie von den späten Achtzigern über die Neunziger bis zum Beginn der Zweitausender.
Der Film hingegen zeigt das Kennenlernen von Emma und Dexter am 15. Juli 1988 und springt dann in Neunziger. Damit teilen sich sowohl der Film als auch die Serie das Setting der Neunzigerjahre, in denen Dexter seine Karriere als Moderator beginnt.
Diverserer Cast in Netflix-Serie von 2024
Ein markanter Punkt, in dem sich die Serie vom Film unterscheidet, ist der diverse Cast. Hauptfigur Emma wird hier von Ambika Mod gespielt, einer britischen Schauspielerin mit indischen Wurzeln. Das wirkt sich allerdings nur in einem Punkt aus: ihrer Karriere. Emma ist später Schriftstellerin und erschafft die fiktive Heldin Julie Driscoll. In der Serie heißt Emmas Romanfigur hingegen Nisha Halliday und deutet damit ebenfalls indische Wurzeln an. Schade, dass die Macher:innen der Serie diese Chance der Vielfalt bei Emma nicht noch stärker verhandelt haben.
Nebenfigur Tilly – in der Serie Emmas beste Freundin – wird von der schwarzen Darstellerin Amber Grappy gespielt. Im Film übernahm seinerzeit Jodie Whittaker („Doctor Who“) die Rolle. Generell glänzte die Filmadaption nicht wirklich mit einem diversem Cast. In diesem Punkt überzeugt uns die Serie ganz klar mehr.
Zwei Nebenfiguren an einem Tag
Die Serie bindet Nebenfiguren stärker ein als der Film oder das Buch. Tilly pflegt beispielsweise eine innige Freundschaft zur Hauptprotagonistin Emma, die später sogar ihre Trauzeugin wird. Ein Umstand, der weder im Roman noch im Film so existierte.
Anderes Beispiel: Ian (Jonny Weldon), Emmas Ex, baut in der Serie eine Freundschaft zur Hauptfigur Dexter (Leo Woodall) auf. Im Roman gab es hingegen nur einen Brief mit aufmunternden Worten.
Zwei an einem Tag: Diese Version kann uns mehr überzeugen
Auch in der Serienadaption von Zwei an einem Tag stirbt Emma letztendlich. Das macht eine reguläre Fortsetzung der Serie unwahrscheinlich. Der Roman deutet eine neue Liebe für Dexter an und theoretisch könnten die Serien-Macher:innen diese Geschichte als zweite Staffel nutzen. Anzeichen dafür gibt es jedoch nicht. Selbst Romanautor David Nicholls hat die Geschichte des Buches nie fortgesetzt. Dazu kommt, dass Netflix die Serie bereits als „Limited Series” angekündigt hatte, ein Format, das in der Regel von Anfang an auf eine Staffel ausgelegt ist.
Eine große Abweichung vom Roman-Ende haben sowohl der Film als auch die aktuelle Serie. Im Roman wird erzählt, wie sich Dexter ohne Emma weiterentwickelt und neu verliebt. Sowohl Film als auch Serie sparen dieses Thema aus.
Wir finden insgesamt, dass die Serie Zwei an einem Tag eine runde Sache ist und eine schöne Mischung aus Romanze und der knallharten Wirklichkeit aus Kompromissen und verpassten Chancen.